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Eine Rezession der Angst

von Bill Bonner
Liebe Leserin, lieber Leser,
Oh weh... die gefühlte Temperatur in North Dakota liegt bei minus 40 Grad. Und der Sturm zieht in meine Richtung.
Was ist mit der Klimaerwärmung los? Das ist ein Bericht meines Kollegen Chris Hunter aus Irland, wo ich immer noch mein Familienbüro habe:
Irland versinkt im Schnee - in sehr viel Schnee. Die Medien nennen es die Große Kälte". Seit 1962 ist es nicht mehr kälter gewesen. Ich habe, blöd wie ich bin, versucht mit dem Auto in ein nahegelegenes Dorf zu fahren und blieb mit dem Auto im Straßengraben liegen."
Ich sitze jetzt im Haus eines Freundes fest und warte auf eine Gelegenheit, mein Auto zu retten und zurück ins Büro zu kommen."
Auch auf die Finanzmärkte kommen ernste Stürme zu. Aber fast niemand scheint sie kommen zu sehen.
Wir befinden uns heute in einer Phase der Vermögenszerstörung", sagt George Soros. Es ist sehr schwer unter solchen Bedingungen die Vermögen zu wahren."
Es ist ganz erstaunlich, doch nach der größten Finanzmarktkrise in der Geschichte des Planeten, machen sich nur wenige Menschen Gedanken über die Zerstörung der Vermögen, wie James Cramer, sind sie nur daran interessiert, nicht den Kürzeren zu ziehen.
Zumindest ist das die Einstellung, die ich wahrnehme, wenn ich mit den Menschen in Amerika spreche... und wenn ich meine eigenen Gefühle betrachte. Warum soll man sich Sorgen machen? Ja... wenn man darüber nachdenkt. D.h. ich weiß, dass ich mir Sorgen machen SOLLTE. Aber ich fühle mich nicht sonderlich besorgt.
Ich kann mich noch erinnern, wie ich mich fühlte, nachdem Lehman Bros. Pleite gemacht haben. Ich habe meine Kontoauszüge geprüft, ich habe mir meine Portfolios angesehen. Ich habe mein Gold gezählt. Ich habe mir meine Bestände im Weinkeller angesehen, und mich gefragt, ob ich ausreichend flüssige Anlagewerte hätte, um eine lange, tiefe Krise mit dem Stil zu überstehen, an den ich mich gewöhnt hatte.
Ich habe getobt und gerast. Haushalts- und Geschäftsausgaben mussten eingeschränkt werden. Reisen wurden abgesagt. Ich habe von den Kindern verlangt, dass sie aufhören, Pizzen beim Lieferservice zu bestellen. Sie mussten sich ihre Pizza selbst am anderen Ende der Straße holen gehen.
Ich habe absichtlich versucht, eine Stimmung der Beunruhigung zu erzeugen. Ich wusste, dass es Schwierigkeiten geben würde... und dass ich jeden in meinem Umfeld darauf vorbereiten wollte. Es sei die Weltweite Finanzkrise", habe ich allen gesagt.
Hey Dad, ich brauche einen neuen Mantel... mein alter ist zu klein", sagte Edward im vergangenen Dezember.
Vergiss es, denk an die Krise!"
Seither ist mehr als ein Jahr vergangen. Edward ist losgezogen und hat sich eine dieser modischen Canada" Markenjacken gekauft. Ich habe ihm gesagt, er dürfe... und dann ist mir der Atem stehengeblieben, als ich herausgefunden habe, wie teuer sie sind.
Die Angst ist zurückgegangen, nicht nur in der Wirtschaft... sondern auch von meiner Seele. Ich habe heute das Gefühl nicht mehr. Ängstlich? Warum? Ich habe dem Tod schon ins Auge geblickt... und ich habe überlebt. Jetzt wird alles gut gehen. Ich zähle die Monate, die noch vergehen, bis ich wieder bei null bin.
Und doch... wenn ich mir die Gründe für die Angst im vergangenen Herbst ansehe - dann sind sie immer noch alle da.
Der Aktiemarkt hat noch keine Korrektur erlebt. Es wäre ein Leichtes für ihn, sich in den nächsten sechs Monaten zu halbieren. (Ich lasse die Krisenwarnflagge auch weiterhin über dem Gebäude wehen.... Bis die Aktien wieder zu Schnäppchenpreisen zu haben sind.)
