Warten auf den Abpfiff
von Frank Meyer
(Kolumne aus den Lübecker Nachrichten)
An der Börse konnte man in dieser Woche schon wieder ein kleines Vermögen machen, wenn man ein Großes eingesetzt hat. Aktien waren so gut drauf wie die italienischen Kicker. Nichts als Ärger. Überschuldungskrisen sind eben tückisch wie slowakische Fußballspieler...
Griechenland spart sich zu Tode. Schon im nächsten Sommer soll die Wirtschaft dort wieder wachsen, sagte Ministerpräsident Papandreou. Und ich sage, man soll kein Laub von Ölbäumen rauchen. Wie soll das funktionieren? Wieder mit statistischen Tricks? Griechische Anleihen hat es in dieser Woche mindestens so zerhauen wie auch die griechische Fußballmannschaft in Südafrika.
Griechenland ist Musterknabe und Mahnmal in Sachen Überschuldung – besonders für die USA. Inzwischen spricht sich herum, dass der Aufschwung, der keiner war, schon wieder zu Ende gehen könnte, obwohl man ihn mit drei Billionen US-Dollar angeschoben hat. Zählt man alle Schulden zusammen, leben die USA heute schon in griechischen Verhältnissen. Ohne staatliche Eingriffe läuft kaum etwas – fast wie im Sozialismus.
Inzwischen verliert das Land an wirtschaftlicher Wichtigkeit, nicht aber den Sinn für Humor und Ratschläge. Vermeintlich kluge Köpfe kommen immer wieder auf vermeintlich gute und lustige Ideen: So rät uns Paul Krugman, noch mehr Geld auszugeben, auch wenn wir keines haben. Humorlos versucht Berlin gerade die Finanzen in Ordnung zu bringen, was aber nie gelingen kann. Wir werden es uns richtig schwer machen und damit etwas Zeit bis zum Abpfiff gewinnen, obwohl wir doch richtig feiern könnten – zumindest ein letztes Mal.
Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu