Sorge um die Euro-Zone
von Mr N. N.
Liebe Leserin, lieber Leser,
Zunächst ein kurzer Blick auf die Märkte. Der deutsche Leitindex schloss mit einem abermaligen Minus von mehr als einem Prozent bei 5631 Punkten. Es steht zu befürchten, dass der Markt weiter in Richtung der Unterstützungszone um 5500 Punkte abgleitet. Sollte es auch hier gar kein Halten mehr geben, steht als nächstes wohl der Test der 200-Tage-Linie im Bereich um 5350 Punkte an.
Wall Street am Ende der Bärenmarkt-Rallye?
Nach einem Wochenverlust von mehr als vier Prozent konnte sich der Dow Jones gestern etwas stabilisieren. Der Endstand lag bei 10197. Mehr denn je stellt sich die Frage, ob wir in diesen Tagen bereits die große Wende, sprich das Comeback des Bärenmarktes erleben werden. Gut möglich. Aber andererseits sollte noch etwas abgewartet werden, ehe man sich so weit aus dem Fenster lehnt. Dennoch ist es angebracht, äußerst vorsichtig zu bleiben und bestehende Positionen abzusichern.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, das Jahr 2010 fängt ähnlich an wie die Jahre 2009 und 2010. Und es steht zu befürchten, dass es vermutlich nicht so glimpflich wie das vorige Jahr 2009 enden wird. Einzig fraglich bleibt, wann die brachiale Wucht des Bärenmarkts wieder zuschlagen wird. Oder, anders formuliert, wann die Märkte die bittere Realität nach dem Auslaufen der staatlichen Konjunktur- und Stützungsmaßnahmen einpreisen werden.
Indes wurde bekannt, dass selbst die EU-Kommission zu Brüssel sich um den Fortbestand der europäischen Währungsunion sorgt. Vor allem die unterschiedliche Wettbewerbsfähigkeit der diversen Mitgliedsländer führe zu einem enormen Ungleichgewicht innerhalb der Euro-Zone. Die Kombination aus nachlassender Wettbewerbsfähigkeit und exzessiver Anhäufung von Staatsschulden sind in diesem Zusammenhang beunruhigend", heißt es in dem Papier. Gemeint sind vor allem Spanien, Griechenland, aber auch Irland.
Wenig populäre Botschaften
Der Weg aus der Krise führe für die betroffenen Länder nur über einen harten Kurs bei der Konsolidierung der Staatsfinanzen. Selbstverständlich flankiert mit einschneidenden Reformen. Unter anderem müsste auch bei den diversen Lohnrunden Rücksicht auf die gesunkene Produktivität und den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit genommen werden. Die Arbeitnehmer sollen dadurch ihren Beitrag zur Sanierung, die nicht ohne schmerzliche Anpassungen und einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit über die Bühne gehen wird, leisten.
Ja, die Brüsseler Botschaft liest sich auf den ersten Blick zwar plausibel, wie aber dann am Ende des Tages die Praxis vor Ort - gerade in den südlichen Mitgliedsstaaten - aussehen wird, steht auf einem anderen Stern. Ob die Griechen oder die Spanier am Ende wirklich auf die Empfehlungen Brüssels hören werden und ihrer Bevölkerung harte Einschnitte zumuten werden?
Last but not least, ein kurzer Blick zum Goldmarkt. Deutsche Investoren konnten gestern eine Unze Krügerrand für knapp über 800 Euro erstehen. Für eine Silberunze Wiener Philharmoniker" mussten 14,55 Euro bezahlt werden. Trotz der leichten Konsolidierung der Edelmetallpreise auf Dollarbasis kamen die Preise für in Euro kalkulierende Anleger kaum zurück. Dennoch liest man aus dem Edelmetallhandel, dass nach der leichten Korrektur der letzten Tage die physischen Käufe wieder deutlich zugenommen haben.
Vielleicht, vielleicht gelingt es ja dennoch, im Krisenjahr 2010 auf deutlich ermäßigtem Niveau - knapp über 700 Euro - noch einmal zuschlagen zu können....
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de