Abwertungswettlauf
von Martin Weiss
Der Höhenflug der deutschen Standardwerte setzte sich auch in der vergangenen Handelswoche fort. Am Freitag ging der deutsche Leitindex sogar über der 6600-er Marke ins Wochenende.
Gegenüber der Vorwoche betrug das Plus 1,5 Prozent. Auch bei den US-Indizes ging es weiter nach oben. Der marktbreite S&P 500 ging bei 1183 Punkten aus dem Handel, was einem Wochenplus in Höhe von 0,6 Prozent entspricht. Der Dow Jones legte im Wochenvergleich ebenfalls um 0,6 Prozent auf einen Endstand von 11132 Punkten zu. Einmal mehr entwickelte sich die japanischen Standardwerte relativ schwach. Nippons Leitindex beendete die Woche 0,8 Prozent tiefer bei 9426 Yen.
Optimisten in der Mehrheit
Auffällig ist ferner, dass nun immer häufiger höhere Kursziele für die Aktienmärkte ausgerufen werden. So gehen die Prognosen für den deutschen Leitindex bereits in Richtung 7200 bis 7500 Punkte. Extrem optimistische Auguren trauen den deutschen Standardwerten bereits für das kommende Frühjahr neue (nominale) Rekordstände zu. Gegenwärtig kommen auf jeden Bären fast drei Bullen. Rein antizyklisch betrachtet dürfte also der gegenwärtigen Rallye schon bald die Luft ausgehen.
Abwertungswettlauf in vollem Gang
Indes haben sich Regierungen und Zentralbanken nahezu weltweit darauf geeinigt, die Bürger ihrer Länder zu bestehlen und um Teile ihres Wohlstandes zu betrügen. Die Täter scheuen den direkten, offenen Weg. Sie wagen es nicht, einfach Vermögenswerte zu konfiszieren oder extrem Steuern zu erhöhen. Stattdessen vereinen sie ihre Kräfte, um ihre Agenda heimlich voranzubringen. Ihr Ziel ist die Abwertung der ihnen anvertrauten Währungen. Ein Abwertungswettlauf hat begonnen, manche Kommentatoren sprechen gar von einem Abwertungskrieg.
Absehbare Wohlstandsvernichtung
Es gab Zeiten, als selbst zahlreiche Politiker wussten, dass Wohlstand und eine starke Währung Hand in Hand gehen. Eine starke Währung galt als Voraussetzung und Symbol einer prosperierenden Gesellschaft. Kein Wunder, denn jeder ökonomisch ein wenig Gebildete weiß, dass ein Abwertungswettlauf keinen Wohlstand schafft.
Erhebliche Gefahr der gegenwärtigen Politik
Regierungen weltweit haben sich gleichzeitig zur Umsetzung identischer geld- und fiskalpolitischer Maßnahmen entschlossen. Es fand also eine globale Synchronisierung statt.
Der österreichischen Schule der Ökonomie zufolge lässt sich der Wirtschaftszyklus maßgeblich auf geld- und fiskalpolitische Entscheidungen zurückführen. Wenn alle zur selben Zeit die gleiche Politik verfolgen, wird es folglich zu synchron verlaufenden Wirtschaftszyklen kommen. Auf diese Weise wird ein einheitlicher globaler Wirtschaftszyklus geschaffen. Die gesamte Weltwirtschaft folgt im Gleichschritt demselben Takt. Es gibt also keine Gegengewichte mehr für rezessive Phasen. Folglich steht zu befürchten, dass es zu globalen Rezessionen und Weltkrisen kommen wird, die keine Region und kein Land verschonen werden.
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