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Vom Staat finanzierter Vandalismus

von Bill Bonner
Keine unbewaffnete Berufsgruppe hat je einen so großen Schaden angerichtet wie die Wirtschaftswissenschaftler.
Zuletzt hat Yukio Hatoyama, der neue japanische Premierminister, dies erneut unter Beweis stellen können... als er ein Haushaltsdefizit bekannt gab, an dem Paul Krugman eine riesige Freude gehabt hätte. Die japanische Regierung will im nächsten Jahr 92,3 Billionen Yen ausgeben, oder ungefähr eine Billion Dollar. Die Steuereinnahmen werden nur dazu ausreichen, die Hälfte des Betrags abzudecken, womit das Land mit dem größten Fehlbetrag seit dem Zweiten Weltkrieg dasteht.
Es ist jedem, außer einem Wirtschaftswissenschaftler, klar ersichtlich, dass es keine wirkliche Wohlstandsformel ist, wenn man doppelt so viel ausgibt, wie man einnimmt. Und es muss jedem klar sein, außer den Anlegern, dass der Kauf japanischer Schuldtitel bedeutet, dass man sich in den Hintern treten lassen will. Aber es sind die gleichen Wirtschaftswissenschaftler, die die Blase in den Jahren 2003 bis 2007 fälschlicherweise für echten Wohlstand gehalten haben, die im Jahr 1999 noch Technologieaktien gekauft haben und im Jahr 2007 Hypothekenfinanzierer.

Vom Staat finanzierter Vandalismus
Mr. Hatoyama bezeichnete seine Geldverschwenderei mit Begriffen der Humanität. Es ziele darauf ab, die Leben der Menschen zu retten, lautete sein Vorschlag. Es sei eine große Veränderung, erklärte er, vorherige Konjunkturprogramme hätten darauf abgezielt, Flüsse zu kanalisieren und Parkplätze zu schaffen. Diese öffentlichen Baumaßnahmen gab es in Japan in den Neunzigern in so großer Menge, dass Japan mehr Zement vergossen hat, als irgendein anderes Land weltweit, weswegen ein Kommentator die japanischen Konjunkturprogramme als vom Staat finanzierten Vandalismus" bezeichnete.
Die Landschaft unkenntlich zu machen, hat wenig dazu beigetragen, die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Der Zement wurde fest, aber die Märkte gaben nach. Es ging dabei mehr Vermögen verloren, als in irgendeinem anderen Land zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte. Die gewerblichen Immobilien sind um 87% eingebrochen. Banken haben eine Billion Dollar verloren, als sie die faulen Kredite aus dem Immobiliensektor abgeschrieben haben. Die Preise für die Mitgliedschaft im Golfclub sind um 95% eingebrochen. Aktien sind 20 Jahre lang im Keller geblieben und haben dann im März 2009 ein weiteres Tief erreicht.
Nach zwanzig Jahren in einem Bärenmarkt, waren sie wieder auf dem Niveau von 1982. Allein bei den Immobilien und am Aktienmarkt sind 15 Billionen Dollar ausgelöscht worden, was dem Dreifachen des Bruttoinlandsprodukts des gesamten Landes entspricht. Um das in ein Verhältnis zu setzen. Während der Weltwirtschaftskrise der Jahre 1929 bis 1933 sind in den Vereinigten Staaten nur ein Prozent des Bruttoinlandsprodukt verloren gegangen.
Alle haben Pleite gemacht", schließt Nomura Securities Chefökonom Richard Koo.
Das Problem sei, den meisten Wirtschaftswissenschaftlern zufolge, dass das, was gut für den einzelnen ist, nicht unbedingt auch gut für die gesamte Wirtschaft ist. Während die Unternehmen und die Verbraucher ihre Schulden abbezahlt haben, ist das Geld in die Banken geflossen, und nicht wieder daraus hervorgekommen. Wie hätte es das auch schaffen sollen? Niemand wollte Geld leihen. Sie wollten Geld sparen.
