Von realen und irrealen Preisen
von Andreas Lambrou (Chefredakteur Rohstoff Investor)
grundsätzlich unterscheide ich in meiner Analyse für Bewertungen und Preise von Vermögenswerten zwischen den "irrealen" Preisen und den "realen" Preisen. Um Ihnen ein konkretes Beispiel zu geben: Am vorletzten Wochenende war ich zu einem Kurzbesuch in Hong Kong. In einer populären französischen Brasserie im Stadtteil Kowloon unterhielt ich mich mit einem russischen Geschäftsmann, der gerade Investitionsmöglichkeiten im Rohstoffsektor sucht. Natürlich habe ich ihm Silber empfohlen. Er bemerkte mit Humor, dass er seit dem Kauf einiger Flaschen Chteau Lafite bereits rund 1.000% verdient hätte, wenn er diese Flaschen nicht schon längst getrunken hätte.
Ein wahnsinnig irrealer Preis
Der Wahnsinn schlechthin: eine Anfang November abgehaltene Auktion in Hong Kong. Dort gingen 3 Flaschen des namhaften Traubensaftes mit Jahrgang 1869 für unglaubliche 698.076 unter den Hammer. Ob der Inhalt dieser Flaschen überhaupt noch genießbar ist, bleibt wohl für ewig ungeklärt. Sicher ist dagegen, dass der Preis für Chteau Lafite, ein "irrealer" Preis ist, der auf keinen ökonomischen Grundlagen fußt.
Dagegen ist eine Unze Silber zu noch nicht einmal 30 USD immer noch spottbillig.
Denn das Metall wird nicht nur von der Investorenseite her immer stärker nachgefragt, sondern auch das Angebot wird immer stärker ausgedünnt. So wird erwartet, dass der weltweit zweitgrößte Silberproduzent China, im Gesamtjahr 2010 40% weniger Silber exportieren wird, als in 2009. Somit ist der jüngste Preisanstieg für Silber absolut gerechtfertigt.
Keine Frage, welches der beiden Investments ich als sicherer und besser ansehe. Silber gehört als Vermögenssicherung ins Haus und Wein in den Magen!
Übrigens: Chteau Lafite brauchte für seinen Verzehnfacher, gut 10 Jahre und verdoppelte sich allein in den letzten 2 Jahren. Der Silberpreis stieg seither von 6 USD auf mittlerweile knapp 30 USD pro Unze an und dürfte sich in den nächsten 2 Jahren ebenfalls locker noch einmal verdoppeln. Preisanstiege und Booms wiederholen sich immer wieder...
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de
» 07.12.10 Chinas Silberexporte um 60% rückläufig
