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Inflation trübt Kauflaune massiv

Rekordpreise an den Tankstellen und die Furcht vor weiteren Teuerungsschüben belasten das Konsumklima in Deutschland. Ein Trend, der sich fortsetzen könnte - denn die Einkommenserwartung ist drastisch eingebrochen.

Das Barometer für das Konsumklima im Juni ging überraschend stark von revidierten 5,6 Zählern im Mai auf 4,9 Punkte zurück. Das teilte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Dienstag mit. Analysten hatten mit einem geringeren Rückgang gerechnet. Neben der zunehmenden Inflation machten den Verbrauchern Ängste vor einem Abflauen der Konjunktur zu schaffen, schrieben die Forscher. Das überlagere positive Faktoren wie den jüngsten Abbau der Arbeitslosigkeit.

Die Verbraucher sind damit deutlich skeptischer eingestellt als die Manager in den Chefetagen. Dort hellte sich das Klima im Mai überraschend auf, und auch beim Konsum erwarteten die Unternehmen einen moderaten Anstieg, wie das Münchner Ifo-Institut vor kurzem mitteilte.

"Gefährliche Situation"

Vor allem wegen der hohen Energiekosten gehen die Verbraucher davon aus, weniger Geld in der Tasche zu haben. Der Indikator für die Einkommenserwartungen sackte nach drei Monaten mit Zuwächsen um 14,8 Zähler ab und liegt jetzt 4,3 Punkte im Minus. Die Diskussionen um steigende Preise überlagerten dabei die positiven Signale aus den Tarifverhandlungen zu Anfang des Jahres, schrieben die Nürnberger Forscher. In mehreren Branchen hatten die Beschäftigten kräftige Gehaltssteigerungen ausgehandelt. "Auch die gute Beschäftigungsentwicklung mit den daraus resultierenden positiven Effekten für die Einkommensentwicklung wird derzeit vom Thema Inflation in den Schatten gestellt."

"Die Situation ist gefährlich", sagte LBBW-Analyst Jens-Oliver Niklasch. "Der Konsument hält die Taschen zu, weil er nicht weiß, was als nächstes auf ihn zukommt. Wenn sich das nicht ändert, könnte es sein, dass der Aufschwung ohne Konsum stattfindet und gleich in die nächste Abkühlung mündet." Mit Blick auf die kommenden Monate sagte Sebastian Wanke von der Deka-Bank: "Ich gehe davon aus, dass sich das Konsumklima weiter eintrüben wird, weil wir kurzfristig keine Entspannung bei der Inflation sehen."

Verbraucher verlieren Vertrauen

Die Finanzkrise und schlechte Signale aus den USA trübten zudem die Erwartungen für die Entwicklung der Wirtschaft ein. Mit 13,4 Punkten liegt das Barometer knapp zehn Zähler unter seinem Niveau vom April. Die Verbraucher trauten der Wirtschaft offensichtlich nicht zu, dass sie das Tempo des ersten Quartals halten kann, und stellten sich auf eine Abkühlung ein. In den ersten drei Monaten war das Bruttoinlandsprodukt mit 1,5 Prozent so stark gewachsen wie seit etwa zwölf Jahren nicht mehr.

Größere Käufe legen die Verbraucher deswegen erst einmal auf Eis. Die Anschaffungsneigung brach um 15,7 Zähler auf minus 20,4 Punkte ein. Das dürfte in erster Linie auf die Inflationsängste zurückzuführen sein, teilte die GfK mit. "Wenn aufgrund gestiegener Energie- und Lebensmittelpreise sowie der Furcht vor weiteren Preiserhöhungen mehr finanzielle Mittel gebunden werden, stehen sie für andere Anschaffungen nicht zur Verfügung." Entscheidend für die weitere Entwicklung des Konsumklimas sei, ob die Inflation nachlasse. "Nur wenn die Haushalte davon ausgehen können, dass ihr Einkommen auch real in diesem Jahr steigen wird und zudem die Inflationsängste weichen, werden sie auch wieder verstärkt ihren Geldbeutel öffnen."

Quelle: http://www.ftd.de