Vom Platzen von Spekulationsblasen
von Bill Bonner
Wenn es zum Platzen einer der großen Blasen kommt - wie 1873 und 1929 in den USA, 1989 in Japan oder 1997 in den sogenannten Emerging Markets - sind die Auswirkungen auf die Wirtschaft normalerweise schwerwiegend und meist global.
Spekulationsblasen entstehen normalerweise in einem Umfeld geringer Inflationsraten. Dies erlaubt es größere Kredite aufzunehmen und Geld in Anlagen zu stecken anstatt in Konsumgüter. Die Inflation von Konsumgüterpreisen war niedrig in den USA der 1920er, sehr niedrig im Japan der 80er Jahre und niedrig und weiter fallend in den USA der 1990er.
Marc Faber erklärt hierzu:
Das Spekulationsblasenmodell beinhaltet immer eine Art von `Missverhältnis, das dazu führt, dass es zu außergewöhnlichen hohen Profitmöglichkeiten, zu starkem Handel, Überschuldungen, Spekulationsexzessen, Betrugs- und Schundanlagen kommt, denen eine Krise folgt, in der ein Betrug massiven Ausmaßes ans Licht kommt. Am Ende steht der Schlussakt, in dem das empörte Publikum fordert, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
In jedem dieser Fälle heizten exzessive monetäre Anreize und das vermehrte Zurückgreifen auf Kredite das irrationale Spekulationsfieber an. Darüber hinaus wurde durch diese Faktoren ein immer größer werdenden Publikums angezogen, das eine größer und größer werdende Gruppe von Menschen umfasste, die den schnellen Reichtum suchten, ohne dabei jedoch irgendetwas von dem Objekt der Spekulation zu verstehen."
Investoren beschweren sich nie, wenn der Preis ihrer Anlagen steigt. Dadurch wird der Geld- und Kreditinflation kein Einhalt geboten - sie wird sogar begünstigt - bis sie zum Schluss so groteske Höhen erreicht und die intelligenteren Anleger nicht anders können als dies zu bemerken und nach einem Ausweg zu suchen beginnen. Desweiteren tritt ein großer Boom immer zusammen mit dem Glauben an eine neue Technologie oder eine neue Form des Business auf. In den 1920ern glaubten die Menschen, dass die neuen Maschinen, Radios und andere Geräte die Quelle für den scheinbaren Boom waren. In den 1980er Jahren glaubten die Menschen an die Überlegenheit der japanischen Manager und der japanischen Unternehmensstruktur.
Wie Hyman Minsky aufgezeigt hat, spielen Booms eine wichtige ökonomische Rolle - sie bündeln Ressourcen in einem aufstrebenden Sektor und forcieren dadurch dessen Entwicklung. Die Entscheidung von Investoren, Geld in diesen Sektor am Anfang seiner Boomphase zu stecken ist durchaus rational; verrückt wird es erst, wenn diese Entscheidung am Ende eines Booms getroffen wird, dann wenn die Preise absurde Höhen erreicht haben.
Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de