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EZB setzt Staatsanleihen-Ankäufe fort - Leitzins unverändert

Die EZB gab heute bekannt, dass die Ankäufe von Staatsanleihen fortgesetzt werden, verschwieg sich jedoch über deren weiteren Umfang und Dauer. Bislang habe die EZB für 67 Mrd. Euro Anleihen von Euro-Staaten mit finanziellen Schwierigkeiten gekauft. Der Leitzins bleibt bei einem Prozent bestehen.
Die Arbeitslosenquote im europäischen Währungsraum stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 % auf 10,1% an. Im Vorjahr lag diese lediglich bei 9,9%. Damit waren in den Ländern, die dem Euro angehören, nach offizieller Statistik 15,947 Millionen Menschen ohne Arbeit.

Nachdem die deutsche Wirtschaft nach offiziellen Statistiken im dritten Quartal um 0,7% wuchs, erwartet man für 2010 ein offizielles Wachstum von 3,7%. Die optimistischen Wachstumsprognosen für das kommende Jahr werden bei weiteren Problemen schnell verworfen werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist bis Ende 2011 ein spürbarer Anstieg der Preise zu erwarten, der die oberflächlich optimistische Lage wieder schnell ins Gegenteil wandeln könnte. Wie in der Vergangenheit werden die beruhigenden Bekundungen von Politik und Zentralbanken schnell vergessen sein und die Ausweitung der Geldbasis, wie kürzlich in den USA, schnell fortgesetzt und intensiviert werden. Somit ist wahrscheinlich wieder für Ende 2011 oder spätestens Anfang 2012 mit einer offiziellen Verminderung der Wirtschaftstätigkeit in der Bundesrepublik zu rechnen.

Nicht umsonst wurde beschlossen den europäischen Rettungsschirm durch den Europäischen Stabilisierungsmechanismus (ESM) zu ersetzen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der dauerhafte ESM nicht erst 2013, sondern bereits im kommenden Jahr die alte befristete Lösung ersetzen, da es die Zuspitzung der Lage erzwingen wird. Die aktuell diskutierte künftige Beteiligung privater Gläubiger ist als Scheingefecht im Kontext eines scheindemokratischen Theaters zu sehen, da dies den inflationären Prozessen entgegenwirken würde und deshalb nicht weiter beachtenswert ist. Laufzeitverlängerungen und die Reduzierung von Zinszahlungen sind jedoch möglich.

Insgesamt erweist sich die gesamtwirtschaftliche Situation weiterhin alles andere als gut. Rohstoffe und insbesondere Edelmetalle erhalten dadurch neue Impulse für weitere Anstiege. Unter den Rohstoffen werden besonders die Edelmetalle im Zuge der Remonetisierung überproportional steigen können.
Weitere Beobachtungen Portugal droht Herabstufung durch Standard & Poor’sH&M-Chef Karl-Johan Persson erwartet steigende Preise für Kleidung, aufgrund von gestiegenen Rohstoffpreisen und Löhnen in Schwellenländern.

Seit Beginn der Banken- und Finanzkrise in 2008 haben die EU-Staaten knapp 4,6 Billionen Euro als Hilfen für die Finanzbranche bereitgestellt.

Irland bekommt Hilfen in Höhe von 85 Mrd. Euro, wobei Irland 17,5 Mrd. Euro selbst dazugeben wird. Dafür werden 12,5 Mrd. der 24,5 Mrd. Euro schweren staatlichen Rentenversicherung entnommen, um den Anteil zur ersten Rettung aufbringen zu können. Besonders schwer wird dies für jene, die auf Altersbezüge angewiesen sind, sein, da die Renten geringer und unsicherer werden. Dieses Beispiel zeigt anschaulich wie schnell die staatliche Rente, für jene, die ausschließlich auf diese gebaut haben, zum Grauen werden kann.

Die US-Regierung machte den Vorschlag auch auf der Regierungsseite etwas zu sparen, da die Unternehmen und Familien ebenso ihre Gürtel enger schnallen müssen. Dafür sollen die Gehälter im öffentlichen Dienst für zwei Jahre eingefroren werden.

China und Russland werden künftig ihre eigenen Währungen für den Handel zwischen ihren beiden Ländern verwenden. Der US-Dollar, der bisher für den Handel verwendet wurde, wird nun zurückgewiesen.

Privatinsolvenzen werden in 2010 ein Rekordhoch erreichen. In den ersten drei Quartalen wurden 104.657 Privatinsolvenzen angemeldet, was einer bisherigen Steigerung von acht Prozent entspricht.Die Preissteigerungsrate im Euroraum, berechnet mittels des Monetary Union Index of Consumer Prices (MUICP), wird für den November auf 1,9% zum Vorjahr geschätzt.

© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Pro Aurum