USA: Banken bestimmen Wert für eigenen Kreditmüll
Dienstag, 30. September 2008
"Wünsch dir was an Wallstreet": SEC schafft schöne neue Bilanzierungs-Welt in den USA. Banken dürfen den Wert für den Kreditmüll in ihren Büchern nun selbst bestimmen, auch wenn er unverkäuflich ist.
Die Finanzkrise treibt immer fantastischere Blüten. Die SEC wird ab nächster Woche zulassen, dass die Banken bei der Bilanzierung nicht mehr Marktpreise für ihren Giftmüll ansetzen müssen, sondern den Wert dieser Posten selbst bestimmen können - innerhalb gewisser Regeln.
Diese unglaubliche Neuerung lässt die SEC nun zu. Hintergrund: Sogenannte Fire Sale Preise, oder auch nur die aktuellen Marktpreise würden eventuell nicht den Wert der Assets wider spiegeln. Deshalb gelte nun eine Ausnahmeregelung, nach der das Mangement einer Bank den Preis für ihren unverkäuflichen Kreditmüll selber bestimmen könne.
Nach welchen Regeln dies geschehen solle, ist derzeit unklar. Klar ist nur, dass das Bank-Management weitgehende Freiheiten hat in der Festsetzung dieser Werte. Diese sollten sich laut Angaben der SEC an jenen Gegebenheiten orientieren, die gelten würden, wenn es ein "normal" funktionierenden Markt dafür geben würde.
Was allerdings "normaler Markt" bedeutet, wird nicht näher definiert.
Im Klartext heisst das: Die Banken haben in Zukunft weitgehende Freiheiten in der Frage, welchen Wert sie für ihren Kreditmüll preisen. Dies ist ein absolutes Novum in der "freien Marktwirtschaft", in der Banken normalerweise sehr strengen Bilanzierungsrichtlinien unterworfen sind.
Wall Street: ``In the past couple of weeks, fair-value accounting has been under attack,'' JPMorgan Chase & Co. analyst Dane Mott wrote in a report today. ``Blaming fair-value accounting for the credit crisis is a lot like going to a doctor for a diagnosis and then blaming him for telling you that you are sick.''
Reuters:
The Securities and Exchange Commission issued a press release about its guidance on Tuesday shortly after the markets closed. U.S. accounting rule maker, the Financial Accounting Standards Board, will propose additional guidance later this week, the SEC's release said.
U.S. accounting rule makers assume that fair value inputs are based on an orderly transaction between willing market participants. The SEC release indicated that the agency does not believe distressed, or forced liquidation sales are orderly transactions.
According to the document, the SEC reaffirmed that management's internal assumptions can be used to measure fair value when relevant market evidence does not exist.
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