Lehren aus der Finanzkrise
von Mr N. N.
Bei Ausbruch der Finanzkrise im Sommer 2007 ließ sich nicht absehen, dass sie sich gut ein Jahr später zur größten globalen Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit auswachsen und die europäische Währungsunion schweren Belastungen aussetzen würde", so steht es im Oktober-Monatsbericht der Deutschen Bundesbank auf Seite 18.
Bisher drei Kernphasen
Die deutsche Bundesbank unterscheidet insofern drei verschiedene Phasen der Krise. Zum einen den Beginn der Subprime-Krise in den USA im August 2007. Zum zweiten der Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008. Und schließlich die Zuspitzung der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum im Mai diesen Jahres. Im Unterschied zur vorangegangenen Phase der Finanzkrise zeigten sich Finanzmärkte und Weltwirtschaft bisher relativ unbeeindruckt von den Verwerfungen der Staatsschuldenkrise.
Erhöhte Unsicherheit an den Finanzmärkten
Zwar blieb an den Finanzmärkten der Bundesbank zufolge die Unsicherheit erhöht, was aber in keinem Verhältnis zur Lage im Herbst 2008 steht. Hinzu komme, dass die konjunkturelle Erholung weltweit und auch in Deutschland intakt blieb und auch bleibt, obgleich für den weiteren Verlauf des Jahres mit einer verhalteneren Aufwärtsdynamik auszugehen sei. Ein Abgleiten in einen neuen Abschwung sei nicht zu befürchten, da zunehmend die sog. endogenen Wachstumskräfte" an Bedeutung gewinnen würden.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, laut deutscher Bundesbank ist also kein neuer Abschwung mehr zu befürchten. Dennoch müssten Lehren aus der Krise gezogen werden. Es sei sehr deutlich zu betonen, dass nun eine glaubwürdige Haushaltskonsoldierung unverzichtbar sei.
Fatale Folgen des Vertrauensverlustes
Denn ein VERTRAUENSVERLUST in die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen hätte wesentlich gravierendere Auswirkungen als die kurzfristig möglicherweise dämpfenden Kräfte eines Defizitabbaus. Allen voran müsse die Handlungsfähigkeit für künftige Herausforderungen wiedergewonnen werden. "Dies erfordert, das hohe strukturelle Defizit rasch abzubauen und die sprunghaft gestiegene Schuldenquote sowie die Risiken aus Garantien zügig zurückzuführen, um das Vertrauen in die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen dauerhaft zu stärken."
Schuldenbremse als ambitionierte Regel
Auf nationaler Ebene gebe es ja die Schuldenbremse, die als ambitionierte Regel erwähnenswert sei. Wortwörtlich schreiben die Bundesbanker weiter, dass sich die BINDUNGSWIRKUNG der Schuldenbremse in den kommenden Jahren erst beweisen müsse.
Auf europäischer Ebene sei es gerade für Deutschland ein zentrales Anliegen, das bestehende Regelwerk zu härten und zu ergänzen, um die Währungsunion auf ein belastbareres finanzpolitisches Fundament zu stellen.
Ja, aus heutiger Sicht ist es keinesfalls absehbar, ob die notwendige Konsolidierung der Staatsfinanzen wirklich gelingen wird.
Denn was wäre, wenn es anstatt der vorhergesagten weiteren Wirtschaftserholung zu einem erneuten Abschwung kommen würde?
Oder, was wären die wirklichen Folgen eines dramatischen Vertrauensverlustes in die Tragfähigkeit der Staatsfinanzen?
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