Das Festhalten an Überzeugungen
von Bill Bonner
Die Leute geben ihre allgemeinen Überzeugungen nicht leicht auf, besonders solche nicht, die sehr attraktiv sind. Wie die Überzeugung, dass etwas aus dem nichts heraus erhalten kann. Wie könnte der amerikanische Konsumentenkapitalismus, der so lange phänomenal erfolgreich war, sie jetzt im Stich lassen? Das kann er einfach nicht, sagen sie sich selbst. Warum sollten sie einen Rückgang ihres Lebensstandards akzeptieren, wo doch jeder weiß, dass sie reicher und immer reicher werden können? Das kann nicht sein.
Die Amerikaner können genauso wenig wie Napoleon freiwillig einen Rückzug machen. Genauso wenig, wie Napoleon seine Truppen aus Deutschland, Italien und Spanien abziehen konnte, konnte der durchschnittliche Investor seine Aktien auf dem Topp verkaufen. Die Dinge funktionieren so nicht. Ein Bärenmarkt muss bis zu seinem Ende weitergehen", sagen die alten Hasen an der Wall Street. Die Leute müssen einem Trend folgen, bis sie durch ihn ruiniert worden sind, sage ich.
Und nebenbei, sagten sich die Amerikaner zumindest bis vor kurzem, wenn es Probleme geben würde, dann wäre das der Fehler von anderen: Von den Terroristen, den gierigen Vorstandsvorsitzenden, oder Fehler der Fed. Mit dem System sei nichts falsch, versicherten sie sich selbst.
Wer kennt schon noch Rudolf von Havenstein? Oder, in den USA: Wer erinnert sich noch an Paul Vocker? Dieser Fed-Vorsitzende erhöhte die Leitzinsen drastisch, in zweistellige Bereiche, um eine Inflation zu bekämpfen. Das kostete Wirtschaftswachstum, doch es rettete den Dollar und sorgte für Preisstabilität. Heute ist der Mann natürlich im Ruhestand und mehr oder weniger vergessen.
Zum Schluss ein Zitat:
Wir wissen, dass Gold, welches der Teufel seinen Liebhabern gibt, sich nach seinem Weggang in Exkremente verwandelt."
Siegmund Freud
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