Europa und Japan werden wach
Seltene Erden stehen weltweit auf der Tagesordnung
Das Thema Selten Erden gewinnt auf dem internationalen Parkett ein immer größeres Gewicht. Regierungen und multinationale Institutionen nehmen sich der Sache an. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten: China.
Seitdem China einen Lieferstopp für Seltene Erden gegen Japan ausgesprochen hat, ist die internationale Gemeinschaft hellwach. Es gab Dissonanzen um einige Inseln zwischen beiden Ländern. Die Diskussionen wurden nicht nur auf diplomatischer Ebene durchgeführt. China hat zur Wirtschaftskeule gegriffen und alle Ausfuhren von Seltenen Erden nach Japan gestoppt. Erst in diesen Tagen soll die Lieferung wieder aufgenommen werden. Spätestens seit diesem Augenblick weiß die Welt, welche Macht China mit diesen Rohstoffen in der Hand hält. Derzeit versorgt China die weltweite Nachfrage zu 97 Prozent. Allgemein ist man sich einig, dass sich daran etwas ändern muss. Doch die Herangehensweise ist unterschiedlich.
Bei der Europäischen Union will Handelskommissar Karel De Gucht auf China zugehen. Der Kommissar will dabei Druck ausüben. China soll zusichern, die Versorgung mit den Seltenen Erden aufrecht zu erhalten. Rechtliche Schritte werden in Brüssel nicht ausgeschlossen. Ob und wie China auf solchen Druck in der derzeitigen Situation reagiert, ist völlig offen.
Mit seinem Vorstoß reagiert der EU-Politiker auf Äußerungen aus Deutschland. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle machte kürzlich deutlich, dass die deutsche Wirtschaft auf Importe bei den Industriewerkstoffen angewiesen sei. Dabei verwies er auf die hohe Bedeutung von Seltenen Erden für die Hightech-Branche. Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Industrie, Hans-Peter Keitel, betonte zudem, dass die Beschaffung von Rohstoffen ein geopolitisches Thema geworden ist. Der Ball liegt also längst nicht mehr bei den einzelnen Unternehmen, die sich um den Einkauf der für sie wichtigen Materialien kümmern müssen. Eine wirkliche Lösung ist in Europa jedoch noch nicht in Sicht.
In Japan geht man gleichzeitig andere Wege. Man sucht sich Partner und sichert sich den Rückhalt anderer Regierungen. So versichert der australische Außenminister Kevin Rudd seinem japanischen Amtskollegen Seiji Maehara, dass Japan Seltene Erden aus Australien erhalten wird. Entsprechende Kooperationsvereinbarungen zwischen beiden Ländern werden vereinbart. Australien sucht derzeit fieberhaft nach neuen Rohstofflagern.
Profiteure all dieser Aktionen können die meist kleineren Unternehmen sein, die sich weltweit um den Fund neuer Vorkommen von Seltenen Erden kümmern. An einigen Stellen werden zudem alte Minen wieder erschlossen. So konzentriert sich die kanadische Quantum Rare Earth (WKN: A1CUNC) auf die Erschließung einer Liegenschaft in Nebraska (USA). Dort soll künftig Niob gefördert werden. Experten sprechen davon, dass dort eines der größten Niob-Vorkommen weltweit lagern könnte. Andere Projekte von Quantum Rare Earth, z.B. das von Archie Lake, haben ebenfalls ein spannendes Potenzial. Doch noch muss man die Kanadier als Junior Explorer bezeichnen.
Ebenfalls um Niob sowie um Tantal kümmert sich Commerce Resource (WKN: A0J2Q3). In British Columbia wird derzeit die größte nordamerikanische Lagerstätte für diese Rohstoffe aufgebaut. In Eldor (Quebec) arbeitet Commerce Resource ebenfalls an der Exploration von Seltenen Erden.
Solche kleinere Unternehmen können von der chinesischen Blockade in Zukunft stark profitieren. Die Kurszuwächse der jüngsten Monate zeigen die entsprechende Stimmung am Markt. So hatte Quantum Rare Earth im Sommer ein Tief bei 0,16 Euro, aktuell notiert das Papier bei rund 0,37 Euro. Sehr ähnlich ist die Entwicklung bei Commerce Resource. Im Sommer gab es ein Kurstief von 0,18 Euro, derzeit liegt der Kurs knapp unter 0,40 Euro.
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Quelle: » GOLDINVEST.de