Spar Dir was! Aber richtig...!
von Frank Meyer
Sich um sein Geld zu kümmern, bedarf es schon einiger Mühen. Schnell und kostengünstig neben seinen Gedanken auch noch die Finanzen „auszulagern“, geht oft schief. Die einfachen Dinge bringen dem Sparer mehr Vorteile als die vielen netten Worte, tollen Versprechen und skizzierten Prozente auf Hochglanzprospekten. Beim Sparen bekommt man eben oft nicht das, was man sich wünscht, sondern das, was man verdient...
Manche verwechseln das Sparen mit einem Zahnarztbesuch oder einem Besuch der Schwiegermutter. Sparen kann sogar Spaß machen, wenn man die finanziellen Dinge selbst überdenkt und vor allem selbst in die Hand nimmt. Man spart sich nicht nur die Aufgelder für die Produkte, sondern bekommt diese Produkte erst gar nicht an die Backe, von denen nur der Verkäufer etwas hat. Viele gehen beim Sparen den zweiten Schritt vor dem ersten, indem sie hin und her überlegen, wie sie Gelder richtig anlegen, welche Aktien sie kaufen, welche Produkte passen könnten. Und dann geht die große Stolperei los. Klüger wäre es doch, die Finanzen erst einmal zu ordnen – in einer Art von Kassensturz.
Eigentlich ist das ganz einfach, wenn man sich als kleines agierendes Unternehmen begreift. Sofern man Überschüsse erzielen kann, muss man sich weniger Sorgen machen, aber dafür sorgen, dass der „Cashflow“, wie die Experten sagen, positiv bleibt. „Verbrennt“ man monatlich Geld, lebt man sozusagen wie ein Unternehmen aus dem früheren Neuen Markt von der Substanz. Und irgendwann springt die Pleite um die Ecke. Schauen Sie ruhig mal „Raus aus den Schulden“ auf RTL an.
Ich verrate Ihnen ein kleines Geheimnis, dass sie bitte für sich behalten, denn sonst werden Sie ganz schräg angeschaut. Weniger ausgeben als man einnimmt. Pssst! Diese Binsenweisheit ist heute fast schon in Vergessenheit geraten. Viele verstehen unter Sparen das Geldausgeben und schauen sich das von der Politik ab. Man konsumiert sich fröhlich reich.
Soll & Haben
Um das Aufstellen einer eigenen Bilanz mit Soll und Haben gar nicht drum herum. Das kann sogar Spaß machen. Dazu genügt ein Blatt Papier, auf dem man auf der einen Seite die jährlichen Einnahmen auflistet, auf der anderen Seite die jährlichen Ausgaben. Jährlich deshalb, weil es Posten gibt, die nicht monatlich auftauchen. Die Differenz zwischen Soll und haben teilt man durch zwölf und weiß, was man monatlich ausgeben darf. Nach Belieben, kann man die Summe auf den Tag oder auf die Woche ausrechnen. Zeigt die Bilanz ein monatliches Minus, sollte man es wie ein normales Unternehmen machen - ein Kostensenkungsprogramm starten und den Erfolg regelmäßig überprüfen. Verzicht ist nicht zwingend lebensgefährlich sondern auch eine Erfahrung.
Unternehmen sichern meist ihre Risiken ab. Sie als kleines Unternehmen sollten das auch tun. Dafür setzt man einen kleinen Teil der Überschüsse ein, um sogenannte Elementarversicherungen zu erwerben: (Risiko-LV für die Angehörigen, Haftpflicht für die Dummheiten, die man anstellt oder das Pech, das einen verfolgt. Hausratversicherung gegen Einbrecher und eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die die monatlichen Einnahmen im Fall der Fälle absichert) Versicherungen verkaufen ihre Produkte am liebsten mit einem Sparplan. Das ist Unsinn, denn das können Sie ja besser. Und verschenken sollten man sein Geld besser an liebe Leute oder auch an diejenigen, die es brauchten. Obwohl... Räusper... Versicherungen brauchten es auch... Dringend...
Wie ein normales Unternehmen braucht man immer ein paar flüssige Mittel. Dafür genügt ein Sparschwein, eine alte Blumenvase oder ein Konto. Für den Fall der Fälle sollten dort ein paar Euronen geparkt sein, vielleicht drei Monatsausgaben. Mit dem Rest kann man dann beginnen, sich ein paar Gedanken zu machen. Aktien? Sachwerte? Gold, Silber, Unternehmensanleihen, Fremdwährungen oder vielleicht auch gute Weine? Oder man investiert einen Teil in eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten, in Wissen und Ausbildung. Vielleicht streut man am besten die Überschüsse in die verschiedenen Töpfe.
Und wenn man ganz ohne Kredite unterwegs ist, hat man auch noch in einen guten Schlaf investiert.
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Quelle: » Frank-Meyer.eu