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Silber derzeit im Höhenflug

Preisanstieg um 50% seit Tiefstand


Während der Goldpreis auf Euro-Basis von Allzeithoch zu Allzeithoch eilt und damit ein hohes Medieninteresse auf sich zieht, sind die prozentual größten Wertsteigerungen derzeit bei Silber zu beobachten. Die Feinunze kostet aktuell 13,60 US-Dollar, womit sich das weiße Edelmetall seit dem Tiefstand im letzten Oktober um mehr als 50% verteuerte. Üblicherweise bewegen sich beide Edelmetalle weitgehend im Gleichschritt. Die Korrelation zwischen Silber- und Goldpreis erreichte zwischen 1970 und 2008 immerhin den hohen Durchschnittswert von 0,62. Da die Perspektiven für Gold momentan durchaus als positiv zu bewerten sind, könnte sich eine weiter anziehende Notierung somit auch positiv auf den Silberpreis auswirken.

In Abschwungphasen wird Gold relativ teurer

In der Vergangenheit waren jedoch auch divergierende Entwicklungen zwischen den beiden Edelmetallen beobachtbar. Insbesondere in den letzten beiden wirtschaftlichen Abschwungphasen wurde Silber in Relation zu Gold billiger, was mit der rückläufigen Industrienachfrage zusammenhängen dürfte, die bei dem weißen Edelmetall mehr als 50% ausmacht. Derselbe Befund gilt somit auch in der aktuellen Situation. Die Silbernachfrage leidet unter dem drastischen Konjunktureinbruch und für eine Unze Gold sind etwa 70 Unzen Silber erhältlich. Im Frühjahr 2008 betrug dieses Verhältnis noch 1 zu 50, womit Silber verhältnismäßig teuer war. Umgekehrt kann das Austauschverhältnis von 1 zu 85, das im Oktober erreicht wurde, als Marktübertreibung auf dem Höhepunkt der Bankenkrise interpretiert werden. In der Vergangenheit kam es stets erst im Konjunkturaufschwung zu einer nachhaltigen Erholung des Silberpreises.

Förderung könnte 2009 stagnieren

Der Preisanstieg in den letzten Wochen dürfte zu einem Teil auch auf die Käufe von börsengehandelten Fonds zurückzuführen sein, die seit Jahresanfang ihre Silberbestände um mehr als 1.000 Tonnen erhöhten. Der weitaus größte Teil der Anlagegelder fließt allerdings in den Goldbereich, so dass aus fundamentaler Sicht eine Erholung der Industrieproduktion ein besseres Signal für einen nachhaltig steigenden Silberpreis bedeutet. Positiv könnte sich in den nächsten Monaten jedoch die Angebotsseite auf den Markt auswirken. Während die Silberförderung in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweitet wurde, zeichnete sich bereits in den letzten Monaten eine Stagnation bei den großen Fördergesellschaften ab.

© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Goldseiten.de / Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart