TED BUTLER COMMENTARY
29. Oktober, 2007
Eine einfache und konstruktive Lösung
(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler geschrieben, einem unabhängigem Berater. Investment Rarities stimmt diesen Ansichten, die sich bewahrheiten können oder aber auch nicht, nicht notwendigerweise zu.)
Gegen Ende des Kalten Krieges wiederholte der damalige Präsident Ronald Reagan bei den Verhandlungen mit den Sowjets immer wieder folgenden Satz, „ Hab vertrauen, aber prüfe nach. (Anm. d. Übers. in etwa Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser)“ Das ist eine schöne Art jemandem zu vermitteln, dass man ihm Glauben schenkt, aber trotzdem eine Bestätigung haben will, ohne ihn damit zu beleidigen.
Wir wenden dieses Konzept jeden Tag an. Eltern freuen sich, wenn ihnen ihre Kinder von ihren guten Zeugnissen erzählen, aber dennoch werden sie sie sehen wollen. Anleger glauben ihrem Broker wenn er einen Handel erfolgreich abgewickelt hat, aber dennoch werden sie eine schriftliche Bestätigung haben wollen. Angestellte sind froh über jede Gehaltserhöhung oder andere Prämien, dennoch werden sie sich die nächste Gehaltsabrechnung genauer anschauen. Es ist ganz normal solche Details zu überprüfen, weil man damit Problemen und Missverständnissen aus dem Weg gehen kann.
Auslöser für diese Einleitung war die große Anzahl an E-Mails die ich in Folge meines letzten Artikels “Für nichts Geld bezahlt“ bekommen haben. Ich schrieb wie Morgan Stanley (und andere Finanzinstitute) offensichtlich nur vorgeben Silber zu lagern, und dafür auch noch Lagergebühren verlangen. Die große Mehrzahl der Leute fragte mich nach meiner Meinung zum Silber ETF, SLV, von Barclays Global Investor, die über den größten bekannten Silbervorrat der Welt verfügen. Die Leser wollten wissen, ob ich der Meinung bin, dass dieses Wertpapier durch physisches Silber gedeckt ist.
Bis zu dem Zeitpunkt wo ich den letzten Artikel geschrieben habe und mir die gerichtlichen Unterlagen noch nicht angeschaut habe, wäre meine Antwort gewesen, dass wegen den hochkarätigen Namen der am Silber ETF beteiligten Gesellschaften ich nicht daran zweifle, dass Silber tatsächlich vorhanden ist. Ich würde lügen wenn ich immer noch behaupten würde, dass ich keine Zweifel habe. Lassen Sie mich erklären warum.
Erstens, auch scheinbar gute Namen sind, recht offensichtlich, keine Absicherung gegen fragwürdige Geschäftsmethoden. Auch wenn ich vor Jahren bereits wiederholt über nicht-gedeckte Silberlager geschrieben, so hat es mich dennoch etwas erstaunt, dass meine Analyse durch einen scheinbar qualitativ hochwertigen Namen wie Morgan Stanley bestätigt wurde.
Zweitens ist mir aufgefallen, dass ich in gewisser Weise mit zweierlei Maß gemessen hab, weil ich dem ETF einen Blankoscheck ausgestellt habe (wegen den beteiligten Firmen), obwohl ich den Anlegern durchweg riet die Seriennummern und das spezifische Gewicht ihrer 1000 oz Barren einzufordern (genauso wie die Möglichkeit sich genau diese Barren ausliefern zu lassen, falls ein Bedarf entsteht). Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich einfach so glücklich war (und zugegebenermaßen immer noch überrascht), dass ein InvestmentVehikel entstanden ist, dass zum ersten Mal Geld der Institutionellen in den Silbermarkt fließen lies und es mir widerstrebte als Erbsenzähler oder Kritiker in Erscheinung zu treten. Aber es hat mich immer etwas beunruhigt das Barclays Silber ETF keine Seriennummern angibt.
Einfach weil so viele weithin bekannte Firmen involviert waren, genauso wie eine Wertpapierbörse (die AMEX) und sogar die SEC, schien es mir einfach so, dass ich nur wenig Grund zur Annahme hatte, dass der Silber ETF nicht vollkommen durch physisches Silber gedeckt war. Aber wenn man sich den Morgan Stanley Fall anschaut, oder das bedrückende Versagen der Wall Street, der Bankenaufsichten und ganz allgemein der anderen Behörden, die die aktuelle Hypotheken- und Kreditkrise verhindern hätten sollen, so scheinen Zweifel weit mehr gerechtfertigt zu sein.
