WestLB legte Sparkassen rein?
Mittwoch, 5. November 2008
WestLB bringt Sparkassen in Nöte. Landesbank verkaufte Instituten riskante Wertpapiere. Hohe Abschreibungen.
Zahlreiche Sparkassen haben weit stärker in riskante Wertpapiere investiert als bislang bekannt. Nach Informationen der Financial Times Deutschland steht in Nordrhein-Westfalen eine ganze Reihe von Instituten vor hohen Abschreibungen – vor allem kleinere Häuser sind betroffen.
Hinter den Belastungen stehen Geschäfte mit der WestLB. Die Düsseldorfer Landesbank, die den NRW-Sparkassen zu 50,4 Prozent gehört, hatte den kommunalen Instituten zwischen 2003 und 2006 in großem Stil sogenannte CDO-Papiere verkauft. Die Transaktionen erfolgten im Rahmen eines „House of Europe“ getauften Programms, das alles in allem 5 Mrd. Euro schwer war. Die WestLB-Investmentbanker hatten die hochkomplexen Kreditpapiere nicht nur vertrieben, sondern selbst strukturiert.
Die Fehlspekulationen nagen am Ruf der Sparkassen, die im Vergleich zu den privaten Großbanken bislang glimpflich durch die Finanzkrise zu kommen scheinen. Zwar sind die Institute durch ihre Beteiligungen an den Landesbanken mittelbar von den Turbulenzen an den Finanzmärkten berührt – von direkten Belastungen einzelner Häuser war bis dato aber kaum die Rede. Vonseiten der Sparkassenverbände hieß es in den letzten Monaten stets, falls Institute in ausfallgefährdete Papiere investiert hätten, dann nur in geringem Ausmaß.
Dem Vernehmen nach prüfen einige Sparkassen rechtliche Schritte gegen die WestLB. Sie werfen der Landesbank vor, sie bei dem Verkauf der Papiere falsch beraten zu haben. „House of Europe“ sei ein Vertriebsschlager der WestLB gewesen. Die Düsseldorfer hätten das Programm „aggressiv vermarktet“, sagte ein Sparkassenvorstand.
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