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Sorgen um den Rentenmarkt

von Martin Weiss
In der Karwoche konnte der deutsche Leitindex erneut zulegen. Alles in allem sprang ein Plus von fast zwei Prozent heraus.
Am Gründonnerstag standen schließlich 6235 Punkte auf der Tafel. Damit notiert das deutsche Kursbarometer wieder auf dem höchsten Niveau seit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008.

Erstes Quartal 2010 mit leichtem Plus

Das erste Quartal des neuen Jahres verlief also unter dem Strich nicht allzu schlecht. Immerhin ein Plus von gut vier Prozent bei den deutschen Standardwerten. Etwas besser entwickelten sich die deutschen Nebenwerte, deren Index im ersten Quartal 2010 prozentual fast zweistellig avancieren konnte. Es bleibt aber auch zu konstatieren, dass es ebenfalls diverse Ausreisser nach unten gab. So brach bspw. der Kurs des einstigen Solar-Shooting-Stars Q-Cells SE im ersten Quartal um mehr als ein Drittel ein. Seit dem Allzeithoch fiel der Kurs um fast 93 Prozent!

Erholung auf tönernen Füssen

Fakt ist jedoch, dass sowohl die realwirtschaftliche wie auch die gegenwärtige Erholung am Aktienmarkt nach wie vor auf sehr tönernen Füssen steht. Anders formuliert, der gegenwärtige Aufschwung ist äußerst fragil. Wirtschaft, aber vor allem die Finanzmärkte können gerade nach dem Platzen gigantischer Spekulationsblasen wieder äußerst rasch in Agonie verfallen. Insofern ist weiter äußerste Vorsicht angebracht, und vor allem ein genauer Blick auf die Rentenmärkte notwendig.

Ende des Aufschwungs" durch steigende Zinsen

Noch sind aber die Investoren bereit, im historischen Vergleich relativ hohe Kurs-Gewinn-Verhältnisse und tiefe Dividendenrenditen zu akzeptieren. Es ist stark zu bezweifeln, dass dies auch bei stark steigenden Zinsen der Fall sein wird. Noch sind die Zinsen nur in kleinen Problemländern wie Griechenland stark gestiegen (und dementsprechend schwach entwickelten sich auch griechische Aktien). Langsam aber sicher zieht aber auch der Zinssatz für zehnjährige US-Staatsanleihen an und macht sich auf dem Weg in Richtung vier Prozent. Aktuell beträgt die Rendite 3,86 Prozent und liegt nur vier Basispunkte unter dem bisherigen Jahreshoch.

Starker Zinsanstieg wegen Vertrauensverlusts?

Ja, die Zeichen stehen auf Sturm am Rentenmarkt. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass es zu steilen Zinsanstiegswellen aufgrund des zunehmenden Vertrauensverlustes der Investoren in die Regierungen kommen wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, ehe der Rentenmarkt auf die äußerst unseriöse Geld- und Fiskalpolitik reagieren wird. Nicht oft genug kann insofern betont werden, dass der Fall Griechenland eine sehr, sehr lehrreiche Blaupause für den Rest der Welt ist...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://enl.fid-newsletter.de