In Europa brennt es nach der Pleite Irlands jetzt lichterloh
von Marcus Neugebauer
Wie in der vergangenen Woche anvisiert, hat Irland schnell die Waffen gestreckt und ist unter den Schutzschirm der EU geschlüpft. Dies stellte sicherlich keine große Überraschung dar, waren doch die Schulden schon lange nicht mehr refinanzierbar. Nach den Schuldigen braucht man indes nicht lange zu suchen, denn es waren wieder einmal die Banken, die einen ganzen Staat in die Pleite geschickt haben. Die Stützungsmaßnahmen für die irischen Geldinstitute rissen Irland in den Abgrund.
Doch wer glaubt, dass daraus die richtigen Lehren gezogen werden, der irrt gewaltig. Denn nach wie vor ziehen die mächtigen Bankvorstände im Hintergrund die Strippen und degradieren Merkel & Co. nur noch zu einem ausführenden Organ. In dieser beispiellosen Krise gäbe es endlich eine Möglichkeit, eine strengere Bankenaufsicht zu installieren und damit die aus dem Ruder gelaufenen Dickschiffe an die Kandare zu nehmen. Doch die Chance bleibt erneut ungenutzt und die Casino-Mentalität hat längst wieder Einzug gehalten.
Die nächsten Pleitekandidaten stehen schon fest
Wie das Pfeifen im Walde muss man die Beteuerungen der Staatschefs von Portugal und Spanien begreifen. Auch die Iren haben lange Zeit gebetsmühlenartig ihre Zahlungsfähigkeit verkündet, um die Refinanzierungssätze
nicht noch weiter nach oben zu treiben - wie wir wissen, kam es anders. Der nächste Kandidat ist mit Portugal schon ausgemacht und wäre sicherlich auch noch zu verkraften, da es sich hierbei um eine sehr kleine Volkswirtschaft handelt.
Erst bei einem möglichen Bailout Spaniens gerät die europäische Einheitswährung massiv in Gefahr. Der aufgelegte Rettungsschirm würde dann nicht mehr ausreichen und eine neue Finanzierungsrunde müsste eingeläutet werden. Deutschland, als Zahlmeister Europas, müsste wieder die Schatulle öffnen und mit Steuergeldern bürgen. Ich bin gespannt, wann sich hierzulande ernstern Widerstand gegen diese Politik regt.
Herzlichst, Ihr
Marcus Neugebauer
Chefredakteur Turnaround-Brief
PS: Bis zum Jahresende werde ich meine Depots im Turnaround-Brief für das kommende Jahr neu strukturieren, um den neuen Herausforderungen an den Kapitalmärkten Rechnung zu tragen
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de