Fast zwei Billionen Dollar...
von Martin Weiss
In einer von der Griechenland-Krise geprägten turbulenten Börsenwoche gab der deutsche Leitindex um zwei Prozent nach. Am Ende standen 6135 Punkte auf der Tafel.
Neben Griechenland kam in dieser Woche nach der Rating-Abstufung auch Spanien verstärkt in den Krisen-Focus. Der spanische Aktienmarkt reagierte negativ und verlor fast vier Prozent. Auch Italiens Leitindex gab stark nach, und zwar um fünf Prozent. Die hellenischen Standardwerte schlugen sich nach den gravierenden Verlusten der Vorwochen besser und schlossen fast zwei Prozent fester.
US-Börsen tendieren schwächer
Auch in den USA ging es in der vergangenen Handelswoche nach unten. Der marktbreite S&P500 verlor 2,5 Prozent auf 1186 Punkte. Der Dow Jones konnte am Freitag gerade noch die psychologisch wichtige 11000-er Marke verteidigen. Im Wochenvergleich betrug das Minus gut ein Prozent. In nächster Zukunft gibt es einige wichtige Konjunkturdaten aus Übersee. Am Montag wird der ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie, am Donnerstag für die Dienstleistungsbranche veröffentlicht.
US-Arbeitsmarkt im Focus
Am Freitag folgt dann der viel beachtete US-Arbeitsmarktbericht für den Monat April. Optimistische Auguren erwarten, dass die US-Wirtschaft netto bis zu 200000 neue Stellen geschaffen hat und damit den zweiten Monat im Folgen wieder per saldo Arbeitsplätze. Aktuell liegt die Konsens-Schätzung bei 162000 neuen Arbeitsplätzen, die Arbeitslosenquote wird bei 9,7 Prozent erwartet. Es bleibt also abzuwarten, ob der April am US-Arbeitsmarkt tatsächlich eine weitere Stabilisierung brachte.
Gigantischer Finanzierungsbedarf der PIIGS
Apropos Griechenland-Krise, trotz des am Sonntag von der Eurogruppe bzw. dem IWF beschlossenen 110-Milliarden-Euro Rettungspakets für Griechenland für die kommenden Jahre bis 2012 ist die Staatsschuldenkrise natürlich keinesfalls ausgestanden. Im Gegenteil. Allein die sog. PIIGS (Portugal, Irland, Italien, Griechenland, Spanien) haben laut einer Bank of America Studie im Jahr 2010 einen Refinanzierungsbedarf in Höhe von knapp 614 Milliarden Dollar. Bis zum Jahr 2013 erhöht sich dieser auf sage und schreibe 1931 Milliarden Dollar. Vergleichsweise sei erwähnt, dass die IWF-Bail-Out-Kapazität aktuell bei ungefähr 700 Milliarden Dollar liegt.
Zwang zu Einschnitten und Strukturreformen
In der Tat wurde Athen nun zu drastischen Einschnitten gezwungen. Fraglich bleibt, ob bspw. Spanien oder Portugal es ebenso weit kommen lassen und mit straffen Strukturreformen schleunigst gegensteuern.
Selbstverständlich bleibt der Blick nicht auf diese Euro-Staaten beschränkt. Es ist nur eine bloße Frage der Zeit, ehe sich der Focus in Richtung der Schulden-Gorillas Japan, Großbritannien und schlussendlich auch die USA wenden wird...
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