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Rückfall in die 1950er-Jahre?

Dienstag, 03. Januar 2012, 07:58
von Mr N. N.
Neues Jahr - alte Krise. Wie schon im Krisenjahr 2011 werden sich in den ersten Wochen und Monaten des Schicksalsjahres 2012 alle Blicke auf die hoch verschuldeten Krisenstaaten im Süden der Euro-Zone, sprich gen Portugal, Italien, Griechenland und Spanien richten. Gut möglich, dass schon im ersten Quartal einschneidende Entscheidungen getroffen werden müssen. Ein Ende der Euro-Zone, wie wir sie bisher kannten, kommt in immer greifbarere Nähe.

Griechische Wirtschaft in desolatem Zustand

Als Top-Austrittskandidat aus der Euro-Zone wird ja seit geraumer Zeit Griechenland gehandelt. Gestern räumte jedenfalls der griechische Regierungssprecher Kapsis im griechischen Rundfunk ein, dass sich die Wirtschaft der Hellenen in einem sehr schlimmen Zustand befinde. Es bringe aber nichts, dahingehend Panik zu erzeugen, dass das Land bald zur Drachme zurückkehre. Der Chef der griechischen Notenbank, George Provopoulos, geht mit seinem Warnungen vor einem Euro-Austritt sogar noch weiter.

Euro-Austritt als richtige Hölle?"

Für den Notenbanker wäre ein Euro-Austritt der Hellenen eine richtige Hölle" - mit verheerenden ökonomischen Folgen. Bei einer Rückkehr zur Drachme würde es zu einer dramatischen Abwertung von 60 bis 70 Prozent kommen. Das Mittelmeerland würde wirtschaftlich in die 1950er-Jahre zurückfallen. Dem griechischen Regierungschef Papademos zufolge werden die kommenden drei Monate die Zukunft des Landes für die nächsten Jahrzehnte bestimmen.

Blick nach Portugal und Spanien

Aber auch in den anderen Krisenstaaten spitzt sich die realwirtschaftliche Lage dramatisch zu. Aus Portugal wird ein massiver Einbruch der Einzelhandelsumsätze vermeldet. Im November 2011 brachen die Umsätze gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,2 Prozent weg. Aus Spanien kommt die Nachricht, dass das Haushaltsdefizit im Krisenjahr 2011 wohl eher über acht Prozent als bei den geplanten sechs Prozent liegen dürfte. Damit wäre die neue Regierung wohl gezwungen, im neuen Jahr den Sparkurs abermals drastisch zu verschärfen.

Besorgte Italiener

Und auch aus Italien gibt es wenig Erfreuliches zu berichten. Einer jüngsten Umfrage des Kaufleuteverbandes Confesercenti Swg" zufolge sind 80 Prozent der befragten Italiener besorgt über ihre finanzielle Situation. Wenig verwunderlich, dass sich der Studie zufolge bereits 2011 83 Prozent der Italiener bei Ausgaben für Kleidung, Urlaub und den Privathaushalt einschränkten. Nur 62 Prozent der Befragten schafften es der Studie zufolge allein mit ihrem Gehalt die monatlich überlebensnotwendigen Ausgaben zu finanzieren.

Schleichender Bank-Run und Kapitalflucht

Wenig verwunderlich auch der schleichende Bank-Run, der sich seit Monaten in diesen Staaten vollzieht. So gab bspw. die griechische Notenbank bekannt, dass allein in den Monaten September und Oktober 2011 sage und schreibe 14 Milliarden Euro den griechischen Geldhäusern entzogen wurden. In den vergangenen beiden Jahren flossen gut 62 Milliarden Euro aus Griechenland ins Ausland ab. Zweifelsohne kam einiges an griechischem Fluchtkapital auch in deutschen Landen an.

In diesem Zusammenhang sei an dieser Stelle auf den äußerst sehenswerten universitätsöffentlichen Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn vom 19.12.2011 hingewiesen.

» http://mediathek.cesifo-group.de/player/macros/_v_f_750_de_512_288/_s_ifo/_x_s-764870657/ifo/index.html

Darin wird u.a. sehr schön deutlich, welch bedrohliche Ausmaße die Kapitalflucht aus den Krisenstaaten (einschließlich Frankreichs) bereits jetzt schon angenommen hat.