473 Billionen Euro
von Mr N. N.
Am gestrigen zweiten Jahrestag der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers meldete dpa-AFX, dass nach Schätzungen der EU-Kommission am Ende des vergangenen Jahres immer noch die gigantomanische Summe in Höhe von sage und schreibe 615 BILLIONEN Dollar
- in Ziffern: 615.000.000.000.000 -
am globalen Derivatemarkt unterwegs gewesen sei.
Welt-BIP bei geschätzen 58,15 Billionen Dollar
Also, zwei Jahre nach dem Beinahe-Zusammenbruch des Finanzsystems und im vierten Krisenjahr ist der Derivate-Markt immer noch nicht wirklich drastisch geschrumpft. Zumindest in Relation zur biederen Welt der Realwirtschaft. Ende 2009 war der globale Derivate-Markt immer noch 183 mal größer als das jährliche Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik Deutschland. Verglichen mit dem jährlichen weltweiten BIP ist der Derivatmarkt fast elfmal größer.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, allein der gesunde Menschenverstand müsste selbst den notorischsten Schönfärbern und Optimisten vor dem Hintergrund dieser Relationen klar machen, dass eine Rückkehr" zur Vorkrisen-Normalität alles andere als realistisch ist. Das negative Überraschungspotenzial - vor allem aus dem Finanzsektor - bleibt nach wie vor gewaltig.
Es verwundert alles andere, dass auch in diesen Herbst-Tagen der Goldpreis nun auch auf Dollar-Basis neue Rekordwerte erzielt. Aktuell notiert die Unze bei knapp 1270 Dollar bzw. 976 Euro. Die Anlagemünze eine Unze Krügerrand kostet aktuell knapp über 1000 Euro. Wortwörtlich war gestern in diversen Marktberichten zu lesen, dass das Misstrauen vieler Investoren in die Stabilität des Banksystems nach wie vor sehr groß sei.
Abschließend heute vielleicht einmal etwas Nachdenkliches des Antroposophen Rudolf Steiner zum Thema Geld, Gold und Verarmung:
Wo Verarmung an Geld stattfindet, wo Verarmung an Gold stattfindet,..., da tritt sehr bald die Notwendigkeit auf, zu den primitiven Formen der Naturalwirtschaft zurückzukehren, zu den primitiven Formen einer Art von Tauschhandel durch das bloße Austauschen der Güter. Aber das wäre noch nicht einmal das Bedeutsame.
Das Bedeutsame ist, dass es unmöglich wird, wenn solche Goldarmut eintritt, dass weithin reichende und viel bedeutende Menschenverbindungen geschaffen werden.
Die Menschen werden dadurch auf die Ausnützung viel näherer Verhältnisse angewiesen; sie werden in dem Austausch und in dem Zusammenleben in viel engere Grenzen eingeschlossen."
(Rudolf Steiner in einem Vortrag am 14.1.1918)
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