China und Basel III
von Miriam Kraus
Die Märkte starten relativ freundlich in die Woche, wofür positive chinesische Konjunkturdaten und als Kompromisslösung akzeptierte Basel III-Eigenkapitalvorschriften als Begründung herhalten müssen.
Kurz zu den China-Daten und Basel III
Auch wenn sich in mir leichte Langeweile breit macht (nicht angesichts der Daten aus China vom Wochenende...die gefallen mir...sind allerdings noch lange kein Grund um auch für die US-Wirtschaft in Freudentaumel zu geraten), angesichts der ewigen Stimmungsschwankerei an den Märkten...hier noch einmal ein kurzer Abriss der "Ereignisse":
China Industrieproduktion ist im August um 13,9% gewachsen im Jahresvergleich. Erwartet worden war ein Wachstum von 13%. Die Einzelhandelsumsätze in China sind im August weiterhin kräftig um 18,4% gewachsen. Und auch die Kreditvergabe hat im August wieder angezogen. Folglich kommt Fröhlichkeit auf angesichts der starken Binnennachfrage Chinas und zugleich stärker als erwartet steigender Importe, wieder einmal in der Hoffnung darauf, dass Chinas Wachstum schon alles richten werde, selbst für die USA. Nun ja, Chinas beeindruckende Entwicklung überrascht mich schon lange nicht mehr...nichts anderes habe ich generell erwartet. Aber ob sich nun auch die USA so rasch wieder gesund stoßen werden bleibt meiner Meinung nach trotzdem äußerst fraglich.
Wie auch immer...offenbar wurde ja auch die Einigung auf verschärfte Eigenkapitalregeln (Basel III) positiv aufgenommen, obgleich die Bundesbank insbesondere für die deutschen Banken einen deutlichen Mehrbedarf an Kapital erwartet. Wo das Geld herkommen wird? Na ja, wahrscheinlich von den Aktionären, die entweder auf Dividenden verzichten oder bei Kapitalerhöhungen zeichnen werden. Doch, da man den Banken bis 2018 Zeit lassen will, kann sich der durchschnittliche Marktteilnehmer ja erst später mit derartigen Banalitäten befassen. Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist ja nicht verkehrt, für mehr Sicherheit bei den Banken sorgen zu wollen. Allerdings darf man, meiner Meinung nach, ruhig noch gelassen bleiben, denn die Details werden sowieso erst im November in Seoul geklärt. Und auch wenn die Banken eines fernen Tages mehr Kernkapital vorhalten müssen, gehen sie doch dennoch weiterhin Risikopositionen ein. Von dieser Seite her betrachtet kann man wohl wirklich von einem Kompromiss sprechen. Es sei denn man ist eine deutsche Landesbank...dann fühlt man sich diskriminiert, weil die Besonderheiten der Stillen Einlagen nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Na ja, wie auch immer, wir als einfache Anleger stellen uns am besten vorerst trotzdem noch die Frage, ob man wirklich alles haben muss, was günstig ist.
Trotz allem, die Stimmung ist heute etwas ausgelassener und hat sowohl den Euro, als auch die Rohstoffpreise angetrieben. EUR/USD ist von 1,2703 im Tief gestern Abend bis auf 1,2889 im Hoch heute Nachmittag gestiegen. WTI zur Lieferung im Oktober notiert über 77 US-Dollar und der Silberpreis hält sich über der 20 US-Dollar-Marke.
Und ein weiterer Rohstoff erreicht dank freundlicher Stimmung und zugleich positiver fundamentaler Ausgangslage ein neues 23-Monats-Hoch: der Mais, mit dem wir uns im 2.Teil beschäftigen wollen.
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