Sparpakete und Wachstumsängste!
von Miriam Kraus
Eigentlich sollten Sparpakete bei überschuldeten Staaten das Vertrauen der Investoren zurückerobern - dies gilt aber nur, wenn die Sparpakete erstens realistisch umsetzbar sind (Ein wichtiger Punkt, der vor allem die Südeuropäer betrifft. Den Griechen beispielsweise trauen nur die Wenigsten zu, dass sie ihre Sparziele auch erreichen werden. Aber auch bei anderen Staaten, hat so manch einer seine Zweifel.) und zweitens das Wachstum nicht gefährden.
Dies ist ein wichtiger Punkt, der aktuell viel Anlass zur Debatte bietet! Denn so sehr den meisten die Wichtigkeit von Sparprogrammen bewusst ist, so groß ist eben auch die Angst davor, dass (im aktuellen Fall) die Wirtschaft der Eurozone dadurch unter einer längeren Belastung leiden könnte. Daran ändern auch die nach oben revidierten Wachstumsprognosen der EZB nichts.
Sarkozy sieht das folgendermaßen:"Mit einem Sparpaket nach dem anderen, gerät man in die Rezession!" Und so lässt er denn auch kein besonders gutes Haar am deutschen Sparpaket. Obwohl Frankreich das nötiger gehabt hätte, als Deutschland. Na ja, jedenfalls ein weiterer Punkt an dem sich Angie und Nicolas scheiden!
Der springende Punkt ist, dass man sich als Staat durchaus gesund sparen kann, indem man sich Wettbewerbsvorteile verschafft (z.B. sinkende Löhne, schwache Währung usw.), doch die ganze Sache mindestens zwei Haken hat. Zum einen läuft das Ganze nur auf Kosten des eigenen Bürgers und zum anderen gelingt das Ganze nur, wenn nicht auch alle anderen auf diese Idee kommen. Wenn im eigenen Land die Nachfrage sinkt, weil man sie mit Sparprogrammen, sagen wir mal, ein wenig unterdrückt, dann muss das Ausland das Nachfragewachstum abdecken. Doch, wenn überall gespart wird, wohin sollen dann Produkte und Dienstleistungen fließen?
Besonders schwerwiegend kann dies für den Wirtschaftsraum Europa werden. Denn wie wir alle wissen, handeln die Europäer vor allem miteinander. Als Beispiel darf da Exportmeister Deutschland herhalten, der immerhin zwei Drittel seiner Produkte und Dienstleistungen ins europäische Ausland verkauft.
Vielleicht wäre es also langsam an der Zeit, sich stärker um Absatzmärkte im Fernen Osten zu kümmern...
So long liebe Leser...Die Wachstumsängste (auch wenn Ängste in den meisten Fällen übertrieben sein mögen) muss man also durchaus ernsthaft diskutieren. Da mir allerdings gerade wieder einmal die Zeit davon läuft, werden wir diese Diskussion am kommenden Montag fortsetzen und uns unter anderem ansehen, welche Argumente beispielsweise ein Wirtschaftsnobelpreisträger vorträgt....morgen gibt's wie gewohnt den Wochenrückblick...liebe Grüße und bis morgen..
Ihre Miriam Kraus
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