Wer braucht bei einer solchen Erholung noch Feinde?
von Bill Bonner
Was für eine Erholung! Wenn sich die Wirtschaft weiterhin in dieser Form erholt, dann werden wir bald alle ruiniert sein.
Die Hausverkäufe brechen ein... die Arbeitslosigkeit steigt... und die Menschen werden ärmer!
Der Dow legt kaum zu. Aktien stecken in Schwierigkeiten. Wir haben den ersten Abwärtstrend erlebt. Wir haben eine kurzfristige Erholung erlebt. Wir sind bereit für den nächsten tiefen Einbruch.
Vergangene Woche kamen die jüngsten Zahlen für den Verkauf von Bestandsbauten für Dezember heraus. Sie waren enttäuschend - und lagen um fast 17% unter den Absätzen des Vorjahrs.
Die Arbeitslosenzahlen steigen auch weiterhin, soweit ich es feststellen kann. Sie steigen aus zwei Gründen. Zum einen, weil wir uns in einer Krise befinden. Und weil die Regierungsvertreter versuchen, etwas dagegen zu tun.
In dieser Hinsicht beziehe ich mich auf drei unterschiedliche Phänomene. Sie stehen in einem Zusammenhang... sie alle zeigen das Gleiche: Eine Wirtschaft, mit der es bergab geht.
Zuerst sind in der vergangenen Woche die Anträge auf Arbeitslosenhilfe gestiegen... um 36.000 weitere Antragssteller.
Das erste stammt von Bloomberg:
Beschäftigungszahlen sinken
Die Zahl der Beschäftigten ist im Dezember in 39 Staaten zurückgegangen, sieben mehr als im Vormonat, was darauf hinweist, dass die Stellenverluste weit verbreitet sind.
Die Zahl der Lohnempfänger zeigte in Kalifornien den stärksten Einbruch - sie ist im vergangenen Monat um 38.800 gefallen, heißt es in Zahlen, die vom Arbeitsministerium in Washington in der vergangenen Woche veröffentlicht wurden. Texas folgt mit einem Rückgang um 23.900 und Ohio kam als nächstes mit einem Rückgang um 16.700."
Bei einer landesweiten Arbeitslosigkeit, die man in diesem Jahr mit durchschnittlich 10% prognostiziert, werden auch die Haushalte der Bundesstaaten stark durch eingeschränkte Steuereinahmen und die Zahlung von Arbeitslosenversicherungen belastet werden. Während der Takt der Entlassungen sich im vergangenen Jahr gelockert hat, ist die Zeit, die man braucht, um einen neuen Job zu finden, auf einen Rekord von 29,1 Wochen im Dezember gestiegen."
Die Beschäftigungszahlen sind immer noch sehr schwach und das ist der Grund, warum die Arbeitslosenquote auch weiterhin steigen wird, sagte Marisa Di Natale, von Moody's Economy in West Chester, Pennsylvania vor dem Bericht. Es gibt einige Staaten, die in ziemlich großen Schwierigkeiten stecken - fiskalisch gesehen. 2010 wird für sie kein gutes Jahr werden.'"
Die Arbeitslosenquote der Vereinigten Staaten hielt sich im Dezember bei 10%, sagte das Arbeitsministerium am 8. Januar. Ein Anstieg der Zahl entmutigter Arbeiter, die den Arbeitsmarkt verlassen, hat verhindert, dass diese Zahl weiter gestiegen ist."
Die Beschäftigungszahlen sind in allen 50 Staaten im Jahr 2009 zurückgegangen, wobei Wyoming, Michigan und Arizona den größten prozentualen Einbruch zeigen. Im District of Columbia gab es Stellenzuwächse 6.200 Stellen in den 12 Monaten bis Dezember."
Nevada und West Virginia zeigten den größten Anstieg der Arbeitslosen unter den Staaten im vergangenen Jahr, wobei beide um 4,6 Prozentpunkte gestiegen sind. Alabama kam mit einem Zuwachs von 4,5% als nächstes, gefolgt von Michigans Anstieg um 4,4 Prozent."
