US-Verschuldung und die Straßensperren zur Renaissance
Donnerstag, 22. September 2011, 07:58
von Bill Bonner
Es wäre fast lächerlich einfach, den USA eine wirkliche Renaissance zu verschaffen. Aber zuerst muss man das wirkliche Problem verstehen. Das ist kein Mangel an "Stimulierung". Oder die ungleiche Verteilung der Einkommen. Oder mangelnde Regulierung. Oder die Gier der Banker...oder das Nicht-Funktionieren des Kapitalismus.
Überschuldung als Mega-Problem
Das Problem sind Schulden. Es gibt zu viele Schulden.
Und es gibt zu viele, weil die Regierungen die Leute ermutigt haben, sich zu verschulden und zu viel auszugeben. Das tut ein System von reinen Papier-Währungen. Die USA geben Geld aus. Das Geld geht nach Übersee. Aber anstatt dass die Ausländer die Dollar dann zurückgeben und gegen Gold eintauschen, behalten die Ausländer das Papier-Geld in Übersee. Da dient es als Währungsreserve. Im Endeffekt mussten die Amerikaner so nie ihr Geld zurücknehmen und gegen Gold austauschen. Die Schulden wuchsen und wuchsen. Die akkumulierten Handelsbilanzdefizite der USA seit 1971 summieren sich auf 8 Billionen Dollar. Das ist die Differenz zwischen dem, was die Amerikaner für Güter aus Übersee ausgegeben haben...und dem, was sie selber den Ausländern verkauft haben.
Wachsendes US-Handelsbilanzdefizit
Und dieser Betrag wächst weiterhin, um rund 50 Mrd. Dollar pro Monat.
Ein großer Teil dieses Geldes kommt letztlich doch zurück in die USA. Aber er kommt als Schulden zurück. Die Ausländer leihen den Amerikanern Geld. Das lässt die Schuldenlast der US-Regierung um ca. 100 Mrd. Dollar pro Monat steigen.
Zu viel Schulden verursachen Probleme. Die Volkswirtschaften können sich nicht "erholen", solange man sich nicht um die Schulden kümmert. Aber sich um Schulden "kümmern" ist schmerzvoll. Die Banker (die einen großen Teil der faulen Schulden halten) und die Politiker (die oft für die Banker arbeiten) wollen keine Schmerzen erleiden. Sie wollen, das jemand anderes die Schmerzen erleidet...am liebsten jemand in der Zukunft, jemand, der zum jetzigen Zeitpunkt noch zu jung ist, um wählen gehen zu können.
Ohne Einschnitte geht es nicht
Aber das funktioniert nicht. Wenn sich die Wirtschaft unter der Schuldenlast abschwächt, dann breitet sich der Schmerz aus.
Das ist alles, was ich weiß. Und alles, was ich wissen muss. Die Investoren glauben nicht länger, dass staatliche Stimulierungs-Maßnahmen die lang erwartete Erholung produzieren werden. Bernanke hat versprochen, die Leitzinsen zwei Jahre lang auf dem Niedrigst-Niveau zu lassen.
Und Obama hat vorgeschlagen, neue Programme im Volumen von fast einer halben Billion Dollar durchzuführen (was die jüngsten Diskussionen über die Erhöhung der Schulden-Obergrenze wie Unfug aussehen lässt).
Kein Ende der "Großen Korrektur"
Mit anderen Worten: Es sind beide Kanonen abgefeuert worden, die fiskalische und die monetäre - und die "Große Korrektur" wurde dennoch nicht besiegt.
Warum? Weil der Obama-Plan die Schuldenlast erhöht; und genau das braucht die Wirtschaft jetzt am allerwenigsten. Was denken Arbeitgeber von dem Plan, mehr Arbeitsplätze zu schaffen? Die New York Times berichtet dazu:
Jen-Hsun Huang, CEO von Nvidia, sagte, dass die Anreize, die Präsident Obama vorgeschlagen hat, das Unternehmen nicht dazu bringen werden, zusätzliche Leute einzustellen, und auch nicht die Art verändern werden, welche Leute eingestellt werden.
Diese Einschätzung hörte man in diversen Industriezweigen, von Vorständen sowohl großer als auch kleiner Unternehmen. Das betont die Größe des Problems für die Obama-Administration, die versucht, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Der Plan hat deshalb auch an der Wall Street zu keinem Optimismus geführt.
Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de
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