StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Krisenvorsorge:

Beiträge zur Krisenvorsorge

Beiträge zur Krisenlage

Beiträge zur Krisenbegriffe

Beiträge zur Krisengeschichten

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Wenn dem Aktienmarkt die Krise bewusst wird

von Bill Bonner
Zuletzt sind der Dow und die asiatischen Aktien gleichzeitig eingebrochen.
Ist das eine kleine Korrektur im langen Aufwärtstrend der Aktienkurse? Ist es eine Pause auf dem Weg der Menschheit in Richtung Perfektion? Oder ist es die Fortsetzung des Bärenmarktes, der vor zwei Jahren begonnen hat?
So wie ich es sehe, geht es überall auf und ab... immer rundherum... vor und zurück. Das menschliche Leben ist vielleicht heute durch technischen Fortschritt und neue Erfindungen komfortabler. Aber immer noch endet jedes Leben genau da, wo es auch schon vor Millionen Jahren endete. Asche zu Asche, Staub zu Staub.
Und wie sieht es mit dem Leben eines Unternehmens aus? Oder dem Leben einer Aktie? Oder dem eines Bullenmarktes? Sie kennen die Antwort darauf. Sie enden da, wo sie begonnen haben, im Nirgendwo. Alles endet am gleichen Ort... da, wo es angefangen hat. Die Herausforderung besteht, soweit ich weiß, darin, den Weg dorthin in Würde und Anstand zurückzulegen.
Und weil wir gerade von Aktien sprechen: Der Dow am 9.März 2009 mit 6.547 Zählern einen Tiefpunkt erreicht. Die meisten Beobachter sind davon ausgegangen, dass das DER Tiefpunkt gewesen ist. Ich habe da meine Zweifel. Selbst auf diesem Tief waren die Anleger immer noch relativ zuversichtlich, dass ihre Aktien langfristig wieder gute Leistungen zeigen würden. Sie hielten das Problem eher für eine Bankenkrise... eine Liquiditätskrise und weniger für ein grundlegendes Scheitern der Wirtschaft.
Und auch bei 6.547 Zählern hatte der Dow nur ungefähr die Hälfte seines Wertes verloren... mit einem KGV das immer noch deutlich über den typischen Tiefstwerten lag. Bei den großen Tälern, kann man fast jede Aktie an der Börse für ein KGV von 5-8 kaufen. Wenn man das gesamte Unternehmen kaufen würde, dann hätte man eine Rendite von 15% bis 20%. Das wäre ein hübsches Geschäft.
Aber im März vergangenen Jahres, als der Bärenmarkt auf den ersten Widerstand traf, fielen auch die Unternehmenseinnahmen... womit die Anleger ein KGV zurückbehielten, das eher in der Nähe von 20 als von 5 lag.

Wie geht es jetzt weiter?
Die kurzfristige Kurserholung dauerte neun Monate lang an und hat ungefähr die Hälfte dessen zurückgebracht, was die Aktien vorher verloren hatten. Wenn die Bullen richtig liegen, dann sollten sich die Aktien korrigiert haben... und dann ihren optimistischen Trend fortgesetzt haben. Wenn ich hingegen richtig liege, dann werden sie zurück auf die Tiefstwerte vom 9. März fallen... und dann weiter fallen, bis sie irgendwann ihr ultimatives Tief erreicht haben werden. Und dann wird man wieder in der Lage sein, die großen gelisteten Unternehmen zu kaufen und dafür auch eine ordentliche Rendite zu erhalten - aus den Dividenden.
Wenn ich richtig liege, dann befindet sich die Wirtschaft in einer Korrektur, einer Entschuldungsphase und einer Krise, die über viele Jahre andauern werden. Der Aktienmarkt muss das früher oder später zur Kenntnis nehmen. Und es ist davon auszugehen, dass er etwas mürrisch wird, wenn er merkt, was da los ist. Das sollte den Dow auf ungefähr 3.000 bis 5.000 auf dem Dow Index bringen. Es könnte auch weit darunter liegen.
Die jüngsten Zahlen - und vergessen Sie nicht, dass ich Statistiken, die ich nicht selbst manipuliert habe, nicht glaube - zeigen weitere Anträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche, allerdings nicht so viele wie erwartet. Bloomberg zitiert einen Ökonomen, der uns sagt, dass diese Zahlen in die richtige Richtung gehen, aber nur sehr langsam". Der Durchschnittswert aus vier Wochen geht hingegen in die falsche Richtung und zeigt einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen.

Und wie sieht es am Immobilienmarkt aus?
Es ist schwer, ein klares Bild von dem zu bekommen, was da los ist. Laut Case/Shiller steigen die Preise in vielen Gegenden. Aber auch der Bestand. Es braucht heute eine Rekordzeit von durchschnittlich 13,9 Monaten, ein neues Haus zu verkaufen - das ist ein Anstieg um 50% gegenüber dem Vorjahr. Das muss viele Verkäufer entmutigen. Diejenigen, die es sich leisten können, werden es vermutlich vorziehen, ihre Häuser aus dem Markt herauszuhalten - und auf eine bessere Saison zu warten.
Am Immobilienmarkt sieht es vermutlich in etwas so aus wie am Aktienmarkt. Allerdings ein wenig langsamer. Die erste Welle nach unten wurde von den Zahlungsverzügen, Zwangsvollstreckungen und wenigen, verzweifelten Verkäufern bestimmt. Die nächste Abwärtswelle wird von den Beständen getrieben werden... von Trends der Bevölkerungsentwicklung... und von einer Krise. Viele Hausbesitzer glauben immer noch, dass die Preise zurückkommen werden, wenn die Erholung erst einmal im Gange ist. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie enttäuscht sein werden.
Wenn es überhaupt eine Erholung gibt... dann wird es eine schwache, lahme und zögernde Erholung sein. Die Leute, die Häuser kaufen wollen, werden nach Schnäppchen Ausschau halten. Die Hausbesitzer werden jeden positiven Trend ausnutzen und weiter zum Bestand beitragen - was die Preise über viele Jahre in den Keller treiben wird.
Was würde die Sache verändern? Nun, es gibt ein wenig Hoffnung, dass die Krise verschwindet. Fehler müssen korrigiert werden. Die Fremdfinanzierungen müssen verschwinden. Die Krisen müssen ihr Werk verrichten.
Aber die Natur einer Krise kann sich sehr schnell verändern - von einer Deflation zu einer Hyperinflation. Ich rechne nicht damit. Aber es könnte passieren. Und wenn es passiert, dann werden die Leute es sehr eilig haben, ihre Papierdollar so schnell wie möglich los zu werden. Dann werden die Preise für fast alles andere - darunter auch Aktien und Immobilien - massiv ansteigen.
Aber auch in diesem Fall könnten die Anstiege immer noch unter den Verlusten für das Papiergeld selbst liegen. Es ist schwer vorherzusagen. Bei einer Hyperinflation gehen alle Wetten vor die Hunde.
Rechne ich in der nahen Zukunft mit einer Hyperinflation in den Vereinigten Staaten? Nein. Ich rechne mit Jahren eines Leidens im Stile Japans. Aber ich bin auf Überraschungen gefasst.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de