Eine Analyse, die von Associated Press durchgeführt wurde, zeigt, dass die Konjunkturausgaben keine Auswirkungen auf die Beschäftigungszahlen hatten. Associated Press hat sich die Landkreise angesehen, die viel Geld aus den Töpfen des Konjunkturprogramms erhalten haben, um Straßen und Brücken zu reparieren und diejenigen, die kein Geld erhalten haben... Sie konnten keine Verbindung zwischen den Ausgaben und den Beschäftigungszahlen feststellen.
Davon bin sogar ich ein wenig überrascht. Ich weiß, dass die Konjunkturausgaben Geldverschwendung sind. Aber ich habe gedacht, die Regierungsvertreter würden in der Lage sein, hier und dort zu etwas höheren Beschäftigungszahlen beizutragen, wenn sie sich wirklich dahinterknien würden... offenkundig ist es aber nicht so... zumindest nicht beim Ausmaß des aktuellen Konjunkturausgabenprogramms.
Um die ganze Sache ein wenig allgemeiner zu formulieren: Konjunkturprogramme kurbeln die Konjunktur überhaupt nicht an. Um genau zu sein, verzögern sie sie eher. Und dann schwächen sie... indem sie das Kapital aus seinen produktiven Verwendungszwecken ziehen und es verschwenden. Anstatt den Privatsektor sich selbst zu überlassen, so dass er neue Wege finden kann, die Ressourcen an die Arbeit zu bringen, nehmen die Regierungsvertreter die Ressourcen und verschwenden sie auf altmodische und unproduktive Weise.
Das Ergebnis:
Das Geld ist ausgegeben, die Wirtschaft wurde nicht angekurbelt, die Leute sind ärmer.
Wachsende Armut in den USA
Zum anderen kam Brookings Institution mit einer neuen Warnung. Darin hieß es, dass 30% der Bevölkerung des Landes entweder bereits in Armut leben oder auf dem Weg in die Armut sind. Die Vereinigten Staaten werden zu so etwas wie einem Entwicklungsland, in dem dem Bericht zufolge 39,1 Millionen Menschen in Armut leben.
Viele Städte haben bereits eine Armutsquote von 30% erreicht - darunter Cleveland, Detroit, Youngstown, Buffalo, Syracuse, Dayton und Hartford, Connecticut. Aber Armut steigt in den Vororten am schnellsten, heißt es in dem Bericht.
Ich füge hier eine Fußnote an: Ungefähr 40 Millionen Amerikaner leben außerdem von Lebensmittelmarken - das ist ein neuer Rekord.
Subventionierung der Arbeitslosigkeit
Zum Dritten ermuntern die Regierungsvertreter die Leute, NICHT zu arbeiten, während sie das Geld aus den produktiven Unternehmen und von den ehrlichen Sparern nehmen. Wie ist das möglich? Alan Reynolds, der für die New York Post schreibt, erklärt, dass die Regierungsvertreter vermutlich zwei Punkte zur Arbeitslosequote hinzuaddiert haben, indem sie ganz einfach die Arbeitslosenunterstützung von traditionell 26 Wochen auf aktuell 79 Wochen ausgedehnt haben.
Wenn man etwas subventioniert, dann bekommt man mehr davon...", schreibt er.
So funktioniert die Regierung. Sie bestrafen Erfolg und sie belohnen das Scheitern. Wenn jemand das Glück hat, einen guten Job zu finden und eine Menge Geld zu verdienen, dann besteuern die Regierungsvertreter ihn so sehr, dass er es verliert. Wenn er daran scheitert, einen Job zu finden, dann geben sie ihm hingegen Geld. Je länger er arbeitslos bleibt, desto mehr Geld geben sie ihm.
Wenn ein Banker seine Bank gut führt, dann bekommt er von den Regierungsvertretern nichts als Schwierigkeiten... Papierkram, Bürokratie, Regulierung. Aber wenn er die Bank schlecht führt, dann bekommt er Finanzspritzen im Wert von mehreren Milliarden Dollar.
Wenn ein Automobilhersteller das beste Unternehmen der Welt nimmt und es ihn den Ruin führt, dann bekommt er die Unterstützung der Regierung. Aber wenn er sein Unternehmen gut führt, dann bekommt er nichts als Kopfschmerzen.
Das Konjunkturprogramm der Regierungsvertreter bezahlt fürs Scheitern.
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de