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Arbeitsmarktzahlen DE, USA, EU

Sehr geehrte Damen und Herren,
die Arbeitslosigkeit in Deutschland sank im Juni wie von offizieller Stelle erwartet saisonal unbereinigt um 88.229 auf 3,153 Millionen im Vergleich zum Vormonat Mai. Saisonal bereinigt gingen die Zahlen um 21.000 auf 3,230 Millionen zurück. Die unbereinigte Quote sank um 0,2 Prozent auf 7,5 Prozent. Jedoch wird der Arbeitsmarkt noch von derzeit ca. 800.000 Menschen in Kurzarbeit entlastet. Einen noch etwas höheren Ausweis und einen etwas anderen Blickwinkel liefert die aggregierte Zahl derjenigen die Förderung nach dem SGB II (Hartz IV) oder SGB III (Arbeitslosengeld) beziehen. Derzeit erhalten noch etwa 5,816 Millionen erwerbsfähige Menschen staatliche Leistungen in dieser Form. Die saisonal bereinigte europäische Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 10% für den Mai und blieb damit zum Vormonat unverändert. Die Zahl der Arbeitslosen stieg lediglich um 35.000 Menschen zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr stieg diese jedoch um 999.100 Menschen.

Die Lage am US-Arbeitsmarkt erscheint dagegen im Vergleich erst einmal viel schlechter, da diese Daten bei Weitem nicht so verzerrt sind wie die Deutschlands. Enttäuscht wurde die Erwartung des Marktes mit nur 13.000 geschaffenen Stellen anstatt eines erwarteten Zuwachses von 60.000 Arbeitsplätzen.

Wie kurz das Gedächtnis der Marktteilnehmer ist, zeigt sich darin, dass aufgrund der vermeintlich guten Arbeitslosenzahlen, erhöhter Wachstumsprognosen seitens der Bundesbank und des DIW (+1,7%) sowie angeblich guter Wirtschaftsdaten, die Krise medial immer häufiger als beendet beschrieben wird. Ähnlich erklärte auch das US-Handelsministerium die Wirtschaftskrise für beendet („The depression has ended“) und das Wall Street Journal fand Anzeichen einer Erholung (Economists find signs of revovery). Diese beiden Ankündigungen erschienen jedoch am 9. Juni und am 31. Januar 1931, dem Vorabend der großen Weltwirtschaftskrise. Vor nicht einmal zwei Monaten stützte man den Euro und Griechenland mit einem 750 Mrd. Euro Rettungspaket, die Euroländer gaben Griechenland direkte bilaterale Hilfen und die EZB monetarisiert seitdem wertlose Staatsanleihen, die am Markt niemand mehr haben will, um die Zinsen und die Inflation im Euroraum weiter zu drücken. Durch diese historisch niedrigen Zinsen wurde der Kollaps zeitlich nur ein weiteres Stück verschoben. Die Fundamentaldaten haben sich dadurch aber nicht verbessert, sondern erheblich verschlechtert. Nach der Österreichischen Konjunkturtheorie ist die Krise noch lange nicht zu Ende. Erst mit steigenden Inflationsraten, welche die Staaten und Notenbanken seither mit all den Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln unterdrücken, wird die Krise ihren natürlichen und richtigen Verlauf nehmen.

EZB zieht Jahrestender ein
Die Europäische Zentralbank sammelte 442 Mrd. Euro aus einem begebenen Jahrestender wieder von den Banken ein. Im Gegenzug begab sie gleichzeitig ein aufgelegtes Überbrückungsgeschäft mit 111 Mrd. Euro und vor einigen Tagen ein Dreimonatsgeschäft, bei dem die Banken 163 Mrd. Euro liehen. Durch die Monetarisierung von toxischen Papieren durch die EZB und den europäischen Notenbanken konnte man den Banken durch eine erhöhte Geldbasis genügend Luft verschaffen, um diesen Tender wieder einzuziehen.

Weitere Beobachtungen
· Die schwedische Riksbank hebt den Leitzins von 0,25 auf 0,5 Prozent an. Dieser Zinssatz liegt niedriger als der im europäischen Währungsraum. Die Anhebung kann nicht als Ausdruck stärkerer Wirtschaftsproduktivität gesehen werden und hat für Europa oder die USA keinerlei Aussagen.
· Der norwegische staatliche Pensionsfonds, in den ein Großteil der norwegischen Öl-Einnahmen fließen und der ein Volumen von 400 Mrd. Euro umfasst, plant den Einstieg in den Immobilienmarkt. Mit 5 Prozent dieser Gelder soll zu diesem denkbar schlechten Zeitpunkt am europäischen Immobilienmarkt mit staatlichen Geldern investiert werden. Ein Segen für Banken und Immobilienbesitzer, ein Fluch für die künftigen norwegischen Sozialleistungen, die aus diesem Fonds finanziert werden.
· Spanien hat am Kapitalmarkt 3,5 Mrd. Euro aufgenommen. Die Auktion war bei einem durchschnittlichen Zinssatz von 3,657 Prozent lediglich 1,7-fach überzeichnet.
· Die um die offizielle Inflationsrate bereinigten Reallöhne in der Bundesrepublik stiegen um 0,8 Prozent im ersten Quartal 2010.
· Australien begibt nun die bereits angekündigte Bergbau-Steuer. Nach Protesten aus der Industrie wird nur ein Steuersatz von 30% anstatt der ursprünglich geplanten 40% erhoben werden. Die Steuer, welche nun von der Bergbau-Industrie begrüßt wird, tritt am 1. Juli 2012 in Kraft.
· Die US-Finanzmarktreform, die der privaten US-Notenbank mehr Macht übergeben wird, steht mit der erfolgten Billigung durch das US-Repräsentantenhaus, kurz vor Ihrem Ziel. Ein Passus zu einer Sondersteuer für Bankengewinne im Volumen von 17,9 Mrd. US-Dollar, wurde nun auf der Zielgeraden jedoch gestrichen.

© Markus Blaschzok

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » www.proaurum.de