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Das wusste jeder und das sollte jeder wissen

von Bill Bonner

Wer vertraut darauf, dass Ben Bernanke die Weltwirtschaft rettet?
Ich muss gerade an seinen Vorgänger Alan Greenspan denken. Der machte einen ähnlich selbstbewussten Eindruck...und brachte Sprüche wie diesen:
Die Tatsache, dass die ökonometrischen Modelle der Fed, die die besten der Welt sind, 14 Quartale in Folge falsche Prognosen geliefert haben, heißt nicht, dass sie im 15. Quartal wieder schief liegen werden."

Es gibt eine Filmaufnahme von Greenspan während dieser Rede. Es lässt sich klar erkennen, dass er bei diesem Satz weder verschmitzt lächelte noch in sich hineinkicherte. Aber wenn die Fed nicht in der Lage war, die bevorstehende ökonomische Verkehrslage" zu prognostizieren - wie konnte sie dann Kollisionen verhindern? Die Wahrscheinlichkeit, dass sie es konnte, war gering.
Doch immer noch schien der Greenspan Put den Anlegern eine Art Sicherheits-Wette zu ermöglichen. Wenn es wirklich ganz schlimm kommen würde, dann könnte Schleusenwärter Greenspan der Politik des leichten Geldes freien Lauf lassen, wie er es getan hatte, als LTCM (der Long Term Capital Growth Hedge Fund) kurz vor dem Ruin stand, oder als die asiatische Währungskrise sich zu einer Bedrohung der Weltmärkte auswuchs. Die Kontrolle der Fed über die Bewässerungsanlagen sorgte dafür, dass das Grün für die Golfer im internationalen Wettbewerb der Kapitalmärkte wirklich grün blieb - soweit die Ansicht der Wall Street.

Und heute ist die Ansicht wieder ähnlich. Haushaltsdefizit der USA nicht finanzierbar? Die Fed wird schon einspringen und Geld drucken.
Blicken wir rund ein Jahrzehnt zurück. Bis zum Ende des Jahres 2000 hatte die Nasdaq ihre historischen Höchststände um die Hälfte korrigiert. War es nicht längst an der Zeit, die Put Option auszuüben, die Schleusentore zu öffnen und das Feld zu bewässern? Für Greenspan war in dieser Situation wohl offensichtlich wichtig, nicht zu schnell zu handeln.
Das Haupt-Risiko war eher moralischer Natur. Wenn die Anleger weiterhin Verlustrisiken aus ihrem Anlagemenü ausschließen konnten, dann würden sie dazu verführt, noch risikoreichere Wetten einzugehen. Greenspan war sich zudem der Tugend der Unergründlichkeit voll bewusst.

Hätte jemand seine Antworten im Voraus ablesen können, wären sie an den Märkten bereits diskontiert", also eingearbeitet worden. So steckte er in der Falle: Solange die Öffentlichkeit noch an den Greenspan Put glaubte, würden Aktien zu immer unmöglicheren Kursen gekauft werden. Und warum auch nicht? Schließlich gab ihnen die Put Option eigentlich die Garantie, dass sie damit kein Geld verlieren konnten. Würde der Fed-Vorsitzende aber nun auf die Ausübung seiner Put-Option verzichten, dann blieb den Märkten nichts anderes übrig, als in sich zusammen zu fallen - mit all den unangenehmen Begleiterscheinungen, die er eigentlich vermeiden wollte.

Die Fed beanspruchte damals genauso wie heute für sich, bei der Festsetzung ihrer Zinssätze den Aktienmarkt niemals im Auge gehabt zu haben. Mag sein, dass das der Wahrheit entspricht. Als der Aktienmarkt kontinuierlich nach oben lief, fühlten sich die Menschen reicher und waren deshalb ausgabefreudiger. Der Aktienmarkt schuf tatsächlich Werte in Form von Aktienoptionen und Depotwerten, die gegenüber der Wertschöpfung der Realwirtschaft wirklich eine ernstzunehmende Konkurrenz boten. Das konnte die Fed genauso wenig ignorieren, wie sie es zur Zeit der Zerstörung dieser Werte ignorieren konnte. Das wusste jeder. Und das sollte heute jeder wissen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de