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Fondsmanager: Die Lust aufs Risiko kehrt zurück

Laut einer im April durchgeführten Merrill-Lynch-Umfrage unter Fondsmanagern sorgt eine verbesserte Wirtschaftsstimmung offenbar für eine höhere Bereitschaft, Risiken einzugehen – weltweit.

Der Optimismus über Wachstumsaussichten hat den höchsten Stand seit Anfang 2004 erreicht. 26 Prozent der Befragten gaben laut der Untersuchung an, dass sich die Weltwirtschaft in den nächsten 12 Monaten besser entwickeln werde. Dies ist ein starker Anstieg gegenüber minus 24 Prozent im Januar. Im Gegensatz zur Befragung im März beginnen Anleger nun, auf die verbesserten Aussichten zu reagieren und bauen zuvor fest etablierte Baisse-Positionen ab. Ein wichtiger Unterschied besteht darin, dass der Pessimismus von Anlegern über Bankenaktien langsam zurückgeht.

«Verbesserte Stimmung hinsichtlich der Finanzwerte»
Der Prozentsatz der Befragten, die Banken untergewichtet hatten, schwang im April stark um und belief sich gegenüber einem Wert von 48 Prozent im März auf saldierte 26 Prozent. Der Prozentsatz von Investoren, die Barmittel übergewichtet hatten, ging von 41 Prozent im März auf 28 Prozent zurück. Nur 17 Prozent der Befragten hatten Aktien untergewichtet, verglichen mit 41 Prozent im März. Die Vermögenszuteilung konzentriert sich zunehmend auf zyklische Sektoren wie Technologie.
«Eine verbesserte Stimmung hinsichtlich der Finanzwerte hat die Behinderung der Sektorrotation erheblich reduziert», sagte Gary Baker, Co-Leiter der internationalen Investmentstrategie bei Banc of America Securities-Merrill Lynch Research. «Dies ermöglicht einen breiteren Optimismus hinsichtlich eines Wachstums, der eine höhere Risikobereitschaft fördert und eine Verlagerung weg von defensiven Werten und hin zu zyklischen Sektoren auslöst.»

Optimismus über China auf Sechs-Jahres-Hoch
China bleibt auch weiter der Hoffnungsträger der Weltwirtschaft. Portfoliomanager waren zuletzt 2003 hinsichtlich eines Wachstums in China so optimistisch wie jetzt. Saldierte 26 Prozent der Befragten glauben, dass sich das Wirtschaftswachstum in China über die nächsten 12 Monate hinweg beschleunigen wird. Noch im November hatten 85 Prozent einen Rückgang erwartet.
Vor allem dank des chinesischen Einflusses haben Schwellenmärkte in aller Welt am stärksten von der verbesserten Stimmung hinsichtlich Aktien profitiert. 26 Prozent der für die Mittelzuteilung verantwortlichen Manager geben an, dass sie diese Anlageklasse übergewichtet haben, verglichen mit nur 4 Prozent im März. Rohstoffe, die für das Wachstum von Schwellenmärkten eine zentrale Rolle spielen, werden zunehmend beliebter. 4 Prozent der für die Mittelzuteilung verantwortlichen Manager haben diese Anlageklasse übergewichtet - die erste Nettoübergewichtung seit August letzten Jahres.
Nach den Schwellenmärkten bilden die USA einen weiteren von Anlegern bevorzugten Standort. Saldierte 18 Prozent der Befragten gaben an, über einen 12-Monate-Zeitraum US-amerikanische Aktien übergewichten zu wollen. Europa und Japan lagen in der Gunst der Anleger ganz hinten, saldierte 18 Prozent gaben an, diese Aktienmärkte untergewichten zu wollen.

Ein Ende der extremen Positionierung
Die im April durchgeführte Umfrage zeigt starke Anzeichen dafür, dass Investoren begonnen haben, ihre extremen, auf eine Rezession ausgerichteten Schutzpositionen zu verlassen. Die für die Zuteilung von Mitteln verantwortlichen Manager haben nicht nur untergewichtete Positionen im Bankensektor abgebaut, sondern Gelder auch zunehmend in herkömmliche zyklische Sektoren verlagert.
Technologie hat sich zum beliebtesten Sektor entwickelt, saldierte 27 Prozent der Befragten hatten diesen Bereich übergewichtet. Pharmazeutika, im März noch der beliebteste Sektor und ein klassischer Schutz in Bärenmärkten, musste einen Rückgang von 30 Prozent auf 21 Prozent hinnehmen. Saldierte 17 Prozent haben Industriewerte untergewichtet, verglichen mit saldierten 31 Prozent im März. Rohstoffe werden von den Portfoliomanagern neutral gesehen, verglichen mit einer Untergewichtung im März durch saldierte 10 Prozent.

Umfrage unter mehr als 200 Fondsmanagern
Insgesamt nahmen 214 Fondsmanager, die eine Gesamtsumme von 561 Milliarden USD verwalten, an der weltweiten Umfrage vom 2. bis zum 8. April teil. Insgesamt 181 Manager, die 356 Milliarden USD verwalten, nahmen an den regionalen Umfragen teil. Die Umfrage wurde von Banc of America Securities - Merrill Lynch Research mit Unterstützung des Marktforschungsunternehmens TNS durchgeführt. Durch sein internationales Netzwerk in mehr als 50 Ländern liefert TNS in über 80 Ländern Informationsdienste an nationale und multinationale Organisationen. Das Unternehmen gilt als der viertgrösste Marktinformationskonzern der Welt.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.bernerzeitung.ch