Gold COTs verschlechtern sich
Dienstag, 13.01.2009
TED BUTLER COMMENTARY
12. Januar, 2009
(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler geschrieben, einem unabhängigem Berater. Investment Rarities stimmt diesen Ansichten, die sich bewahrheiten können oder aber auch nicht, nicht notwendigerweise zu.)
Die meisten Faktoren, die den Goldpreis (bzw. Silberpreis) beeinflussen scheinen günstig ausgerichtet zu sein, besonders die physische Investitionsnachfrage. Allerdings ist gleichzeitig auch eine beträchtliche Verschlechterung eines bisher wichtigen preistreibenden Faktor zu beobachten – die Marktstruktur am COMEX Gold-Future Markt, so wie sie von den Commitment of Traders Reports (COT) definiert wird. Ich will hier keine kurzfristige Preisprognose abgeben, ich analysiere lediglich die Daten.
Die Geschichte zeigt uns, dass wenn die Spekulanten ihre Verkäufe abgeschlossen haben, die Kommerziellen die Preise nach unten manipulieren und damit die Spekulanten zu einem gewissen Zeitpunkt zur Liquidation ihrer Positionen bringen. Das ist der Kern der Manipulation. Die wichtige Frage bleibt ihr, wann die Spekulanten geerntet werden? (oder alternativ dazu: werden die Dealer zum ersten Mal überrannt werden?) Ich weiß nicht wann dieser Zeitpunkt kommen wird (oder ob er überhaupt kommen wird). Ich versuche damit aber nicht der Frage auszuweichen. Es gab Zeiten, da haben ähnliche Höchststände in den Gold-Cots zu einem großen Sell-Off geführt, so wie das beim jüngsten Hoch im Sept/Okt 2008 der Fall war, als Gold um mehr als $200 die Unze eingebrochen ist. Und es gab auch Zeiten, dass ist genau das Gegenteil eingetreten, wie zum Beispiel im September 2007. Obwohl sich die Zahlen in den COTs weit extremer darstellten als jetzt, begab sich Gold auf eine Rally die 6 Monate anhalten sollte und den Goldpreis um $300 ansteigen ließ, bevor die ganzen Gewinne dann schließlich wieder abgetreten werden mussten.
Skeptiker mögen dem entgegnen, dass bei solchen unterschiedlichen Ergebnissen, der Grundgedanke hinter der Analyse der COTs in Frage gestellt werden muss. Da mögen Sie insofern recht haben, wie es die genaue Prognose des zukünftigen Preises betrifft. Aber ich denke der wahre Wert der Analyse der COTs liegt in der Tatsache, dass sie uns erklären können, warum die Preise so dramatisch eingebrochen sind und natürlich, dass sie die Manipulation beweisen können. An dieser Stelle ist der Verhalten der Dealer ziemlich Lehrreich. Nachdem sie eine große Short-Position etabliert haben, werden sie absolut nie versuchen ihre Short-Positionen zurückkaufen. Als Gruppe ist ihr Verhalten so aufeinander abgestimmt und abgekartet, dass man es in keinem Fall dem Verhalten eines freien Marktes zuschreiben könnte. Solange die Preise steigen, halten sie an ihren Positionen fest, egal wie hoch die Preise steigen. Sie warten solange, bis sie die Preise nach unten manipulieren können. Dann stellen sie ihre Positionen mit den niedrigeren Preisen glatt und fahren ihren Gewinn ein. Und das können sie allein deswegen machen, weil sie die komplette Kontrolle und Dominanz über den Markt haben.
Die COT-Struktur von Silber hat sich längst nicht in dem Maß verschlechtert wie bei Gold. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass auch das Preisgeschehen am Silbermarkt lang nicht so robust war wie bei Gold. Das ist eine dieser perversen Anomalien der COTs - umso besser das Preisgeschehen, umso mehr hat sich die Situation verschlechtert. Normalerweise ist der Goldmarkt, in Hinblick auf das Open Interest in Form von Kontrakten und den Veränderungen in der Kategorie der Kommerziellen in den COTs, relativ gesehen rund 3-mal größer als der Silbermarkt. In den vergangenen ein, zwei Monaten haben die Positionen der Kommerziellen in den COTs ungefähr nur 1/10 so viel zugelegt wie bei Gold, und eben nicht so wie normal 1/3. Während die Kommerziellen bei COMEX Gold in den letzten zwei Monaten ihren Short-Positionen netto 80.000 Kontrakte hinzugefügt haben, sind es bei den Silber-Kontrakten „nur“ 8.000 gewesen. Ganz einfach gesehen heißt das, dass es auf dem Silbermarkt weniger spekulative Long-Kontrakte zu liquidieren gibt als auf dem Goldmarkt.
Hinzukommt noch der gerade veröffentlichte Bank Participation Report für Januar, der aufzeigt, dass zwei oder drei U.S. Banken ihre Gold Short-Positionen netto auf ein Niveau aufgestockt haben, dass dem extremen Bericht von August nahekommt – rund 80.000 Kontrakte (8 Millionen Unzen), oder 10% der gesamten jährlichen Minenproduktion. Es ist ja nicht so, dass man weit schauen müsste, um die Manipulierenden auf dem Gold- und Silbermarkt zu finden.
