Immer mehr brauchen Grundsicherung
In Deutschland müssen immer mehr Menschen die sogenannte Grundsicherung in Anspruch nehmen. Insgesamt erhalten nach den jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 733 000 bedürftige Männer und Frauen diese Sozialleistung - 7,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
dpa WIESBADEN. Verglichen mit Ende 2003, als die Zahl der Empfänger erstmals ermittelt wurde, waren es sogar 67 Prozent mehr. Die Grundsicherung bekommen Rentner, denen ihre Rente nicht reicht, oder Erwachsene, die dauerhaft nicht voll arbeitsfähig sind.
Nach den Angaben des Bundesamtes vom Freitag haben sich die Ausgaben für diese Leistung von Ende 2003 bis Ende 2007 fast verdreifacht: Sie stiegen auf 3,6 Mrd. Euro. Ausgezahlt wurden im Schnitt netto 385 Euro pro Monat. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Empfänger war 65 Jahre und älter. Mit 414 000 Frauen (56 Prozent) waren die meisten Leistungsempfänger weiblich.
Allerdings stieg im Vergleich zum Jahr 2006 die Zahl der männlichen Hilfebezieher mit einem Plus von 8,5 Prozent stärker als die der Frauen (plus 6,6). Jeder vierte Leistungsempfänger lebte in Pflege- oder Altenheimen. Nach wie vor wird die Grundsicherung im Westen häufiger in Anspruch genommen als im Osten. Ein Grund dafür sei die höhere Erwerbstätigkeit von Frauen in der DDR, die nun entsprechend mehr Rente bekämen, erläuterte ein Sprecher.
In den früheren westdeutschen Bundesländern bekamen 2007 etwa 1,1 Prozent der Einwohner Leistungen zur Grundsicherung, in den neuen Ländern 0,8 Prozent. Mit je 1,8 Prozent ist der Anteil in den die Stadtstaaten Bremen und Berlin am höchsten. Am niedrigsten ist er in Thüringen und Sachsen (je 0,6 Prozent).
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