Wer wird das bezahlen?
von Bill Bonner
Es sah in den 1980ern nicht so aus, als ob es zählte, was Staatenlenker taten oder dachten. Die Märkte taten, was sie wollten. Damals fielen die Zinsen. Die Rendite 10jähriger US-Staatsanleihen fiel von 15% im Jahr 1980 auf aktuell unter 3%. In so einer wunderbaren Welt waren Schulden kein Problem für irgendjemanden. Selbst wenn man Pleite gehen wollte, dann ließen einen die Banken nicht Pleite gehen. Sie boten einem neue Kredite zu niedrigeren Zinsen an. Sowohl Großbritannien als auch die USA wuchsen; und auch ihre Schulden wuchsen.
Die Schulden der privaten Haushalte erreichten 2007 ihren Höhepunkt. Seitdem haben private Haushalte und auch Unternehmen ihre Schulden netto abgebaut. Aber was der private Sektor an Schulden abgebaut hat, hat der öffentliche Sektor an Schulden hinzugefügt. Und wieder einmal tun die Märkte das, was sie wollen.
Die Zinsen stehen schon auf dem niedrigsten Niveau seit einer Generation. Dieses Mal können die Volkswirtschaften die Zinsen nicht weiter senken und aus den Schulden heraus wachsen". Stattdessen wird diesmal jemand zahlen müssen. Wer?
Die Ökonomen des 21. Jahrhunderts haben nicht mehr Ahnung, als sie es im 20. Jahrhundert hatten. Sie sagten weder die Krise voraus, noch wussten sie, was zu tun sei, als sie da war.
Ihre panikartigen Rettungsaktionen" verschwendeten 10 Billionen Dollar. Sie gaben vor, dass sie die Welt auf die Straße einer Erholung" gebracht hätten, und verkündeten den Sieg über den Kreditzyklus. Sie hätten genauso gut verkünden können, dass sie die Sünde besiegt haben oder Kakerlaken ausgerottet haben.
Weder Regierungen noch ihre Wirtschaftsberater können faule Schulden einfach verschwinden lassen. Sie wissen das genauso gut wie wir. All das Schwitzen und Grunzen hat einen anderen Zweck - es geht darum, wer am Ende zahlt.
Zum Beispiel die Steuerzahler. Das ist die Tendenz der deutsch-anglo-kanadischen Vorschläge.
Sparen" bedeutet höhere Steuern, weniger staatliche Dienstleistungen, und Rettungsaktionen für den Bankensektor. Die großen Banken brauchen für ihre Fehler nicht zahlen. Das wird die Öffentlichkeit übernehmen. Martin Wolf und Paul Krugman haben oft Unrecht, aber sie haben wahrscheinlich Recht in Bezug auf die Nebenwirkungen dieser bitteren Medizin; das wird wahrscheinlich den Abschwung verstärken und verlängern. Das wird eine dritte Depression" verursachen, sagt Krugman.
Andererseits haben Krugman, Wolf und die anderen Neo-Keynesianer einen eigenen schlechten Vorschlag:
"...Regierungen machen sich wegen einer Inflation Sorgen, während die wirkliche Bedrohung eine Deflation ist (...), es wird ein Gürtel-enger-schnallen gepredigt, während das wirkliche Problem inadäquate Staatsausgaben sind", schreibt Krugman.
Wenn zu wenig Staatsausgaben" das wirkliche Problem wären, dann wäre das wohl die Lösung, der die meisten Menschen zustimmen würden, seit der Sex-Therapie. Jede Regierung würde mithelfen.
Aber das wirkliche Problem ist genau das Gegenteil. Es ist die Konsequenz von zu viel Geld ausgeben - Schulden. Und eine Erhöhung der Staatsausgaben bedeutet noch mehr Schulden.
Wer wird das bezahlen?
Steuerzahler? Konsumenten? Sparer? Investoren? Gläubiger? Die Jungen? Die Alten?
Niemand weiß das sicher. Aber jeder wird das sicher herausfinden.
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de