Die Absätze sind eingebrochen. Und dann sind die Preise zurückgegangen, was die Verbraucher veranlasste, sogar noch mehr zu sparen. Je mehr die Privatleute ihre Finanzen in Ordnung gebracht haben, desto stärker fiel die Wirtschaft des Landes in sich zusammen. Dieses Phänomen kennt man unter dem Begriff Fallacy of Composition" (Fehlschluss vom Teil aufs Ganze), was heißen soll, dass das Ganze nicht das gleiche ist, wie seine Teile. Man mag vielleicht alle Teile einer Kuh im Kühlschrank haben, man darf deswegen aber noch lange nicht erwarten, dass es muhen wird.
Richard Koo glaubt, dass die japanischen Wirtschaftswissenschaftler einen großen Triumph erzielt haben. Die Geldpolitik hat nicht funktioniert. Die Verbraucher haben kein Geld geliehen und die Banken haben kein Geld verliehen. Aber gewaltige Batzen fiskalischer Stimuli haben die Räder weiter in Gang gehalten. Der Privatsektor hat die Ausgaben eingeschränkt, der öffentliche Sektor hat diesen Teil wieder zurückgebracht. Die Folge war, dass das Bruttoinlandsprodukt niemals unter seine Höchstwerte von 1989 gefallen ist... und dass die Arbeitslosigkeit nie auf über sechs Prozent gestiegen ist.
Es ist nur schade, dass die Welt nicht einfacher ist. Wenn sie es wäre, dann würde die "Fallacy of Composition" eventuell Sinn ergeben... Wohlstand wäre so einfach, wie ein positives Wirtschaftswachstum aufrecht zu erhalten... und Wirtschaftswissenschaftler wie Koo und Krugman wären nichts wert.
Aber die "Fallacy of Composition" ist selbst ein Fehlschluss... zumindest so wie sie von den modernen Wirtschaftswissenschaftler eingesetzt wird. Es kommt eine Zeit, in der ein Mensch wieder nüchtern werden muss, auch wenn der Kater unangenehm ist. Doch während die amerikanischen Haushalte sich starken Kaffe brauten, ließen die japanischen Wirtschaftswissenschaftler nicht zu, dass das Bruttoinlandsprodukt fällt. Sie haben Zombieunternehmen lebensrettende Sofortmaßnahmen verpasst und sie haben die Türen der Banken offenstehen lassen. Das hat nicht nur verhindert, dass eine neue Wirtschaft entstehen würde, sondern auch Geld gekostet. Und während die Bürger ihre Schulden abbezahlt haben, hat die Regierung in ihrem Namen Geld geliehen. Während die Haushalte ihre privaten Bilanzen in Ordnung brachten, zerstörte die Regierung den Bilanzbogen des gesamten Landes.
Jetzt, nach 20 Jahren, hatte der Privatsektor Zeit, seine Schulden zu begleichen. Das Verhältnis von Schulden zum Bruttoinlandsprodukt ist wieder auf dem Niveau von 1956. Japanische Haushalte haben höhere Nettoersparnisse als irgendein anders Land der Welt. Aber anstatt die Defizite zu reduzieren, werden sie immer größer. Warum? Weil die Defizite die Wirtschaft nicht mehr stimulieren, sie SIND die Wirtschaft. Die Japaner haben versucht, einen Alkoholiker mit Heroin zu heilen. Jetzt ist er abhängig davon. Wenn man jetzt die Konjunkturprogramme wegnimmt, sagt Koo, dann wird die Wirtschaft anfangen zu zittern, die Steuereinkünfte fallen und die Defizite werden sogar noch größer.
Auf die Frage, was die effektivste Form des fiskalischen Stimulus ist, antwortete Koo: Militärausgaben... denn das steigert die Nachfrage, ohne dass es das Angebot reduzieren wird."
Nur ein Wirtschaftswissenschaftler kann einen so offensichtlichen Betrug glauben. Die Japaner haben den Abwärtstrend bekämpft, indem sie in die Stützpfeiler von Brücken investiert haben. Sie hätten ebenso gut Flugzeugträger kaufen können. Bei den Steuerzahlern wuchert jetzt der Beton und die Staatsverschuldung ist auf dem Weg in Richtung 300% des Bruttoinlandsprodukts... oder auf dem Weg in die Hölle... was auch immer zuerst eintreffen wird.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de