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Düsterer, verzweifelter Boden

von Bill Bonner

Und hier ist ein weiterer Aspekt der großen Korrektur":

Bloomberg: Extrem schlechter Ausblick in Bezug auf Gewinnmargen"

Der Ausblick ist so schlecht, weil die Unternehmen versucht haben, ihre Gewinne zu halten, indem sie unnötige Kosten gesenkt haben - darunter Angestellte. Aber die bedeuten eben nicht nur Kosten. Und nebenbei: Kostensenkungen haben negative Auswirkungen auf die Volkswirtschaft. Die Kosten eines Unternehmens sind der Umsatz eines anderen. Deshalb kann man sehen, wohin das führt. Einer kürzt und der andere muss das dann auch. Ziemlich bald hat man dann eine Korrektur...vielleicht eine Rezession...vielleicht eine Depression.
Meiner Einschätzung nach wird der Dow Jones noch ordentlich fallen. Ambrose Evans-Pritchard scrhreibt im "Telegraph", dass die Kern-Inflationsrate in den USA auf das niedrigste Niveau seit Mitte der 1960er gefallen ist. Die derzeitige Rallye erinnere weniger an die Nixon-Carter-Ära, als vielmehr an die 1930er. Sie sei ein Vorbote einer Deflation.
Die Geldmenge M3 ist in den USA in den letzten 3 Monaten geschrumpft, mit einer aufs Jahr hochgerechneten Rate von 7,6 Prozent. Die Rendite der zweijährigen Treasury Notes steht bei 0,71%. Dies ist eine Volkswirtschaft im Griff der Schulden-Zerstörung.
Albert Edwards von Societe Generale sagt, dass die Ostküste der USA nur wenig von einer richtigen Deflation entfernt ist - vom 9. Kreis der Hölle, gebt alle Hoffnung auf, wer immer ihr auch sein mögt". Und eine Deflation könnte wirklich kommen. Der ECRI Indikator ist für die US-Volkswirtschaft ist zuletzt so stark wie seit einem halben Jahrhundert nicht mehr gefallen, und fiel auf ein 45-Wochen-Tief. Er steht nun bei -5,70 Punkten - ein Niveau, das er Ende 2007 erreicht hatte, als die Wall Street kurz danach crashte. Weder die Fed noch das US-Finanzministerium merkten damals, dass sich die US-Wirtschaft schon in einer Rezession befand. Die offiziellen Wachstumsmodelle lagen größtenteils falsch.
David Rosenberg von Gluskin Sheff sagte, die Analysten waren wieder einmal "am Steuer eingeschlafen", denn sie sahen nicht, dass der Baltic Dry Index - der die Schiff-Frachtkosten misst - nach einem klassischen "triple top" zusammenbrach. Und die Erholung bei den in den USA per Eisenbahn verschickten Gütern ist zum Stillstand gebracht, das Volumen ist gegenüber Juni 2008 um 10,5% niedriger.
Die "National Association of Home Builders" hat einen Index, der "zukünftige Verkäufe" von Häusern prognostizieren soll. Und der fiel auf das niedrigste Niveau seit Anfang 2009, als die Krise am Immobilienmarkt besonders hart war. Und zuletzt waren weitere 323.000 amerikanische Familien von einer Zwangsversteigerung betroffen. Wir sind noch nicht aus dem Schlamassel heraus", heißt es.
Unternehmen sind das wert, was die Leute für sie bezahlen. Aber eine Korrektur lässt die Umsätze fallen. Die Unternehmen sind nicht mehr so viel wert, wie sie es im Boom in Zeiten steigender Umsätze waren.

Schritt für Schritt übernimmt eine depressive Mentalität. Die Leute beginnen sich, zu fragen, ob wirklich eine Erholung" um die Ecke kommt. Sie beginnen sich zu fragen, warum sie so viel für ein Haus...oder für Aktien...bezahlt haben.
Sie beginnen sich zu fragen, wie sie aus den Sachen rauskommen.
Im Fall des Hauses können sie in den USA der Bank einfach mitteilen, dass sie nicht weiter die Hypothek bedienen, da der Wert des Hauses fällt. Durch die Überschreibung des Hauses an die Bank sind die Hypotheken gestrichen, auch wenn sie höher als der Wert des Hauses sein sollten.
Und im Fall der Aktien verkaufen sie eben.
Aktien und der Immobilienmarkt werden deshalb weiter fallen, bis sie schließlich den düsteren, verzweifelten Boden erreichen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de