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Sparen oder Wachstum?

von Miriam Kraus

Heute bestätigt das Kieler Institut für Weltwirtschaft, die These, mit der wir uns gestern schon beschäftigt haben: den Gefahren, die sich für das Wachstum im kommenden Jahr, aus den Sparprogrammen ergeben.
Zur Sache: das IfW hat also seine Wachstumsprognosen für dieses und das kommende Jahr vorgelegt. Wenn man die Zahlen des IfW nur einseitig betrachtet, könnte man sich fast freuen. Denn das Institut geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nicht, wie bisher angenommen, mit 1,2%, sondern sogar mit satten 2,1% wachsen wird. Denn, wie wir gestern schon besprochen haben, freuen sich im Moment ja alle über Deutschlands Export-Erfolge im 1.Quartal. Auch für den deutschen Arbeitsmarkt bescheinigt das Institut die fröhliche Wende. Man geht von sinkenden Arbeitslosenzahlen im kommenden Jahr aus. Das kling eigentlich ganz gut.

ABER....

Das Institut bestätigt auch meine Befürchtungen von gestern. Ich zitiere mich mal kurzerhand selbst: "Doch ein anderer Aspekt dürfte sich sehr wohl auswirken - und zwar das Auslaufen der Konjunkturprogramme. Dies dürfte insbesondere das Wachstum im kommenden Jahr betreffen."
Auch das Kieler Institut geht davon aus, dass die Konjunktur im kommenden Jahr an Fahrt verlieren wird. Als Begründung nennt sie das Auslaufen der Konjunkturprogramme und das Sparpaket. Für das kommende Jahr erwartet das IfW ein Wachstum von 1,2%. Zuvor hatte das Institut für 2011 noch ein Wachstum von 1,8% prognostiziert.
Und auch das IfW macht sich Sorgen wegen der sparsamen Deutschen. So rechnet das Institut damit, dass die privaten Konsumenten, trotz der Erholung, ihre Ausgaben in diesem Jahr um 0,9% kürzen werden.
So sieht's also aus! Wenn sich aber schon im nächsten Jahr das Wachstum in Deutschland, welches ja allgemein als stärkste Volkswirtschaft der EU zählt, abschwächen wird, wie sieht es dann erst in den Ländern aus, die jetzt schon viel schwächere Voraussetzungen mit sich bringen?

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit?

Glaubt man Angie, dann hat Spanien mit seinen jüngsten Reformen einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in ganz Europa geleistet.
Hmm, ja, nun... Zapateros Sozialisten wollen nun nach der Rentenreform, auch noch eine Arbeitsmarktreform durchführen. Da geht's dann im Grunde um die Aufweichung des Kündigungsschutzes. Seltsamerweise sind die Spanier, mit dieser "Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit" gar nicht so glücklich und planen schon den nächsten Generalstreik.
Die Spanier sind nicht beglückt und das ist auch verständlich, denn immerhin hat Spanien bereits eine Arbeitslosenquote von fast 20%.

Eigentlich sollte Spanien dringend etwas für sein Wachstum tun, doch stattdessen fordert die EU von Spanien (nach bereits zwei Sparpaketen) noch weitere Einsparungen. Zapatero will dieser Forderung über weitere Einschnitte bei den regionalen und kommunalen Budgets nachkommen, schließt aber auch weitere Steuererhöhungen (nach der Mehrwertsteuererhöhung) nicht aus.
Oh je, Sparen, Steuererhöhungen, Arbeitsmarktreformen, die faktisch den Kündigungsschutz aushebeln - das sind nun wahrlich keine Faktoren, welche dazu angetan wären, das Nachfragewachstum in Spanien zu unterstützen.
Wenn man das so sieht, muss man schon zu dem Schluss kommen, dass sich also auch Spanien wohl am besten über andere Staaten, welche das rückläufige Nachfragewachstum ausgleichen, sanieren soll.

Angie scheint das offenbar gut zu finden, weil sie glaubt, dass das in Deutschland funktionieren werde - und was gut für Deutschland ist, kann ja für andere Staaten auch nicht verkehrt sein! :-)

Ob sie sich da mal nicht täuscht! Denn die Spanier sind ja nicht die einzigen, die sich aus ihren Problemen raussparen sollen. Ob Griechen, Portugiesen, Iren, Briten, Belgier und Italiener, die alle müssen auch sparen. Und andere, wie die Niederländer oder die Deutschen wollen sparen! Nur die Franzosen, die grundsätzlich das Sparen nötiger hätten, als die Deutschen, sind vom europäischen Mega-Sparweg nicht sonderlich angetan.
Wenn nun aber alle auf einmal sparen, wer soll dann das rückläufige Nachfragewachstum ausgleichen?
Angie sagt, Spanien würde wettbewerbsfähiger. Wenn nun aber auch in den anderen Staaten die (Lohn)kosten sinken, verpufft dann der Effekt nicht, innerhalb Europas?
Angesichts dessen muss man sich dann schon die Frage stellen, mit wem Spanien da eigentlich im Wettbewerb stehen soll? Mit Bangladesch?

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de