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Gold steigt und Silber explodiert

Freitag, 22. April 2011, 00:06
von Miriam Kraus
So verabschieden wir uns heute also ins verlängerte Osterwochenende: der Goldpreis handelt über 1.500 US-Dollar und der Silberpreis explodiert immer weiter auf schwindelerregende Höhen aktuell über 46 US-Dollar pro Feinunze. Wie wird das wohl weitergehen?

So vieles spricht für das Streben nach sicheren Edelmetallen
Sie wissen, ich bin grundsätzlich ein Edelmetallfan. (Das war ich aber glücklicherweise auch schon vor einigen Jahren.) Warum ich das sage? Sie wissen auch, dass ich mir um den explosionsartigen Anstieg der Silberpreise Gedanken mache. Ich möchte nicht, dass Sie glauben ich hätte nichts für Silber übrig. Im Gegenteil, ich mag Silber sehr, doch, wie gesagt, die wahnsinnig temporeiche Dynamik, welche das Edelmetall derzeit erlebt, muss einem einfach zu denken geben. Doch dazu gleich noch mehr.
Sprechen wir doch zuerst noch einmal über die Gründe, die, meiner Meinung nach, grundsätzlich für die Edelmetalle sprechen.
Als erstes ist dabei natürlich die prekäre Schuldenlage so vieler Staaten zu nennen. Und nicht nur Griechenland oder die USA sind hier betroffen. Spätestens seit die Finanzkrise die Staaten getroffen hat, wissen wir alle wieder, warum es nicht schaden kann, ein wenig Sicherheit im Depot zu halten.
Hinzu kommt die weltweit steigende Inflation, forciert insbesondere durch die feucht-fröhliche Notenbankpolitik der FED. (die sieht das zwar nicht so und möchte den Schwarzen Peter lieber an die stark wachsenden Volkswirtschaften weiter reichen, die natürlich ein steigendes Verbrauchswachstum an Rohstoffen mit sich bringen...aber bitte, jeder soll seine eigene Meinung haben...).
Und nicht zu vergessen: aus all dem resultiert eben auch ein gewisses Maß an wachsendem Misstrauen den Papiergeldwährungen gegenüber. Insbesondere gegenüber dem US-Dollar, aber auch gegenüber dem Euro. Allein...wer leider nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hat, der kann sich auch nur temporär entscheiden. Derzeit steht die Entscheidung wieder gegen den US-Dollar (was wenig verwunderlich ist), was aber nicht heißen soll, dass sich der Euro eines viel stärkeren Vertrauens rühme dürfte. Vermutlich wird er derzeit einfach mal als das kleinere Übel betrachtet.
Angesichts dessen, dass sich die großen Probleme der Staaten, hervor gerufen durch die prekäre Schuldenlage auch nicht von heute auf morgen beseitigen lassen, spricht auch weiterhin langfristig vieles für das Streben nach Sicherheit in den Edelmetallen.
Das mal grundsätzlich...

Nächste Woche spricht der FED-Häuptling
Nächste Woche steht allerdings mal wieder das Ergebnis einer FED-Sitzung an. Mit einer Zinsanhebung ist keineswegs zu rechnen, aber nach der FOMC-Entscheidung wird FED-Häuptling Ben zu den Massen sprechen. Und das wird interessant werden...der Markt erwartet von Ben nämlich, sich in der kommenden Woche zum QE-Programm zu äußern. Wird es ein QE3 geben, oder nicht? Das ist hier die Frage... Eigentlich sollte man ein QE3 erwarten, angesichts der nach wie vor hölzernen Erholung der US-Wirtschaft. Doch in den Reihen der FED gibt es auch Gegner einer Fortsetzung der Liquiditätsschwemme. Na ja, was auch immer kommen wird, es wird jedenfalls interessant werden.

Und was heißt das nun für uns und im Speziellen für Gold und Silber?

Nun, bereitet man sich auf ein QE3 dann kann die Party weiter gehen. Sollte aber ein Ende der Liquiditätsschwemme eingeläutet werden, dann bietet sich eben auch eine Korrekturmöglichkeit.
Für den Goldpreis, mit seinem stetigen und stabilen Aufwärtstrend...(wie hier so schön zu sehen)

Gold in USD seit 2008

Quelle: CFX-Trader

...könnte das eine Korrektur um 20-30 US-Dollar bedeuten.
Für den Silberpreis aber, mit seinem explosionsartigen Anstieg...(wie hier so schön zu sehen)

Silber in USD seit 2008

Quelle: CFX-Trader

...könnte das Korrekturpotenzial aber auch mehr Kraft aufbieten.
Verstehen Sie mich nicht falsch, mir macht nicht das aktuelle Silberpreisniveau Sorgen, sondern die Geschwindigkeit, in welcher der Silberpreis zugelegt hat. Der Markt neigt zu Übertreibungen, immer und immer wieder, denn davon lebt er...aber Übertreibungen kann es immer auch in beide Richtungen geben. Wo eine Übertreibung endet oder nicht, das kann Ihnen niemand ganz genau sagen. Dennoch möchte ich meine Überlegungen von vor ein paar Wochen noch einmal wiederholen: der Markt treibt den Silberpreis derzeit unerbittlich auf die 50 USD-Marke zu. Ob diese Marke schon die Gegenbewegung einläutet oder eine Konsolidierungsphase, wer weiß?
Sollte die FED allerdings dafür sorgen, dass die Party weiter gehen kann, dann könnte der Silberpreis auch noch ganz andere schwindelerregende Höhen erreichen, doch wenn sich der Markt dann umentscheidet, dürfte der Rückgang wohl ebenfalls dramatischer sein.

So long liebe Leser...schade, dass der Markt immer so sehr auf Extreme aus ist...aber mal abwarten, was die nächste Woche bringen wird...ich jedenfalls hoffe auf eine baldige Gegenbewegung oder Korrekturphase, denn dann lässt sich wieder günstig einkaufen...damit verabschiede ich mich für heute und über die Feiertage und freue mich, wenn wir uns am kommenden Dienstag wiederlesen...und im 2.Teil wartet übrigens noch ein interessanter Gastbeitrag auf Sie....

Frohe Ostern!
Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de