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Zunehmende Verunsicherung der Verbraucher

von Mr N. N.

Die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) teilte am gestrigen Mittwoch mit, dass die deutschen Verbraucher in Bezug auf ihre persönliche Einkommenserwartung zum zweiten mal in Folge deutlich pessimistischer sind.

Sparpaket und Probleme im Gesundheitswesen im Focus

Die anhaltenden Diskussionen um die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte sowie das in diesem Zusammenhang notwendige Sparpaket würden derzeit die Diskussionen in Deutschland dominieren. Hinzu kämen die diversen Vorschläge zur Einführung der Kopfpauschale im Gesundheitswesen. Bei beiden Maßnahmen sorgen sich die Verbraucher, dass in erster Linie sie die finanziellen Lasten zu tragen haben und entsprechende Belastungen auf sie zukommen.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, in der Pressemitteilung der GfK wird auch ausgeführt, dass die Bürger aufgrund der hohen Staatsverschuldung sich vor einer Inflation fürchten, die die Kaufkraft der Einkommen erheblich beeinträchtigen werde. Anders formuliert, der Focus liegt nach wie vor einzig und allein bei der Inflation, das Thema Deflation" scheint überhaupt keine Rolle zu spielen. Gut möglich, dass irgendwann sowohl die Inflation" als auch Deflation" auf der massenmedialen agenda stehen werden. Alles zu seiner Zeit eben.
Apropos Deflation, so erwartet die deutsche Baubranche schon für das Jahr 2011 ein neuerliches Krisenjahr. Der Zentralverband des Baugewerbes (ZDB) geht im kommenden Jahr von einem spürbaren Umsatzminus aus. Verbandschef Loewenstein kritisierte die "Rotstiftpolitik der Bundesregierung". Insbesondere durch die Kürzung der Förderung bei der Gebäudesanierung um rund 700 Millionen Euro gehen etwa 3,5 Milliarden Euro an Privatinvestitionen verloren.

Schnelle griechische Erholung?

Dagegen zeigte sich der griechische Finanzminister im gestrigen Handelsblatt" äußerst zuversichtlich. Papakonstantinou hofft, dass das Mittelmeerland schneller als erwartet aus der Rezession herauskommen und schon Mitte kommenden Jahres wieder positives Wirtschaftswachstum haben werde. Ob die Hoffnung auf ein rasches wirtschaftliches Comeback der Griechen trotz der verordneten Rosskur tatsächlich berechtigt ist, wissen allerdings nur die Götter.

Braucht Spanien wirklich keine Hilfe?

Ebenfalls optimistisch äußerte sich Spaniens Finanzministerin Salgado im gestrigen Handelblatt. "Wir brauchen den EU-Rettungsfonds definitiv nicht", sagte die Politikerin. Die durchschnittlichen Kosten der spanischen Schulden seien noch immer auf historischem Tiefststand, und sie seien langfristig finanziert. Selbstbewusst betonte sie zudem, dass die Iberer dank eingeleiteter Reformen allein aus der Krise herauskommen werden.
Wie auch immer, nach außen geben sich die Verantwortlichen wieder extrem (zweck-) optimistisch. Diverse Warnsignale, wie etwa der seit Ende Mai im freien Fall befindliche Baltic Dry Index (Absturz von mehr als 4200 auf gut 2500 Punkte) spielen aktuell kaum eine Rolle. Und gerade mit Blick auf Griechenland bleibt zu erwähnen, dass erst gestern wieder der Risikoaufschlag griechischer Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen auf Rekordnähe geklettert ist.
Von Entwarnung kann also keine Rede sein. Im Gegenteil, es kündigt sich ein äußerst spannendes zweites Halbjahr 2010 an, das gigantisches negatives Überraschungs-Potential in sich birgt.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de