Bundesregierung muss auf steigende Silber-Kurse reagieren
von Sven Weisenhaus
heute möchte ich die Silber-Analyse von Montag wie angekündigt fortsetzen und um die fundamentalen Rahmendaten ergänzen.
Bundesregierung muss auf steigende Silber-Kurse reagieren
Ein weiteres interessantes Thema rund um die steigenden Silber-Notierungen, welches zuletzt die Runde machte, ist nicht nur mir sondern auch Herrn Vaupel (siehe hierzu auch seinen Traders Daily vom 16. September) aufgefallen:
Münz-Silbergehalt sinkt
Demnach plant die Bundesregierung, ab 2011 den Silbergehalt in den von ihr ausgegeben 10 EUR-Gedenkmünzen (die übrigens auch offizielles Zahlungsmittel sind) deutlich herunter zusetzen.
Eine 10 EUR-Münze hat derzeit ein Gewicht von 18g und ein Silbergehalt von 92,5% (entspricht 16,65g). Die Unze Silber (ca. 31,1g) kostet derzeit ungefähr 23 USD, das entspricht ca. 16,50 EUR. Damit ist der reine Silberanteil in einer 10 EUR-Gedenkmünze 8,80 EUR wert.
Sowohl das Gesamtgewicht als auch die Silber-Legierung sollen nun verringert werden. Das Gewicht soll ab 2011 nur noch 16 Gramm betragen und der Silbergehalt auf 62,5 Prozent verringert werden. Sprich, ab dem kommenden Jahr bekommt man für 10 Euro nur noch 10 Gramm Silber. Immerhin im Vergleich zur alten Version 6,65 Gramm oder 40 Prozent weniger Silber.
Eine 10 EUR-Münze bleibt nominal zwar auch weiterhin immer 10 EUR wert, der Silbergehalt könnte aber in ein paar Jahren durchaus das Doppelte und mehr wert sein!
Wertverfall der Papier-Währungen
Die im Laufe der Zeit dramatische Ausweitung der Geldmenge ist letztlich auch der Grund dafür, dass 10 EUR eben bald nicht mehr reichen, den bisherigen Silberanteil in einer 10 EUR-Münze beizubehalten. Symbolisch dürfte dieser Schritt für einige für den Niedergang des Fiat Money-Systems (ungedecktes Papiergeld) stehen. Denn diese Entwicklung verdeutlicht eindringlicher als jeder statistische (geschönte) Preisindex den Wertverfall der Papier-Währungen.
Produktionskosten sollten den Nennwert nicht übersteigen
Für die Ausgabe von Banknoten im Euroraum ist die EZB zuständig - für die Münzen die jeweiligen Nationalstaaten. Das Recht zur Ausgabe von Münzen liegt also beim Bund. Allerdings muss die EZB das Volumen genehmigen. Geregelt ist das in einer Verordnung.
Eine Übersicht über das genehmigte Volumen der ausgegeben Münzen je Land finden Sie hier.
Und auch der "Münzgewinn" (Ausgabepreis minus Herstellungskosten) steht dem Bund zu. Wenn nun der Silberpreis steigt, ist es doch kein Wunder, wenn nun der Silberanteil reduziert werden soll, damit sich die Herstellung und der Vertrieb dieser Münzen wieder lohnt.
Und so lautet auch die offizielle Begründung für diese Maßnahme, man wolle verhindern, dass die Produktionskosten der Silbermünze den Nennwert von 10 Euro übersteigen. Als positiven Nebeneffekt darf der Finanzminister die Differenz aus Verkaufserlös und Produktionskosten eins zu eins dem Staatshaushalt gutschreiben.
Doch wie sieht es fundamental beim Silber nun aus?
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de
» 13.10.10 Wie sieht es fundamental beim Silber aus?