Fiskalische Konjunkturprogramme in einer wahren Krise
von Bill Bonner
Amerikas Präsident schlägt Steuerhilfen für Unternehmen vor, die neue Stellen schaffen. Mir ist noch nie ein Steuernachlass begegnet, der mir nicht gefallen hätte. Da bildet auch dieser keine Ausnahme. Es senkt die Lohnkosten und macht es leichter, Menschen anzustellen. So weit, so gut.
Aber schlägt Mr. Obama auch vor, die Regierungsausgaben zu senken? Nicht wirklich. Er tut so, als ob die Regierung ihren Kuchen haben könne und auch essen kann... dass sie auf die Einkünfte, die durch den Steuernachlass aufgegeben werden, verzichten könnte... und das Geld trotzdem ausgeben kann.
Wie ist das möglich? Es ist nicht möglich. Es ist der alte Taschenspielertrick der Regierungsvertreter. Es wird der Wirtschaft nicht gut tun, weil die Ressourcen, die durch die Steuernachlässe ausgemacht werden, nicht an zwei Stellen gleichzeitig sein können. Sie können nicht den Angestellten zur Verfügung stehen und gleichzeitig auch der Regierung zur Verfügung stehen.
Eine Arbeitslosenquote von 10% sagt mir, dass die Löhne zu hoch sind. Sie sollten einbrechen - zusammen mit den Aktienkursen und den Hauspreisen. Aber es ist schwer, die Löhne zu senken. Da ist das wahre Geheimnis der steuerlichen Anreize nach Keynes. Regierungsausgaben verursachen Inflation... und das senkt die Löhne heimlich.
Steueranreize mag jeder
Wirtschaftler mögen sie, weil es so aussieht, als wüssten sie, was sie tun. Politiker mögen sie, weil es so aussieht, als ob sie etwas tun, das den Massen hilft. Und die Massen mögen sie, weil sie daran glauben. Und letzten Endes gefallen sie auch den Arbeitgebern, weil es effektiv ihre Gehaltskosten senkt.
Das Problem ist, dass die Inflation in einer echten Krise nicht sehr gut funktioniert. Die amerikanische Zentralbank erhöht die Geldbasis. Der Kongress lässt Geldverschwendungsprojekte über das Land regnen. Aber das Geld bewegt sich wie zäher Sirup.
Der mittlere Preis eines Hauses aus dem Bestand, das im Jahr 2008 verkauft wurde, lag bei 196.600 Dollar. Im Jahr 2009 ist der Preis auf knapp über 170.000 Dollar eingebrochen. Aber es scheint die Käufer vor die Tür gelockt zu haben. Bei 170.000 Dollar, berichtet Floyd Norris in der New York Times, hat sich der Immobilienmarkt bis auf die Werte von 1997 korrigiert, angepasst an die Inflation. Echtes Preiswachstum aus 12 Jahren ist damit ausgelöscht worden.
Aber als die Leute merkten, dass sie zu Preisen von 1997 kaufen konnten, sind sie wieder an den Tisch gekommen - 4,6 Millionen Häuser haben im vergangenen Jahr den Besitzer gewechselt - 5% mehr als im Vorjahr.
Die wahren Probleme gab es am Markt der Neubauten
Nur 373.000 neue Häuser wurden im vergangenen Jahr verkauft - weniger als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt seit 1963. Die Preise sind eingebrochen, aber nicht ganz so stark wie am Markt der Häuser aus dem Bestand.
Neubauten sind natürlich auch nicht den Zwangsvollstreckungen unterworfen. Man kann keine Hypothek zwangsvollstrecken, die noch nicht einmal ausgestellt ist. Das erlaubt es der Immobilienindustrie den Absatz und die Preise zu kontrollieren - zumindest in einem gewissen Grade. Während die zwangsvollstreckten Häuser den Markt der Bestandshäuser fluteten und die Preise in den Keller trieben, müssen die Bauunternehmer ihre Bestände zurückgehalten und auf bessere Preise gewartet haben.
Was wird im Jahr 2010 passieren? Vermutlich werden die Bestände der unverkauften Häuser... zusammen mit den versteckten Beständen" der Häuser, die die Besitzer gerne verkaufen würden, auch weiterhin die Preise untern halten. Auf die ein oder andere Weise muss ein durchschnittliches Haus wieder zu einem Preis verkauft werden, bei dem ein durchschnittlicher Käufer sich leisten kann, das Haus zu kaufen.
Wo dieses Preisniveau liegt, weiß ich nicht genau. Aber es wird vermutlich unter den aktuellen Preisen liegen. Vergessen Sie nicht, dass Millionen von Hausbesitzern das Wasser bis zum Hals steht. Einige von ihnen werden untergehen. Andere werden durch das Fenster aussteigen... und das Haus zusammen mit dem Immobilienmarkt untergehen lassen.
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de
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