Der Aktienmarkt könnte auch jederzeit einbrechen. Die Vereinigten Staaten leihen mehr Geld als je zuvor - Billionen mehr. Bei einem solch gewaltigen Anstieg des Angebots, werden Nachfrage... und Preise... früher oder später einknicken. Höhere Anleihenerträge könnten die gesamte Wirtschaft in eine noch tiefere Krise schicken.
Selbst meine Goldrücklagen könnten 20% bis 30% ihres Wertes verlieren. Und Goldaktien? Sie könnten dem nächsten Abwärtstrend des Aktienmarktes zum Opfer fallen.
Trotz eines wahrlich monumentalen (wenn auch idiotischen) Versuchs die Wirtschaft wieder zu beleben... die jüngsten Zahlen zeigen die schwächste Erholung im Anschluss an eine Rezession, die wir je gesehen haben. Es fehlt an Arbeitsplätzen. Die Verbraucherkredite schrumpfen. Die Inflation geht in den negativen Bereich. Es gibt keine echte Erholung... es ist ein Wunder, das durch die Regierungskredite geschaffen wurde.
Die Geldpolitik ist nutzlos (Banken werden kein Geld verleihen, die Verbraucher werden kein Geld leihen). Und die Steuerpolitik zerstört Vermögen, auch wenn sie wirksamer wirkt, sie fügt nichts hinzu.
Je mehr die Regierung die Ausgaben steigert, desto mehr verzögert sie die Korrektur, desto mehr wird die Wirtschaft von ihr abhängig. Es ist so, als würde man versuchen, einen Alkoholiker zu heilen, indem man ihm Heroin einflößt. Nimmt man die Regierungsausgaben weg - so wie Japan es einst versuchte - bricht die Wirtschaft ein und fällt in eine noch tiefere Krise. Und nicht nur das, die Haushaltsdefizite wachsen sogar noch.
Mit anderen Worten geben die Regierungsvertreter Geld aus, das sie nicht haben, um eine Korrektur zu verhindern. Das führt zu gewaltigen Haushaltsdefiziten, aber es wirkt dann so, als würde sich die Wirtschaft erholen. Also wird man wieder lockerer. Und dann stellt man fest, dass der fiskalische Stimulus nicht wirklich eine echte wirtschaftliche Aktivität hervorgerufen hat. Nimmt man den fiskalischen Stimulus weg, bricht die Wirtschaft wieder ein... und die Steuereinnahmen gehen zurück und das Defizit wird noch größer. Die Folge ist, dass das Heilmittel selbst zur Krankheit wird. Jetzt kann man die Regierungsausgaben nicht mehr einschränken. Die Wirtschaft ist davon abhängig. Stattdessen ist man jetzt in einer Schuldenspirale gefangen... in immer mehr Defiziten... in einer immer höheren Verschuldung... geht es immer weiter bergab.
... bis irgendwann alles zusammenbricht.
Japan stand diesem Problem in den Neunzigern gegenüber. Man hat die Konjunkturprogramme zurückgefahren... und die Wirtschaft ist eingebrochen. Jetzt ist Japan von den Regierungsausgaben abhängig. Wo soll das hinführen? Ich gebe hier einen Ausschnitt aus dem Telegraph wieder, den ich kürzlich las.
Das ist das Jahr, in dem Tokio feststellt, dass man nicht mehr für ein Prozent von einem gefangenen Anleihenmarkt leihen kann, und wenn man die Rechnung für all die Steuerpakete schultern muss, die damals wie eine so gute Idee wirkten..."
Wenn der Damm einmal gebrochen ist, dann reißen die Kosten, die entstehen, wenn man die Schulden bedienen muss, den Haushalt in Stücke. Die Bank of Japan wird den Notfallhebel quantitative Lockerung" (auch unter dem Namen Gelddruckerei" bekannt) ziehen. Das Land wird von einer Deflation zu einer anfangenden Hyperinflation übergehen..."
Aber wir machen uns keine Sorgen. Irgendwie wird es schon gutgehen. Die Amerikaner werden auch weiterhin versuchen, ohne Verluste aus der Krise zu kommen. Sie werden immer noch glauben, dass sich der Aktienmarkt erholen wird - vollständig. Sie denken immer noch, dass die amerikanische Zentralbank die Kontrolle hat... und dass unsere Wirtschaftswissenschaftler wissen, was sie tun. Sie lassen sich, mit anderen Worten, täuschen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de