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Pustekuchen statt Pustefix

von Frank Meyer
Nach dem Hosianna der letzten Wochen hat man jetzt die Spaßbremse kräftig durchgetreten. Kein Wachstum. Harter Winter. Rutschgefahr! Mehr Schulden. Mehr Verluste.

Es ist verwirrend. Immer passiert das Gegenteil von dem, was gängige Meinung ist. Seit Tagen schon ist mir an der Börse kein Optimist mehr über den Weg gelaufen. Kapitalmarktexperten singen in Moll. Der DAX fällt. Während unser Wirtschaftsminister bei seinem „vorsichtigen Optimismus“ das Wort Optimismus streicht und führende Ökonomen die Schwäche der Frühindikatoren bemerken, drehen die Charts nach unten. Unsere Kanzlerin hat wie immer keine Meinung. Vielleicht ist sie auch im Ausland.
Das viel bemühte Wort „Anlagenotstand“ scheint erfroren zu sein. Selbst Papiere der Seifenblasenindustrie würden fallen, wären sie börsennotiert, obwohl sie in guten und auch schlechten Zeiten immer steigen. Nein, ich bin den Fachleuten nicht böse, wenn sie sich irren. Ihre Modelle liefern einfach nur falsche Signale. Vielleicht sollte man immer das Gegenteil tun, zumindest aber mit offenen Augen durch die Gegend gehen und eigene Überlegungen anstellen. Zumindest sagt das meine Großmutter. Warum auf einmal bin ich seit einer viertel Stunde voller Optimismus? Ich weiß es nicht, vermute aber schon die Gründe...

Gute Nachrichten
Der heutige Tag brachte eine Menge guter Nachrichten, beispielsweise, dass der deutsche Staatshaushalt im letzten Jahr mit einem Minus von 79,3 Milliarden Euro abgeschlossen hat. Es hätten ja auch 100 oder 150 Milliarden Schulden sein können. Oder? Bei 150 oder 250 Milliarden Euro hätten wir endlich einen richtigen Aufschwung, vor allem wenn man das Geld direkt auf die Konten der Bürger gebucht hätte. Prasserei statt Sparerei. Lasst es uns doch wie die Griechen machen, es uns nochmal richtig gutgehen lassen, sagte ein Freund. Auch das hat Berlin vermasselt, obwohl ganz klar ist, dass die Schulden in Höhe von 1,7 Billionen Euro nie mehr rückzahlbar sind. Den Satz hört man jetzt öfters in Frankfurt. Früher hatte man den Eindruck, man würde sofort in die Anstalt eingeliefert, wenn man das behauptete. Vielleicht sind wir schon mittendrin? Ach ja, eine kleine Inflationshausse an der Börse würde selbst den Depotleichen der Anleger Leben einhauchen. Ironie aus!
Die Verschuldung Deutschlands betrug im letzten Jahr 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, was im Vergleich zur PIGSI-5-Gruppe doch eine angenehm positiv überraschende und gute, das Herz erwärmende und den Geist vernebelnde Nachricht ist. Es versetzt uns sogar in die Lage, notfalls Eulen, Pardon! Euros nach Athen zu tragen. Dort ist heute übrigens wegen des Sparwillens der Regierung Generalstreik. Was passierte, wenn der Sparwille echt wäre? Ach, ich kann das Thema Griechenland schon nicht mehr hören. Sind wir nicht alle ein bischen "piigsy"?
Wir sind erstmals seit 2005 auch wieder Defizit-Sünder, denn wir haben im letzten Jahr die Maastricht-Grenze von drei Prozent verletzt. Irgendwann hat man sich auf diese magische Regel geeinigt, an die sich keiner halten mag. Wenn wir weniger Geld an die EU überwiesen und die Steuergelder sinnvoller eingesetzt und nicht jedem geschenkt hätten, wäre die Drei-Prozent-Regel doch erfüllbar gewesen. Doch wer will das schon?

Ausgebremst
Doch was ist das? Eine Schuldenbremse? Nein, es ist das Lächeln des Finanzministers, nachdem sich 3.400 Steuerhinterzieher selbst zur Anzeige gebracht haben. Eine halbe Milliarde Euro sollen der Staatskasse zusätzlich zufließen, heißt es. Das ist heiter, denn diese Summe reicht, um die Neuverschuldung des Bundes für eine Zeit auszugleichen – für 31 Stunden. Ob es diese Steuersünder-CD wirklich gibt? Ich weiß es nicht. Vielleicht gibt es ja auch eine CD mit unbekannten GEZ-Sündern zum Kauf? Was kostet sowas? Keine Ahnung. Was brächte es ein? Der GEZ einen Lachkrampf und sogar Milliarden.
Und es gibt noch weitere gute Nachrichten. Sparen scheint in Mode gekommen zu sein. Seit fünf Monaten schnallen die Deutschen ihre Gürtel enger, meldet die GfK. Offenbar sind die Leute gar nicht so dumm, wie ihnen nachgesagt wird. Sie zeigen, dass sie die Sache verstanden haben und auf neuen Krempel verzichten. Vielleicht erinnern sich viele noch an die Lebensweisheiten ihrer Eltern und Großeltern. Vielleicht tut man es auch dem Nachbarn gleich. Wer weiß?
Als Grund für die Kaufzurückhaltung wird die öffentliche Diskussion um die prekäre Haushaltslage Griechenlands anderer Länder der PIGSI-Five-Combo angeführt. Man hätte die Debatte im Vorfeld verbieten sollen. Doch nun ist es aber zu spät. Im Süden läuft gerade ein Lehrstück für alle ab, die sich fragen, was passiert, wenn man mehr Geld ausgibt als man einnimmt. Und es gibt sogar Antworten: Irgendwann ist man pleite. Wirtschaften kann so einfach sein.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu