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Was verursacht eine Krise?

von Bill Bonner
Hier in London ist es ein grauer Morgen. Ich sitze in dem Gebäude mit den goldenen Kugeln auf dem Dach, blicke aus dem Fenster und frage mich...
... wie das alles funktioniert. Ich habe in dieser Woche ernstlich nachgedacht. Was ist das, was eine Krise hervorbringt? Ein Zusammenbruch am Aktienmarkt? Oder zu hohe Schulden? Wie kommt es, dass die Regierungen manchmal kommen und das Problem in Ordnung bringen kann - 2001-2007 - aber zu anderen Zeiten nicht? Wie kommt es, dass die Japaner nicht in der Lage waren, die Verbraucherpreise nach oben zu treiben? Selbst heute noch... liegt Japans Inflationsrate im negativen Bereich. Und warum verkündet der amerikanische Anleihenmarkt, trotz dieser gewaltigen Bemühungen zur Erreichung einer monetären Inflation, immer noch eine Inflationsrate von weniger als 2%?
Ein Interview mit Richard Koo, dem Autoren von The Balance Sheet Recession und ein neues Buch von Ken Rogoff und Carmen Reinhart helfen mir, zu verstehen, was da los ist. Mehr dazu später.
In der Zwischenzeit hat der Dow Punkte verloren. Gold ist eingebrochen. Immer noch kein Zeichen dafür, dass die Chinesen kommen, um den Goldmarkt zu retten.
Die globale Erholungsphase zeigt erste Anzeichen, dass ihr die Luft ausgeht", schreibt die Financial Times.
Arbeitsmarktzahlen stellen Rally in Frage
Von Reuters heißt es, dass die Arbeitsmarktzahlen die Rally in Frage stellen". Die New York Times schreibt, dass Verhältnis zwischen Stellensuchenden und zur Verfügung stehenden Stellen sei noch niemals schlimmer gewesen.
Das Wall Street Journal erzählt uns hingegen, dass die Profite, die über dem erwarteten liegen, die Erholungsphase stützen werden. Bislang stammt der Anstieg der Aktienkurse nicht aus den erhöhten Einnahmen. Er kommt vom gesteigerten KGV, basierend auf der Hoffnung auf steigende Einnahmen. Wenn man nach den prognostizierten Einnahmen geht, dann wird der Dow für ein KGV von 27 gehandelt. Aber gemessen an den tatsächlichen Einnahmen aus den Berichten... liegt das Verhältnis bei 180.
Ein Freund von mir hat den Fehler begangen, mich zu fragen, was ich von der Wirtschaft erwarte. Ich sagte, dass sie fallen würde.
Du meinst, du rechnest mit einer Erholung in W-Form?", sagte er. Einer Rezession mit zwei Einbrüchen?"
Nein, ich rechne überhaupt nicht mit einer Erholung. Es sieht mehr aus wie ein W, dem der letzte Strich fehlt.
Natürlich habe ich damit übertrieben. Aber nicht sehr. Ich denke nicht, dass die Wirtschaft der Blasenjahre je wieder belebt werden kann. Sie wird sich nie erholen... weil sie tot ist.
Aber das muss ja nicht heißen, dass wir jetzt auf ewig rückwärts laufen. Die Wirtschaft verliert vielleicht 10% des Bruttoinlandsprodukt... vielleicht auch 20%. Aber ich gehe nicht davon aus, dass wir in den Schlamm des Mittelalters zurückrutschen, wobei jeder Mensch wieder seinen eigenen Weizen anbaut und sein eigenes Bier braut. Nicht desgleichen. Es bedeutet nur, dass die Krise so lange andauern muss, bis sie ihr Ende erreicht hat.
Aber wann wird das sein?" fragen Sie jetzt.
Wenn die Krise vorbei ist."
Eine Krise endet dann, wenn sie ihre Arbeit verrichtet hat. Sie muss ihre Fehler korrigieren. Sie muss die Fehler strafen. Sie muss die Blasenwirtschaft zerstören... und die Einstellungen aus dieser Phase. Erst dann kann es wieder echtes, haltbares Wachstum geben.
Bislang haben im Jahr 2009 95 Banken Pleite gemacht. Wie viele mehr müssen noch Pleite machen, ehe die Krise vorbei sein wird? Ich weiß es nicht. Das ist die Stelle, an der es kompliziert wird. Denn die Regierungen sind entschlossen, uns daran zu hindern, das herauszufinden!
Und so funktioniert es. Die Zentralbank leiht den Bankern Geld. Und dann drehen sich die Banker um und verleihen das Geld zurück an die Regierung. Die Banken sind glücklich, denn sie können mit einem risikofreien Geschäft Geld machen. Die Regulierer sind zufrieden, denn was könnte sicherer für die Schatzkammern der Banken sein, als die amerikanischen Schatzanliehen. Die Anleger sind zufrieden, weil es so aussieht, als würde man im Finanzsektor doch wieder Geld verdienen können. Und die Regierungsvertreter sind auch zufrieden, weil sie in der Lage sind, ihre Defizite zu finanzieren.
Wer ist nicht glücklich? Soweit, so gut. Aber bleiben sie noch einen Moment dabei.
"Das ist doch keine tragbare Erholung", sagt Fondsmanager Crispin Odey in der Financial Times.
Was für ein Spielverderber. Soll das heißen, man kann keine beständige Erholung auf Schulden und Hütchenspiel aufbauen?
Nein, ganz offenkundig nicht. Sehen Sie sich doch nur an, was bei der Automobilindustrie los ist. Die Regierungen haben Geld geliehen, um den Amerikanern dabei zu helfen, ihre Autos aufzumotzen. Und wenn heute die Verkaufszahlen veröffentlicht werden, dann werden wir wissen, wie haltbar dieser Boom war. Viele Amerikaner haben sich neue Autos gekauft. Aber jetzt brauchen sie keine neuen Autos mehr. Und jetzt ist die Regierung aus dem Geschäft mit den Anreizen zum Autokauf ausgestiegen. Jetzt werden wir also sehen, was als nächstes passieren wird.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de