Sonderinformation zur Eurokrise
Sehr geehrte Damen und Herren!
Sie kennen unsere Meinung, dass Londoner und New Yorker Kreise seit Monaten auf eine Eurokrise hinarbeiten. Es ist bezeichnend, dass diese Woche am Dienstag Griechenlands Rating auf „Junk“ gesetzt wurde, Portugals Rating um zwei Stufen herabgesetzt wurde und nun auch noch Spanien von AA+ auf AA reduziert wurde. Dies ist ein übles Spiel der US-Ratingagenturen, die selbstverständlich das AAA der Vereinigten Staaten nicht anzweifeln.
Nach allem, was wir aus gut unterrichteten Berliner Regierungskreisen hören, wird man alles daran setzen, dass Auseinanderbrechen der Währungsunion zu verhindern. Wir betrachten viele politische Aussagen, die derzeit zu hören sind, eher als Teil von Schaukämpfen im Vorfeld der NRW-Landtagswahl. Daher besteht derzeit unseres Erachtens kein Grund, in Panik zu verfallen (auch wenn die langfristigen Folgen gewaltig sind und von uns in den nächsten Monaten dargelegt werden).
Folgendes geben wir bei dem derzeitigen „Theaterstück“ zu bedenken: Zwei Franzosen, Trichet und Strauss-Kahn (Er soll nach vom Handelsblatt heute zitierten Teilnehmern der gestrigen Runde in Berlin gesagt haben: „Es wäre für alle billiger gekommen, wenn sich Griechenland frühzeitig an den IWF gewandt hätte.“) sorgten gestern für die richtige Drohkulisse bei den Berliner Parlamentariern. Ist nicht den Franzosen und allen anderen sehr daran gelegen, dass Deutschland Griechenland (und den anderen PIGS) hilft? Werden dadurch nicht deutsche Bundesanleihen über kurz oder lang genauso schlecht sein wie griechische Staatsanleihen? Wird dadurch nicht das längerfristig bestehende Risiko reduziert, dass die Kapitalmärkte nur noch deutsche Staatsanleihen kaufen und die der anderen Staaten zu Ladenhütern verkommen? Schaffen sich die anderen Staaten damit langfristig nicht einen unliebsamen gro&sz lig;en Konkurrenten bei der Platzierung ihrer eigenen Staatsanleihen vom Hals? Ist das alles nicht der Anfang eines Weichwährungsgebietes? (Im Übrigen haben wir genau diese Entwicklung trotz der no-bail-out-Klausel, also dem Haftungsausschluss eines Mitgliedsstaates für einen anderen, im Maastrichter Vertrag immer wieder vorhergesagt!)
In diesem Zusammenhang zitieren wir Klaus Kaldenmorgen, dem Chef der DWS (Investmentfondstochter der Deutschen Bank) aus einem Interview mit dem Handelsblatt (Ausgabe vom 26. April 2010, Seite 4): „Nicht ohne Grund hat der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück in einem Interview mit unserem Hause gerade gesagt, er würde keine deutschen Regierungsanleihen mehr kaufen. Man mache sich das einmal klar: Das sagt jemand, der vor kurzer Zeit noch für die Finanzen unseres Landes verantwortlich war.“
Auch wenn die Gold- und Silberpreise derzeit noch eher auf der Stelle treten (und Schwächeanfälle während schwelender Krisen immer wieder zu beobachten sind), so ist die Langfristfolge der jüngsten Entwicklung klar: Rückenwind für steigende Edelmetallpreise. Selbstverständlich werden die Politiker striktes Sparen von den Staaten verlangen, denen jetzt unter die Arme gegriffen wird. Letztlich wird dieses Rettungspaket aber insgesamt die Stabilität des Euros aushöhlen. Wir werden diesen Standpunkt in den kommenden Monaten umfassend begründen.
Hier die Entwicklung der Prämien für Kreditausfallversicherungen auf Griechenland (linke Skala), Portugal, Spanien und Irland (rechte Skala):
Quelle: Bloomberg
Hier der Kursverlauf der Staatsanleihe Griechenlands, die im Mai 2013 fällig ist (siehe Seite 5 im jüngsten Silberbulletin). Seit dem gestrigen Tief von 75,9 Prozent hat sich die Anleihe etwas erholt auf zuletzt 81,7 Prozent.
Quelle: Bloomberg
Ich wünsche Ihnen einen schönen 1. Mai!
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr Thorsten Schulte alias Silberjunge
(Chefredakteur)
Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Silberjunge