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Krieg

von Frank Meyer
Bafin-Chef Jochen Sanio sieht die Euro-Zone im Krieg mit internationalen Spekulanten und will mit schwerem Geschütz in die Schlacht ziehen. "Hier wird im Moment von Spekulanten ein Angriffskrieg gegen die Euro-Zone geführt", sagte er im Haushaltsausschuss des Bundestags...

Die bisherigen Maßnahmen würden nicht ausreichen, um sich zu wehren, sagte er. Im Blickpunkt stehen wieder mal die von Warren Buffett bezeichneten „finanziellen Massenvernichtungswaffen“, auch Derivate genannt. Kreditausfallversicherungen, zeitig gekauft, brachten Gewinne von bis zu 500 Prozent, sagte Sanio. Ob man diesen Markt überhaupt „bändigen“ bzw. regulieren kann, ist eine andere Frage. Vielleicht läuft es auch darauf hinaus, die Regeln der EZB zu ändern, dass sie - wie auch schon andere Notenbanken - Anleihen aufkaufen darf, egal wie faul diese sind, um dem Spuk ein vorläufiges Ende zu bereiten. Vielleicht kommt dann ja auch die sagenumwobene Euro-Anleihe. Einer für alle. Alle für einen.
update 15:00 Uhr Trichet schließt künftige Staatsanleihe-Käufe nicht kategorisch aus...
Krieg gab es gestern auch im Zentrum Athens. Die Bilder wurden live in alle Welt gesendet. Selbst an der Börse war es gespenstisch still, als die Nachrichtenkanäle darüber berichteten. Was werden die Leute an den Fernsehschirmen gedacht haben? Man kann die Anspannung selbst bei den alten Hasen an der Börse sehen. Hält der Euro durch? Wie sieht die Eurozone in einem Jahr aus? Was passiert mit den Anleihen, Aktien und Sachwerten. Sollte man sich jetzt verschulden? Ist eine Immobilie der richtige Ort für sein Erspartes? Fragen über Fragen, die im Sekundentakt durch die Hirnwindungen schießen.

2008 - 2010
Ist die Situation mit 2008 vergleichbar, als die Leute Geld von der Bank holten? Sicher. Das Machtwort von Merkel und Steinbrück, die Spareinlagen wären sicher, konnten damals einen im Dunkeln ablaufenden Bankrun wieder stoppen. Doch wie ist es heute? Es gibt keine verlässlichen Quellen. Wenn es in der Zeitung stehen würde, wäre es sowieso zu spät.
2008 kam es im physischen Goldmarkt zu Engpässen. Gleiches spielt sich auch heute wieder ab. Selbst Rekordpreise von jetzt 1000 Euro für einen Krügerrand hält die Leute nicht davon ab, Papiergeld in Edelmetall zu tauschen. „Sie kaufen wie verrückt, berichtet Metallhändler Jörg Schuster von Taurus. 2008 ebbte die Kaufwelle sofort ab, als wir uns gegenseitig Garantien gegeben haben. Heute ist es anders. Gleichzeitig gestaltet sich jetzt der Nachschub an Edelmetallen immer schwieriger. Einige Händler wie Westgold sind ausverkauft.

Im Auge eines Hurrikans…
ist es still, zumindest im Umkreis von wenigen Kilometern. Doch das Auge scheint inzwischen wieder durchschritten zu sein. Enttäuschungen machen wieder die Runde und tauchen dann auf, wenn eine Täuschung zusammenbricht. Man muss neu denken, sich neu orientieren. Alten Prognosen, Prophezeiungen und Analysen sind wenig wert. Vielleicht waren sie ja gut gemeint, aber eben nicht gut. Ent-täuschungen sind nichts Schlimmes, nur das Ende einer Täuschung. Fragen Sie mal meine Nachbarin.
Während alle Welt mit dem Finger auf Griechenland zeigt, nimmt auch der Run auf Pauschalurteile zu. Jeder Grieche ist jetzt verdächtig. Ein gefährliches Spiel. Dabei haben die wenigsten Griechen Statistiken gefälscht und gelogen, sondern das getan, was auch hierzulande jeder macht – gebotene Chancen genutzt. Wer regt sich hierzulande auf, wenn Filz und Vetternwirtschaft ins Kraut schießen? Man weiß es, doch man hält die Klappe. Die Griechen pauschal zu verurteilen ist sehr einfach, aber dumm. Es ist ungerecht, unverantwortlich und zynisch.
Inzwischen sollte sich auch herumgesprochen haben, dass die Eurokraten in Brüssel weggeschaut haben, in der Hoffnung, der Krug ginge weiter zum Brunnen und beche niemals. Sie haben es vielleicht gewusst, zumindest aber geahnt und den Dingen ihren Lauf gelassen. Die Spatzen sangen seit langem schon hellenische Lieder voller Lug und Betrug – nur die Eurokraten flogen freitags immer schon am Morgen lieber nach Hause, statt sich die Texte übersetzen zu lassen. Wird schon nix passieren...
Herr Sanio scheint richtig zu liegen. Europas Schwachstellen liegen auf der Hand. Breit ist die Einflugschneise für die „Spekulanten“. Doch wer sind diese? Wer wettet gegen Euro, Staatsanleihen und die Eurozone? Nun, zum einen sind es angelsächsische und amerikanische Adressen. In gewisser Regelmäßigkeit kommen von dort Expertisen, Drohungen oder Abstufungen der drei großen Ratingagenturen. Zum anderen verstärken selbst europäische Finanzinstitute den Trend, stehen sie doch auf internationaler Ebene im Wettbewerb mit den anderen Großen und müssen auch ihr Geld verdienen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die „Chancen“ auf dem europäischen Markt ungenutzt lassen. Und es gibt auch viel Prominenz, die gegen Europa wettert. Vielleicht hilft ein Blick, auf welchen Gehaltslisten sie stehen. Nein, das kann alles kein Zufall sein.
Vielleicht schaffen es ja die „Spekulanten“ Europa monetär in Schutt und Asche zu legen. Wenn ja, wird sich der Blick auch dorthin richten, wo die Probleme weit größer sind als in der Eurozone, wo das Defizit bei 6,6 Prozent erwartet wird und nicht doppelstellig wie in den USA und Großbritannien. Dann stehen deren Kaiser nackt da, was vermutlich alles andere als appetitanregend ist. Und dann kommt auch dort die Rechnung...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu