Investoren wetten auf Pleiten von Industriestaaten
Die ärgsten Auswüchse der Krise scheinen überstanden - doch in den Finanzen westlicher Länder klaffen tiefe Löcher. Anleger beunruhigt das: Sie decken sich daher mit Absicherungen gegen Zahlungsausfälle ein. Besonders Italien ist gefragt.
von Christine Mai und David Oakley, London
Die wachsende Verschuldung westlicher Industriestaaten lockt zunehmend Investoren an: Marktteilnehmer setzen verstärkt auf Kreditausfallderivate (Credit Default Swaps, CDS) dieser Staaten - während Schwellenländer in den Hintergrund rücken. Damit spekulieren Anleger stärker darauf, dass Industriestaaten in finanzielle Schwierigkeiten geraten als Schwellenländer.
Laut dem Datenregister Depository Trust & Clearing Corporation (DTCC) kletterte das CDS-Volumen für Italien auf Jahressicht von 151 auf 216 Mrd. $ - und damit auf den höchsten Wert für ein einzelnes Land. Italien gehört zu den am stärksten verschuldeten der zur OECD gehörenden Industrieländer: Bis 2010 werden die Schulden Prognosen zufolge auf 127,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) anwachsen. Kontrakte auf Großbritannien, die USA und Japan - deren Belastung ebenfalls anwächst - verdoppelten sich in etwa zum Vorjahr.
Schwellenländer verzeichnen hingegen eine gegenläufige Bewegung: Bei Russland, Brasilien und der Ukraine etwa ging das CDS-Volumen zurück, bei Indonesien blieb es zum Vorjahr in etwa gleich. "Während die durchschnittliche CDS-Liquidität von Schwellenländern weiter von ihren Höchstständen zurückfällt, hat sie für CDS entwickelter Staaten stetig zugenommen und ist nun fast genauso hoch. Grund ist die Unsicherheit am Markt über die Auswirkungen wachsender Haushaltsdefizite und sinkender Steuereinnahmen", sagte Thomas Aubrey, Geschäftsführer von ..........
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