Gold-Preisanstieg angstgetrieben und damit übertrieben
Montag, 21. November 2011, 13:35
von Sven Weisenhaus
ich möchte noch einmal kurz zurück kommen auf die Gold-Analysen vom 11. bis 16. November und noch einige aktuelle fundamentale Daten hinzufügen, die man dem November-Bericht des World Gold Council zum 3. Quartal 2011 entnehmen kann.
Gold-Nachfrage steigt weltweit um 6 %
Die Gold-Nachfrage ist im dritten Quartal des Jahres 2011 um 6 % auf 1053,9 Tonnen angestiegen. Das entspricht laut der Gold-Lobby World Gold Council im Transaktionswert einem Rekordbetrag von 57,7 Milliarden Dollar. Dabei konnte das Wachstum der Investitionen den Rückgang der Nachfrage nach Goldschmuck mehr als kompensieren.
Rückgang der Schmucknachfrage wegen Rekordpreisen
Der globale Goldschmuck-Markt schrumpfte im 3. Quartal 2011 um 10% auf 465,6 Tonnen. Wertmäßig lag die Schmucknachfrage um 24% höher gegenüber dem Vorjahr.
Der Rückgang der Nachfrage ist den rekordhohen Goldpreisen geschuldet.
Investitionsnachfrage auf dritthöchstem Niveau
Die globale Investitionsnachfrage stieg im dritten Quartal um 33% gegenüber dem Vorjahr. Mit 468,1 Tonnen war dies das dritthöchste Quartal der Investitionsnachfrage. Lediglich in 1. Quartal 2009, als die monetären Impulse die Inflationsängste anheizten und im 2. Quartal 2010, als die Europäische Schuldenkrise ausbrach, lag die Investitionsnachfrage noch höher.
Nachfrage aus Technologie-Sektor stabil
Die Gold-Nachfrage aus dem Technologie-Sektor blieb unverändert gegenüber dem Vorjahr bei 120,2 Tonnen. Wertmäßig bedeutet dies jedoch einen Anstieg um 39%.
Nachfrage übersteigt das Angebot nur um 2 %
Das Angebot an Gold ist im dritten Quartal um 2% im Vergleich zum Vorjahr auf 1034,4 Tonnen gestiegen.
Damit liegt das Angebot mit 1034,4 Tonnen nur weniger als 2 % unter der Nachfrage von 1053,9 Tonnen. Für mich also auch fundamental kein Grund für derart steigende Kurse. Und man sieht, dass die Rekordpreise bereits auf die Schmucknachfrage drücken, während die Investitionsnachfrage wohl durch Angst getrieben noch ansteigt.
Preisanstieg angstgetrieben und damit übertrieben
Die Übertreibung und die Tatsache, dass der Preisanstieg insbesondere angstgetrieben und nicht fundamental begründet ist, zeigt sich vor allem darin, dass die Nachfrage in den letzten drei Quartalen vor dem aktuellen Quartal abgenommen hat, der Preis aber dennoch stark angestiegen ist.
Dieser Trend dürfte sich jedoch umkehren, wenn die Angst aus dem Markt entweicht. Wann dies sein wird, hängt sicherlich von der Entwicklung der Schuldenkrise ab.
Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de