Das wahre Ausmass der Finanzierungslücke
Hmmm... auch wenn die Rettung von Freddie und Fannie die Wall Street (kurzfristig) wieder auf die Beine bringt, sieht es schon einen Tag später so aus, als würde es in all dem Schlammassel keine Freude geben. Unmittelbar nach den Nachrichten über die Rettung sind die Aktien in die Höhe geschossen... aber schon am nächsten Tag war es wieder eine ganz andere Geschichte - eine Geschichte, die die Vereinigten Staaten eher gewöhnt sind.
Am Montagmorgen hat die Landesweite Vereinigung der Makler die Zahlen des Pending Home Sales Index veröffentlicht, der die Anzahl der Hausverkäufe vorhersagt, basierend auf den Verträgen, die im Laufe des betreffenden Monats abgeschlossen wurden. (Das klingt wie ein lustiger Job.) Der Index ist im Juli auf 86,5 gefallen, gegenüber dem Wert des gleichen Monats im Vorjahr ist das ein Verlust von 6,7%.
Am Montag hatte auch der fallende Ölpreis Einfluss auf die Wall Street. Selbst zum Höhepunkt der Hurrikan-Saison, halten sich die Preise für Rohöl immer noch im Bereich von 105 Dollar - deutlich unter den Werten, denen die Vereinigten Staaten im Juli ausgesetzt waren.
Alle Anzeichen verweisen auf eine zögerliche Wirtschaft, aber jetzt kommt das I-Tüpfelchen: Das Haushaltsbüro des Kongresses (CBO) sagt, dass die Regierung in diesem Jahr ein Defizit von 407 Milliarden Dollar anlaufen lassen will. Und es gibt die Möglichkeit, dass es noch weiter steigt, wenn man erst einmal Fannie und Freddie mit eingerechnet hat.
Die Wirtschaft wird vermutlich mindestens sieben weitere Monate schwachen Wachstums verbuchen", heißt es in einem Bericht aus den Nachrichten. Ob diese Phase letzten Endes als Rezession bezeichnet werden wird oder nicht ist immer noch unsicher, aber der Anstieg der Arbeitslosenzahlen und das Tempo des wirtschaftlichen Wachstums gleichen den Bedingungen in früheren Phasen einer leichten Rezession."
Aber werden diese hohen Zahlen irgendeinen Einfluss auf die wirtschaftlichen Pläne von Obama oder McCain haben? Nun, wenn es hier irgendeinen Hinweis gibt, dann der, dass beide Parteien behaupten, sie wollten Bushs Steuernachlässe noch erweitern, wenn sie gewählt würden.
Doch das Haushaltsbüro des Kongresses weist darauf hin - dass selbst wenn Bushs Steuernachlässe 2010 auslaufen würden, damit nur etwa 10% der amerikanischen Finanzlücke abgedeckt werden können. Und David Walker sagt in einem Film meiner Kollegen:
"Wenn die Amerikaner an Schulden und Defizite denken, dann ist ihre reflexartige Reaktion, den Krieg im Irak oder die Ausgaben für die Verteidigung dafür verantwortlich zu machen. Einige Leute gehen davon aus, dass man die Finanzprobleme des Landes lösen kann, indem man Betrug, Verschwendung und Missbrauch unterbindet, oder indem man die Steuernachlässe von Bush beendet. Die Wahrheit ist, dass die Vereinigten Staaten all das tun könnten, und immer noch nicht annähernd die fiskalischen Herausforderungen des Landes gelöst hätten.
"Die Vereinigten Staaten haben bereits fiskalische Verpflichtungen im Wert von 11 Billionen Dollar, inklusive der öffentlichen Schulden. Hinzu kommen noch die momentan nicht finanzierten Verpflichtungen für die Leistungen der Social Security von ungefähr 7 Billionen Dollar. Und dann muss noch das unfinanzierte Versprechen von Medicare hinzugefügt werden: 34 Billionen Dollar, von denen sich ungefähr 26 Billionen auf Medicare (Teile A und B) beziehen und ungefähr 8 Billionen auf Medicare D, die neue Beihilfe für verschreibungspflichtige Medikamente, von der einige behaupteten, sie würde dem allgemeinen Medicare Programm Geld einsparen. Fügt man noch eine weitere Billion für unterschiedliche Posten hinzu, dann steht man am Ende mit 53 Billionen Dollar da.
Die Vereinigten Staaten würden 53 Billionen Dollar investieren müssen, und das sind ungefähr 175.000 Dollar pro Person, um den Verpflichtungen und Versprechen der Regierung nachkommen zu können. Und wie viel davon haben wir?
Nichts!"
© Bill Bonner
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