Reich werden bringt Ruhm
von Bill Bonner
Stellen Sie sich deren Blicke vor - als Deng Xiaoping die alten chinesischen Kommunisten Ende der 1970er ausmanövrierte.
Die alten Kommunisten hatten Stahl per Hinterhof-Grill hergestellt. Sie hatten Mao auf einen langen Weg ins Nichts geschickt. Sie hatten so getan, als ob sein rotes Buch mehr als das sei, was es ist. Sie hatten eine Absurdität nach der anderen über sich ergehen lassen...Verfolgungen, Hunger, Elend...alles für die große Sache.
Und dann das...
Reich werden ist ruhmvoll...." soll Xiaoping gesagt haben.
Ob er es nun gesagt hat oder nicht - Millionen Chinesen richteten sich danach. Sie wurden reicher - schneller als jemals Menschen zuvor. Die chinesische Volkswirtschaft ist jetzt 10 Mal so groß wie damals; sie ist in den letzten 10 Jahren um 300% gewachsen. Die Einkommen stiegen jedes Jahr. Es gibt jetzt mehr Millionäre in China als in Frankreich. Drei mal so viele wie in Großbritannien. Und es entstehen mehr neue Millionäre als irgendwo anders auf der Welt.
Deng Xioaping hat 1979 eine Tür geöffnet. Er kündigte eine neue Merkwürdigkeit an, eine sozialistische Marktwirtschaft".
Ich kann mir die Gesichter in Washington und London vorstellen, als sie das hörten. Sie dachten, dass sie den Kalten Krieg damit gewonnen haben; sie hatten keine Ahnung davon, dass ihr Sieg fatal sein würde.
China nahm 1979 den kapitalistischen Weg. Russland war etwa auf dem gleichen Stand. Mitte der 1980er gab Russland die Hälfte seiner Mittel für das Militär aus. Und dann begannen die Amerikaner, über Neutronenbomben und ein Star Wars"-Programm zu reden. Leonid Breschnew hatte einen Schlaganfall. Seine Nachfolger nahmen die Herausforderung an, erst mit Perestroika und dann schließlich mit einer Kapitulation.
Währenddessen öffneten und schlossen sich auch in England, Frankreich und den USA Türen. In die Downing Street Nr. 10 zog Maggie Thatcher ein, im Jahr 1979. Und ins Weiße Haus zog Ronald Reagan 1980 ein. Wie Thatcher und Xiaoping war Reagan dazu entschlossen, die Rolle des Staats in der Wirtschaft zurückzufahren. Und dann zog Francois Mitterand 1981 in den Elysee Palast ein. Sein Ziel war das Gegenteil - die Rolle des Staates zu erhöhen.
Egal, welche Richtung sie vorgaben - alle westlichen Volkswirtschaften endeten mehr oder weniger am selben Ort. Auf der Straße zur Schulden-Knechtschaft. Während China dadurch reich wurde, dass es den Leuten erlaubte (oder es zumindest zuließ), dass die Leute Kapital anhäuften, wurden die westlichen Volkswirtschaften relativ ärmer, indem sie Kapital konsumierten.
China ist immer noch ein Emerging Market". Europa, Japan und die USA hingegen tauchen ab - sie versinken in einem Schuldenmeer. Reich werden ist ruhmreich. Arm werden ist verdammt peinlich.
Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de