Lassen sie mich deutlich sagen was ich denke. Ich glaube keinesfalls, dass der Barclays ETF durch überhaupt kein physisches Silber gedeckt ist. Vielmehr will ich sagen, dass ich jetzt, in Anbetracht des Morgan Stanley Falls und wie viele Firmen und Behörden zur momentanen Kreditkrise beigetragen haben, meine Zweifel habe, und ich früher keine hatte.
Des Weiteren bin ich mehr den je davon überzeugt, dass wir einen gravierenden Engpass für physisches Silber erleben werden. Wenn es dazu kommt, hab ich keinen Zweifel daran, dass viele ungedeckte Silberlager implodieren werden und viele Anleger feststellen werden, dass sie gar kein physisches Silber einlagern haben lassen. Deswegen ist es zwingend erforderlich die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um jetzt schon die Sicherheit zu haben, so dass Sie es später nicht bereuen werden.
Mir geht es hauptsächlich darum Sie dazu zu bringen, Fakten zum Thema Silber zu recherchieren und sich damit intensiv zu beschäftigen, und dass Sie dabei Ihren gesunden Menschenverstand verwenden. Wenn Sie dies in einer objektiven Art und Weise machen, bin ich mir sicher, dass Sie sich selber davon überzeugen werden, dass Silber langfristig eine gute Investition ist. Ich bin jedenfalls fest davon überzeugt, dass Silber die beste langfristige Anlage überhaupt ist, aber da sollten Sie sich nicht auf mich (oder irgendwen anders) verlassen, sondern rein auf sich selbst. Genauso gibt es keinen Weg wie ich ihnen hundertprozentig versichern kann, dass Barclays Silber ETF auch physisches Silber sein Eigentum nennt oder nicht.
Glücklicherweise gibt es eine einfache und konstruktive Lösung, die ihnen ihre Frage beantworten kann, ob physisches Silber hinter dem Barclays Silber ETF steht. Barclay müsste einfach nur alle Seriennummern und spezifischen Gewichte aller Silber Barren des Fonds veröffentlichen.
Zugebenermaßen sind das eine ganze Menge von Barren die vom Silber ETF gehalten werden, so ungefähr 143.500 (143,5 Millionen Unzen). Aber diese Seriennummern und Gewichte existieren ja bereits und werden vom Verwalter, JP Morgan Chase (London), protokolliert. Das wäre aber nur ein einmaliger Papierakt.
Außerdem ist diese einfache und konstruktive Lösung des Problems weder besonders radikal, noch ohne Präzedenzfall. Barclays großer Mitbewerber, State Street, macht dies bereits mit seinem großen Gold ETF, GLD. Jede Woche aktualisiert State Street ihre Barrenliste. Momentan sind so ungefähr 48.000 Barren im GLD ETF (jeder 400 oz). http://www.streettracksgoldshares.com/us/value/bar_list.php
Da für Gold so eine Barrenliste existiert, kann ich mir keinen guten Grund ausmalen, warum Barclays nicht das gleiche mit Silber macht. Aber ich spreche natürlich nicht für Barclays.
Deswegen, wenn Sie sich fragen ob physisches Silber im Barclays ETF drin ist, sollten Sie Barclays Global Investor selber fragen. Ich würde sicherlich eine öffentlich zugängliche Barrenliste anfordern; Sie können dabei gerne diesen Artikel zitieren oder mitschicken. Wenn sie sich weigern eine Barrenliste zu veröffentlichen, die Antwort hinauszögern, oder überhaupt nicht antworten, dann müssen Sie selber entscheiden was das bedeutet. Wenn Sie ein Institutioneller sind würde ich mal annehmen, dass Sie über mehr Durchsetzungskraft verfügen als der einfache kleine Anleger, und diese Durchsetzungskraft können Sie verwenden um sich zu versichern, dass das Silber tatsächlich existiert.
Das ist eine Win-Win-Situation für bereits existierende und potentiell neue Investoren in den ETF und für Barclays und die anderen beteiligten Firmen. Ich bin wirklich davon überzeugt, dass ich mit meinem Vorschlag die Barrenlisten zu veröffentlichen beiden Parteien einen Gefallen tu.
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Fax 415 597 2696
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Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, silberinfo übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. (31.10.2007si/as/tw) Quelle: http://www.investmentrarities.com
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