Die USA könnten zahlungsunfähig sein, wenn nicht
von Michael Vaupel
*** Also bei den USA ist derzeit wohl weiterhin „der Wurm drin".
Es sind Meldungen wie diese, welche mich an einer schnellen Erholung zweifeln lassen:
Kalifornien vermeldet, dass der Arbeitslosen-Fonds des Bundesstaats de facto Pleite ist. Wahrscheinlich müssen die Unternehmen höhere Beiträge leisten, und die Zahlungen werden verringert.
Dennoch: Das aktuelle Defizit von 10,3 Milliarden Dollar kann Kalifornien nicht schultern. Die US-Bundesregierung muss einspringen, mit 8,5 Milliarden Dollar.
Dieses Geld könnte die US-Bundesregierung eigentlich auch nicht aufbringen, wenn nicht die Fed gerade beschlossen hätte, für Hunderte Milliarden Dollar Staatsanleihen zu kaufen. Denn die USA haben zunehmend Probleme, ihre Staatsanleihen in dieser Höhe im Ausland zu platzieren.
Lassen Sie uns also offen reden: Wenn die Fed nicht einspringen würde, könnten die USA nun zahlungsunfähig sein.
*** Und dann lese ich gerade die Meldung, dass die staatliche Einlagenversicherung in den USA nun auch die Einlagen auf unverzinslichen Girokonten in unbegrenzter Höhe absichern möchte.
Interessant, wo doch im Ernstfall gar keine Mittel dafür da wären. Doch auch hier wieder: Doch, sind da - die Fed würde wohl auch hier einspringen.
Wissen Sie, das Leben ist doch kein Ponyhof. Merkt das eigentlich keiner, wie letztlich unseriös das ist? „Wir garantieren Euch das...haben zwar kein Geld, aber wenn wir welches brauchen, wird es eben einfach gedruckt..."
*** Heute ist der 11. November.
Zur Erinnerung:
Am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg mit dem Waffenstillstand von Compigne.
Ebenfalls am 11. November erklärte Karl I. - der letzte Kaiser Österreich-Ungarns - seinen Verzicht auf „jegliche Staatsgeschäfte" seines Landes (welches sich ohnehin gerade in seine Bestandteile auflöste).
Durch Zufall stieß ich auf das Grab Karl I., an einem Ort, an dem ich es nicht erwartet hätte: In Funchal, auf Madeira. Delegationen aus mehreren Regionen des alten Reichs hatten aktuelle Kränze niedergelegt, von Südtirol bis Ungarn.
Getragene Grüße,
Ihr
Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt / M.A.
Chefredakteur Traders Daily
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de
» 12.11.10 Was man NICHT tun sollte, wenn sein Land