Genug Ist Genug
* * * * * * * *
Vor kurzem konnte man ein exzellentes Interview mit Eric Sprott, von Sprott Asset Management aus Kanada, lesen. www.theaureport.com/pub/na/2060
Mr.Sprott ist einer der Schwergewichte im Minen- und Rohstoffsektor. Im Interview geht es hauptsächlich um Gold, und ich möchte Sie dazu anregen, es ganz zu lesen. Hier ist aber erst mal ein kleiner Abschnitt, in dem es über Silber geht:
The Gold Report: Sie haben vorher erwähnt, dass Sie auch in Silber investieren. Können Sie kurz ihre Einschätzung des Silbermarktes skizzieren? Wir haben gehört, dass es ein wesentlich volatileres Industriemetall ist, und deswegen auch mit einem größeren Risiko behaftet ist.
Eric Sprott: Wir haben fast so viele Dollar in Silber investiert wie in Gold. Ich persönlich hab die Silberbarren nicht in Münzen konvertieren lassen. Unser Angebot an Silbermünzen ist eher begrenzt und natürlich, ist das Angebot an Silbermünzen auch weltweit sehr begrenzt. Sie finden hier auch wesentlich höhere Aufschläge als bei Goldmünzen. In diesem Sinne steckt in einer Goldmünze in Bezug auf die Aufschläge auch mehr Wert drin.
Und ja, in der Tat hat Silber die Eigenschaft, auch als Industriemetall zu gelten, aber was ich bei Silber eigentlich am interessantesten finde ist die Tatsache, dass es überirdisch nur noch so wenig Silber gibt. Es braucht nicht viele Käufer, um alles Silber auf der Welt aufzukaufen. Wir reden hier über eine wirklich kleine Menge Geld.
Das ist eine der einzigartigen Aspekte von Silber. Wenn hier wirklich mal wer anfängt im großen Stil zu bieten, kann es sehr schnell, sehr weit nach oben gehen. Und ich für meinen Teil würde mich in das Lager von Ted Butler stellen – Wenn man sich das ganze Treiben an den Terminbörsen anschaut, dann ist es einfach nur pervers, was für große Short-Positionen da über den Tisch gehen. Und ich glaube, dass am Ende der eigentliche Nennwert kaum von Relevanz sein wird.
Es freut mich, dass Sprott mich erwähnt hat. Er hat über die letzten 40 Jahre mehr Markterfahrung und Wissen gesammelt, als die gesamten 500-köpfige Belegschaft der CFTC zusammengerechnet. Seiner Meinung nach sind die Short-Positionen eine Perversion. Was die CFTC denkt wissen wir nicht, nur dass es eine Untersuchung gibt.
Natürlich ist so eine Untersuchung gar nicht notwendig. Notwendig wäre hier als Einziges, dass sie uns endlich erklären, warum ein oder zwei U.S. Banken, die Short-Positionen in Höhe von umgerechnet 25% der jährlichen Weltminenproduktion von Silber halten, den Preis nicht manipulieren. Der Offenlegung dieser Positionen folgte der Einbruch des Silberpreises um 50% über den nächsten Monat hinweg, eines der größten Einbrüche überhaupt. Es ist offensichtlich, dass die CFTC nur auf Zeit spielt, und eben keine Untersuchung durchführt. Es äußerst ärgerlich, dass qualifizierte Markteilnehmer die Silbermanipulation so deutlich erkennen und die verantwortlichen Behörden was anderes behaupten. Genug ist genug. Einige Leser haben mich daran erinnert, dass der einzige Weg eine Antwort von der CFTC zu erzwingen über unsere gewählten Repräsentanten geht. Diese Leser haben mir empfohlen einige Tipps zu geben, was Sie ihrem Senator oder Kongressabgeordneten schreiben sollten.
Halten Sie es so einfach wie möglich. Ihr Brief sollte so kurz wie möglich und so deutlich wie möglich ausdrücken, was Sie von ihrem Repräsentanten wollen. Er oder Sie wird kaum mit der Problematik vertraut sein. Fangen Sie nicht mit irgendwelchen Verschwörungstheorien über die US-Notenbank oder die Zentralbanken an. Sie wollen einfach nur die Antwort auf eine paar einfache Fragen bezüglich ein oder zwei U.S. Banken, die Short-Positionen in Höhe von 25% der Weltproduktion halten; etwas das noch niemals auf irgendeinem anderen Rohstoffmarkt so zu beobachten war. Antworten, die ihnen die CFTC bisher nicht geben wollte. Wie kann das keine Manipulation sein? Ich würde Ihrem Repräsentanten auch erzählen, dass die CFTC, anstatt diese einfachen Fragen zu beantworten, eine unnötige und Steuergeld verschwendende Untersuchung eingeleitet hat. Bitten Sie nur um eine Antwort auf obige Frage. Sie können dabei gerne auf einen meiner Artikel verweisen.
Ich kann ihnen hier versichern, dass es sich hierbei um ein bedeutendes Problem handelt. Sie werden hier nicht die Zeit ihres Repräsentanten auf irgendeine unwichtige Angelegenheit verschwenden. Genauso wenig wird man Sie einfach so wegschicken. Eine Antwort können Sie schon erwarten. Sie werden sich selber, dem Markt und Ihrem Land einen großen Dienst erweisen, wenn sie sich etwas Zeit nehmen, und ein klein wenig Aufwand betreiben, um sich an der Debatte zu beteiligen.
Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: www.investmentrarities.com /» silberinfo.com