Fast 100 Milliarden Euro neue Staatsschulden
von Mr N. N.
Im gestrigen Winter-Verkehrschaos ging in der massenmedialen Berichterstattung die Meldung zum Stand des Schuldenpegels der öffentlichen Haushalte Deutschlands zum 30.9.2010 fast unter.
Schuldenstand bei 1,791 Billionen Euro
Dem statistischen Bundesamt zufolge waren die öffentlichen Haushalte nach ersten vorläufigen Ergebnissen am 30. September 2010 mit insgesamt rund 1 791,3 Milliarden Euro verschuldet. Dies entsprach rechnerisch einer Schuldenlast von 21 882 Euro pro Kopf. Am 31.12.2009 war jeder Bürger rechnerisch nur mit 20664 Euro verschuldet.
Fast 100 Milliarden Euro neue Schulden
Gegenüber dem 31. Dezember 2009 hat sich der Schuldenstand also um fast sechs Prozent beziehungsweise 99,7 Milliarden Euro erhöht. Die Ergebnisse umfassen die Kreditmarktschulden und Kassenkredite und beziehen sich auf die Kernhaushalte des Bundes und der Länder einschließlich ihrer jeweiligen Extrahaushalte sowie die Kernhaushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände.
Bundesschuld bei fast 1,1 Billionen Euro
Die Schulden des Bundes stiegen auf 1086,9 Milliarden Euro an. Dies entsprich einem Zuwachs von 33 Milliarden Euro oder gut drei Prozent. Dank des konjunkturellen Aufwärtstrends wird der Bund aber dem aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums zufolge wohl weniger neue Schulden als ursprünglich geplant aufnehmen müssen. "Nach aktueller Einschätzung erscheint hinsichtlich der Neuverschuldung am Jahresende ein Ergebnis von unter 50 Milliarden Euro möglich", so steht es wortwörtlich im Dezember-Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums.
WestLB treibt Länder-Schulden nach oben
Die deutschen Bundesländer waren am Ende des dritten Quartals diesen Jahres mit etwa 588,1 Milliarden Euro verschuldet, was einem Zuwachs von 11,6% oder 61,4 Milliarden Euro gegenüber dem 31. Dezember 2009 entspricht. Die Entwicklung wurde maßgeblich durch die erstmalige Einbeziehung der Ersten Abwicklungsanstalt (42,6 Milliarden Euro), die zur Stützung der WestLB geschaffen wurde, geprägt. Schließlich noch kurz zu den Gemeinden. Deren Verschuldung legte um 5,2 Milliarden Euro bzw. 4,7 Prozent gegenüber dem Jahresende 2009 auf 116,3 Milliarden Euro zu. Äußerst beachtlich auch, dass sich der Anteil der Kassenkredite bei den Gemeinden auf sage und schreibe 34,8 Prozent beläuft. Ursprünglich sollten Kassenkredite zur kurzfristigen Überbrückung von Liquiditätsengpässen verwendet werden.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, Fakt ist, dass auch im Brüderle`schen XXL-Aufschwungsjahr die deutschen Staatsschulden prozentual stärker wachen werden als das Bruttoinlandsprodukt. Und es ist fast schon müßig, nicht nur auf die explizite Staatsverschuldung, sondern auch auf die implizite Staatsverschuldung mit den unterlassenen Rückstellungen für Beamtenpensionen als Paradebeispiel hinzuweisen.
Abschließend noch ein kurzer Blick zum Marktgeschehen. Am Devisenmarkt ging gestern die Hausse des Schweizer Franken gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung munter weiter. Der Euro stürzte auf nur noch 1,265 Schweizer Franken ab. Am Edelmetallmarkt mussten Investoren für eine Unze Krügerrand am Montag knapp 1100 Euro zahlen. Die Unze Wiener Philharmoniker in Silber gab es für 25,55 Euro. Das Gold/Silber-Ratio auf Dollar-Basis ermäßigte sich auf gut 47.
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de