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Die Fed und der Erste Weltkrieg

von Michael Vaupel

*** Tarik Aziz zum Tode verurteilt? Der ehemalige Außenminister des Irak machte auf mich nicht den schlechtesten Eindruck.

Übrigens der einzige Christ in der irakischen Führung unter Saddam Hussein. Nach dem Sturz Husseins wurde Tarik Aziz von den Amerikanern verhaftet, erlitt in der Haft einen Schlaganfall. Anfang des Jahres wurde der inzwischen 64jährige von den Amerikanern freigelassen.
Doch anders als ehemalige Guantanamo-Häftlinge, denen eine Rückkehr in ihre Heimatländer nicht zuzumuten ist, hatte er keine Lobby. Keine westlichen Staaten, die ihn aufnahmen, und Familiennachzug zubilligten.
Tarik Aziz wurde den irakischen Behörden überstellt und gestern von einem entsprechenden Sondertribunal zum Tode verurteilt. Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.

*** Letztens zitierte ich Ernst Jünger (1895-1998) - dazu schrieb mir Traders Daily-Leser Dan M.:

„Und noch ein Nachtrag - denn gestern gab es mehrmaligen Grund zum Jubeln: neben dem zwanzigsten Jahrestag der kleindeutschen Einheit ging auch der Erste Weltkrieg zu Ende - finanziell. Ja, man glaubt es kaum: etwas mehr als 96 Jahre nach seinem Ausbruch ist der Krieg von 1914-18 nun auch für uns vorbei. Bis gestern musste der deutsche Steuerzahler aufgrund des Versailler Diktats Reparationen an die damaligen Alliierten bezahlen. Die letzte Rate betrug 69,9 Millionen Euro und wurde gestern überwiesen. Da kriegen wir uns vor Freude doch gar nicht mehr ein."

Meine Antwort:

Nein, ist so nicht korrekt! Zum Ersten Weltkrieg lese ich fast alles, was mir in die Finger kommt.
Und Faktum ist: Am 9. Juli 1932 endeten die deutschen Reparationszahlungen für den Ersten Weltkrieg. Zu verdanken ist dies wohl in erster Linie dem deutschen Reichskanzler Heinrich Brüning, der genau darauf hingearbeitet hatte. Das Deutsche Reich sollte noch eine Restzahlung von 3 Mrd. Goldmark leisten, und das war es dann mit den Reparationen.
Der Wegfall der Milliarden-Reparationszahlungen entlastete die deutsche Wirtschaft natürlich erheblich. Wir als Traders Daily-Leser(innen) wissen, dass solche Dinge mit einer gewissen Zeitverzögerung „beim kleinen Mann" ankommen, genauso wie Zinssenkungen etc. An den Märkten geht man von einer Zeitverzögerung von einem halben Jahr aus. Und was war ein halbes Jahr nach der Lausanner Konferenz? Eben. Reichskanzler Adolf Hitler.

Das Ende der Reparationszahlungen kam also dem Mann zugute, der nichts dafür getan hatte. Der „Mann auf der Straße" bemerkte aber die wirtschaftliche Verbesserung und schrieb dies der neuen Regierung zu. Gar nicht gut für Deutschlands weiteres Schicksal.
Doch was waren nun die vom Leser genannten 69,9 Mio. Euro für eine Zahlung?
Die sind auf das Londoner Schuldenabkommen von 1953 zurückzuführen. Da wurde geregelt, wie die Vorkriegsschulden des Deutschen Reichs und die Kosten für den Marshall-Plan zum Teil von der Bundesrepublik übernommen werden sollten.

Vorkriegsschulden, darunter waren auch Anleihen, die durchaus für die Finanzierung von Reparationszahlungen genutzt worden waren. Es ging aber generell darum, dass die BRD Schulden des Deutschen Reichs übernimmt. Und einen Anteil an den Leistungen des Marshall-Plans. Insofern ist es nicht korrekt, davon zu sprechen, dass Deutschland bis 2010 „Reparationen für den Ersten Weltkrieg" leisten musste.

*** Wen das Thema „Erster Weltkrieg" interessiert: Morgen mehr dazu! Und damit der Produktmanager nicht murren kann: Es geht um das Thema „Die Fed und der Erste Weltkrieg". Wo außerhalb des Traders Daily können Sie dazu etwas lesen?

Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / M.A.
Chefredakteur Traders Daily

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de